Professor Dr. Manfred Weisensee, Präsident der Jade Hochschule, ist am 8. November in Köln mit dem GOLDENEN LOT ausgezeichnet worden. Der Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) würdigt mit dieser Auszeichnung Weisensees außergewöhnliches Engagement für die deutsche Geodäsie und Kartographie. Die Laudatio hielt die Vorjahrespreisträgerin Stella Deetjen.
Besonders hervorgehoben wurden sein Engagement als langjähriger wissenschaftlicher Berater des wohl wichtigsten deutschsprachigen Fachmagazins der angewandten Geodäsie, die ehrenamtliche Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Kartographie und seine wissenschaftliche Reputation. Manfred Weisensee habe Zukunftstrends sehr früh erkannt und entsprechend agiert, sagte die Laudatorin, beispielsweise mit seiner Beteiligung an der Einführung des Geoinformationswesens an der Hochschule in Oldenburg bereits in den 1990er Jahren. Heute wisse man, dass Geodaten (= ortsbezogene Informationen) nicht mehr losgelöst von digitalen Geschäftsprozessen betrachtet werden können, sondern innovativen Mehrwert ermöglichen. Dieses Potenzial früh erkannt zu haben und sich mit anderen Fachgebieten zu vernetzen, sei eine der wichtigen Leistungen von Manfred Weisensee. Ebenso seien viele seiner Forschungsprojekte sehr vorausschauend gewesen, wie z.B. „North Sea Sustainable Energy Planning“ oder auch „Hydrogen Transport Economy“.
„Megatrends muss man nicht voraussagen, denn sie sind schon da und markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen werden. Man muss sie nur identifizieren und auf das Umfeld anwenden. Manfred Weisensee war und ist in diesem Sinne immer schon in der Zukunft unterwegs gewesen“, so Wilfried Grunau, Präsident des Ingenieurverbandes.
Grußworte und Gratulationen kamen vom Bundestagsabgeordneten Stephan Albani aus dem Wahlkreis Oldenburg-Ammerland, vom Präsidenten des Hochschulrates Prof. Dr. Gerd Buziek und vom Präsidenten des Weltverbandes der Vermessungsingenieure Fédération Internationale des Géomètres Prof. Dr. Rudolf Staiger. Alle drei waren eigens zur Festveranstaltung nach Köln gereist.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören hochrangige Politiker (Joachim Gauck, Johannes Rau, Klaus Töpfer), namhafte Wissenschaftler und Ingenieure (Ulf Merbold, Michael McKay, Wilfried Grunau) sowie andere Personen des öffentlichen Lebens (Arved Fuchs, Ranga Yogeshwar, Bernhard Hoëcker), von denen nicht wenige regelmäßig wiederkehrend an den jährlichen Preisverleihungen teilnehmen und in lockerer Runde über ihre aktuellen Aktivitäten berichten.
„Es ist ein ganz großes Problem, dass das Raumempfinden dadurch verlorengeht, dass man irgendwelchen Stimmen folgt, die einem sagen, dass man an der nächsten Kreuzung bitte links abbiegen möge. Dadurch verlernt man, sich auch selbst im Raum zu orientieren, ihn aus einer Karte in die Realität zu übertragen und umgekehrt, die Realität in eine Abbildung zu übertragen." Manfred Weisensee in einer Sendung des SWR2 zum Thema „Der bewegte Mensch – Unterwegs in der Zukunft.“
Dass die Welt ein Dorf ist, muss eigentlich nicht mehr bewiesen werden; wir Geodäten wissen das sogar auf den Meter genau. Warum sonst sollte man einen Schulfreund, den man seit mehr als 20 Jahren nicht gesehen hat, in einer kleinen Kneipe auf einer Karibikinsel treffen? Netzwerk-Theoretiker sprechen vom so genannten Kleine-Welt-Phänomen. Dieses Phänomen besagt, dass jeder Mensch jeden beliebigen anderen Menschen über durchschnittlich sechs bis sieben Ecken kennt. Aber stimmt das eigentlich?
Erstaunlicherweise haben neuere Studien die Zahl von sechs bis sieben bestätigt. Demnach haben Wissenschaftler anhand von öffentlich zugänglichen Daten sozialer Netzwerke festgestellt, dass 78 Prozent aller Kontakte über nur sieben Stationen erreicht werden können. Geht man über sechs Personen sind es immerhin noch 48 Prozent.
Die Analyse menschlicher Netzwerke hat aber nicht nur zum Kleine-Welt-Phänomen geführt, sondern auch andere interessante Ergebnisse zutage gebracht: Es gibt Menschen, die nur wenige Kontakte pflegen und es gibt jene, die einfach alles und jeden kennen. Netzwerk-Forscher interessieren sich besonders für jene Knoten, die überdurchschnittlich viele Verbindungen zu anderen Punkten haben.
An diesen Hubs, auch Superspreader genannt (um einmal nicht den Begriff Influencer zu verwenden), entscheidet sich, ob Informationen schnell verbreitet werden oder nicht. Marketingexperten versuchen beispielsweise, gezielt nur diese Menschen anzusprechen, um ihre Botschaften effizient zu verbreiten. Auch Epidemiologen nutzen derartige Modelle, um die Ausbreitung von Infektionen zu simulieren. Ziel ist mit relativ geringeren Impfquoten Epidemien zu verhindern indem hauptsächlich die Superspreader immunisiert werden. Und natürlich sind hier u.a. auch massenhaft Geodaten im Spiel.
Wir dürfen daher gespannt sein, welche neuen Geschäfts- und Anwendungsmodelle uns die vor knapp zwei Wochen auf dem Digitalgipfel in Dortmund vorgestellten digitalen Plattformen in der nächsten Zukunft eröffnen. Gleichzeitig müssen wir natürlich auch hinterfragen, unter welchen Verhaltensregeln wir solche Systeme und Daten nutzen wollen. Heißt: wir brauchen einen Diskurs über den verantwortungsvollen Umgang damit.
Ein Stichwort neben Big Data an dieser Stelle lautet KI – Künstliche Intelligenz oder auch Machine Learning. Algorithmen finden Wege, die möglicherweise nicht vorgesehen waren und offenbaren Dinge, auf die wir nie gekommen wären.
Unsere Gesellschaft befindet sich aktuell in einer digitalen Transformation, in der das Zusammenspiel von Mensch, sozialer Welt und Technik neu austariert wird. Wenn also angesichts der Digitalisierung, die lediglich als Chiffre für einen gesamtgesellschaftlichen Wandlungsprozess genutzt wird, mehr digitale Bildung gefordert wird, mutet das wie ein logischer Schluss an.
Und so ganz nebenbei: dem apokalyptischen Aktualismus derer, die das neue und ungewohnte für verdächtig halten, denen sei Ludwig Wittgenstein entgegengehalten, der seinen «Tractatus logico-philosophicus» mit dem Satz schliesst: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Vielleicht erinnern Sie sich noch an das Kompendium von Dietrich Schwanitz «Bildung – Alles was man wissen muss», dem vielleicht einflussreichsten jüngeren Bildungskanon deutscher Sprache. Darin präsentierte der Autor auf 600 Seiten die Summe dessen, was man nach seinem Dafürhalten heutzutage wissen sollte, um als gebildet zu gelten. Von den Anfängen der abendländischen Kultur in Griechenland über die europäische Literatur-, Musik- und Ideengeschichte bis hin zur aktuellen Geschlechterdebatte wurde dort alles erwähnt, was sich als Thema für den gehobenen Partyplausch eignet.
Die Natur- und Ingenieurwissenschaften gehören nicht dazu. Sie tauchen bei Schwanitz nur im letzten Kapitel auf, unter der Überschrift: Was man nicht wissen sollte. Sogar in Liebesbeziehungen, so Schwanitz, stelle die Grenze zwischen den beiden Kulturen ein unüberwindbares Hindernis dar, wie er am fiktiven Beispiel der jungen Germanistin und Kunsthistorikerin Sabine erläutert: Dieser erscheint nach Studienaufenthalten in Paris und Florenz ihr langjähriger Freund, der Maschinenbauingenieur Torsten, wie ein geistiger Neandertaler.
Aktuellster Beleg für die ungebrochene Lebendigkeit dieses einseitigen Bildungsideals ist die Zusammensetzung des Deutschen Ethikrates, dessen Aufgabe es ist, die Bundesregierung in all jenen Fragen zu beraten, bei denen es – vereinfacht gesagt – zu einem Konflikt zwischen Moral und Machbarkeit kommt. In dieser durchaus hochkarätig besetzten Kommission finden sich ausschließlich Vertreter ebenjener Fächer, die bereits Goethes Faust mit „heißem Bemühn“ studiert hatte (wenn auch ohne durchschlagenden Erfolg): Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie.
Einen Ingenieur sucht man im Ethikrat vergeblich, obwohl die diskutierten Konflikte ihre Ursache oftmals im technischen Fortschritt haben. Offenbar ist man aber der Meinung, dass ethische Fragen nicht Sache der Natur- und Ingenieurwissenschaften sind.
Philosophen wie Hans Jonas sehen das anders. Eine Schwierigkeit, die sich zur Verwirklichung moralischer Grundsätze im Umgang mit Technik eröffnet, ist beispielsweise die globale Einigung aller Gesellschaften. Denn selbst, wenn ein Teil der Welt der durch Diskurse erlangten Technikethik zustimmt, kann sich ein anderer Teil der Welt weiterhin in ihrem Technikgebrauch modernen moralischen Werten widersetzen und so unseren Planeten und somit alle Menschen weiterhin gefährden. Verantwortungsethik nennt der Soziologe Max Weber dies.
Immerhin ist neuerdings ein Wandel erkennbar. Gefragt sind Menschen, die über digitale Kompetenzen und über technische Bildung verfügen. Benötigt werden dafür Kreativität und die Fähigkeit, Kontexte herzustellen.
Und hier lohnt sich ein Blick auf die Aktivitäten unseres heutigen Preisträgers, denn Manfred Weisensee hat die Zukunftstrends sehr früh erkannt und entsprechend agiert, beispielsweise mit seiner Beteiligung an der Einführung des Geoinformationswesens an der Hochschule in Oldenburg in den 1990er Jahren um nur ein Beispiel zu nennen. Heute wissen wir, dass Geodaten nicht mehr losgelöst von IT-Infrastrukturen und digitalen Geschäftsprozessen und –verfahren betrachtet werden können, sondern in Verbindung mit weiteren digitalen Informationen vernetzt werden. Dieses Potenzial zu erkennen und mit anderen Fachgebieten zu vernetzen, ist eine der Leistungen von Manfred Weisensee. Megatrends muss man nicht voraussagen, denn sie sind schon da und markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen werden. Man muss sie nur identifizieren und (beispielsweise) auf das (berufliche) Umfeld anwenden. Manfred Weisensee war und ist in diesem Sinne immer schon in der Zukunft unterwegs gewesen.
Lieber Manfred, Dein Engagement, Deine wissenschaftliche Reputation, Deine Empathie und Dein offenes Miteinander zeichnen Dich als würdigen Preisträger des Goldenen Lotes ganz besonders aus. Ich freue mich sehr, Dich im Kreise der Lotträger begrüßen zu können.
„Nichts ist getan, wenn noch etwas zu tun übrig ist. Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen, nicht das Besitzen, sondern das Erwerben, nicht das Dasein, sondern das Hinkommen, was den größten Genuss gewährt.”
(Carl Friedrich Gauß)
Dieser Satz scheint aber auch im gleichen Maße Prof. Dr. Manfred Weisensee, den heutigen Preisträger des Goldenen Lots zu beschreiben. Sein wissenschaftlicher Durst scheint unstillbar und weit gefächert.
Als ich ihn fragte, mit welchen Gefühlen er auf die vergangenen 30 Jahre seiner wissenschaftlichen Arbeit zurückschaut, antwortete er: „Unaufgeregt und freudig.”
Lebenslauf
Na dann:
Bis heute gerechnet hat Herr Prof. Weisensee bereits 60 Semester im Dienst an der Hochschule verbracht von 1985-2015. Doch damit nicht genug:
1994 zeichnet ihn die TU Darmstadt mit einem Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen aus, die Auszeichnung der Ernst-Ludwig-Hochschulgesellschaft
„Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat.“ sagte einst von Humboldt
Weisensee scheint sich ständig selbst heiter zu stimmen, weil er sich eine Aufgabe nach der anderen wählt.
Heute wird ein Mann geehrt, der für das, was er tut, brennt. Lichterloh brennt - schon sein Leben lang. Als ich wissen wollte, wofür er brenne, antwortete er mir: „Für die Fachlichkeit.” Von Kindesbeinen an, inspiriert durch den eigenen Vater. „Ich liebe mein Fach!”, sagt Manfred Weisensee und es hört sich fast romantisch an.
Würde er ein Bild über die Wissenschaft malen, dann wäre es sehr bunt, lebendig, voller Farben, Formen und Strukturen.
Von seinen Wegbegleitern und Kollegen wird er beschrieben als jemand, der nicht nur äußerst kollegial agiert, sondern vor allem imstande ist, Studierende mit diesem Feuer der Begeisterung anzustecken.
„Die bezaubernden Reize dieser erhabenen Wissenschaft enthüllen sich nur jenen, die den Mut haben, sie in ihrer Tiefe zu erforschen.“
(Gauß)
Und genau das tut Weisensee sehr erfolgreich und zielorientiert.
Die Spannbreite der Themen seiner Forschung über die Jahre verwundert mich nicht mehr:
LEBENSLAUF: Seine Dissertation im Fachbereich Photogrammetrie wurde ausgezeichnet.
Herrlich interdisziplinär und gewiss sehr spannend:
Außerdem auch Internationale Projekte wie:
II. Wie entspannt sich der Dekan, Professor, Wissenschaftler? Geht das überhaupt, fragte ich mich anhand des imposanten Lebenslaufs?
Die Antwort kommt prompt, als ich ihn nach seinem Lebensmotto frage: „Lasst uns das Leben genießen!”
Privat liebt er den französischen Lebensstil und besucht so oft wie möglich sein Ferienhaus in Frankreich. Doch auch dort legt er nicht einfach die Beine hoch, sondern fährt mit dem Rennrad verschiedene Tour de France-Etappen nach. Pro Jahr läuft er gleich mehrere Halbmarathons und wandert gerne.
Ein Strandurlaub hingegen flößt ihm Angst ein: „Eine Woche Strand geht nicht. Da muss ich schon etwas besichtigen können.”
Gerne widmet er sich der Kultur, benennt aber auch das Kochen und gemeinsame Mahlzeiten mit Familie und Freunden als Entspannung.
Auf die Frage hin, wie für ihn der ideale Männerurlaub, also ein Kurztrip mit seinen besten Kumpels, aussähe, muss er nicht lange überlegen:
„Diese Männerwoche würden wir in Frankreich verbringen. Dort könnten wir ein bisschen das Haus renovieren und zwischen den Renovierungsarbeiten am besten neue Weingüter entdecken und viele Weinproben abhalten.” Wären die Frauen dabei, dann würde er eher einen Aktivurlaub bevorzugen, z.B. in die Berge zum Skilaufen.
Welche Träume hat sich Prof. Dr. Weisensee in seinem Leben bereits erfüllt? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Mich im Wissenschaftsbetrieb zu behaupten. Und glücklicherweise gleichzeitig eine Familie realisieren zu können.”
LEBENSLAUF: Zahlreiche akademische Ämter hatte und hat Prof. Weisensee inne:
Zusätzlich widmet er seine Zeit und Wissen weiteren akademischen Funktionen:
Was hätte er wohl studiert wenn nicht das Vermessungswesen? Er sagt selbst: „Psychologie, Jura oder Ökonomie.“
III Gemeinsam mit Herrn Weisensee bin ich zu einer Gedankenreise aufgebrochen.
Auf meine Frage hin, mit welchem Wissenschaftler er gerne einen Monat zu dessen Zeit verbracht hätte, folgte ein lustiger Dialog.
„Mit Geradus Mercator, (Gerard de Kremer/ Gerhard Krämer)….”
„Wirklich?“ frage ich. „Sind Sie sich sicher, dass Sie die Lebensumstände im 16. Jahrhundert ertragen würden... mit allen Konsequenzen, also kein fließend Wasser etc...?”
„Oje, nein, unter der Inquisition nicht. (Pause) Der Rest wäre aber verkraftbar!”
„Falls Sie ein Handgepäck mitnehmen dürften in diese Zeit, was wäre da drin?
„...meine Lesebrille. “
Mit welchen anderen Wissenschaftlern er gerne einmal zusammenkommen würde, um sich auszutauschen oder gemeinsam zu forschen?
Die Antwort überrascht nicht wirklich: Gauß, Humboldt, Hawking, Einstein. Mit diesen Männern teilt er die unbedingte Leidenschaft für die Wissenschaft und das Fachliche. Auch waren diese Wissenschaftler Universalgenies, fächerübergreifend, interdisziplinär. Genauso wie er.
Falls er bekannte Persönlichkeiten, egal ob noch auf dieser Erde wandelnd oder nicht, zum Abendessen bei französischem Wein und Köstlichkeiten einladen dürfte, dann wünschte er neben den vorher genannten Wissenschaftlern auch Mozart, Beethoven und Bill Ramsey mit an den Tisch hinzu.
Das wäre gewiss ein höchst inspirierender Abend, voller Kommunikation, Forschergeist und wissenschaftliche Leidenschaft!
Heute Abend, lieber Herr Weisensee, müssen Sie mit Ihren Lotbrüdern und -schwestern Vorlieb nehmen, es sind aber genügend herausragende Wissenschaftler anwesend, um zumindest gemeinsam noch schnell das Weltall zu vermessen (oder zu besuchen.)
Außerdem wäre Herr Weisensee, so erfuhr ich, gerne bei der Entdeckung Amerikas dabei gewesen oder hätte eine Expedition zu den Entdeckerzeiten nach Südamerika oder Afrika unternommen.
Die Mondlandung und den Mauerfall benennt er als die beiden historischen Ereignisse seines Lebens, die ihn sehr berührt hätten.
Natürlich ist er viel herumgekommen in der Welt. Nordafrika, Algerien und China fand er sehr beeindruckend, doch er sagt selbst: „Zentraleuropa, da gehöre ich hin. Den Rest der Welt anzuschauen ist okay, aber hier im platten Land oder auch in Frankreich bin ich richtig.”
Damit meint er gewiss auch seine Familie. Da gehört er hin. Er sei ein Familienmensch, sagt er selbst. Die Kommunikation stehe für ihn an erster Stelle, Probleme würden offen angesprochen. Das Zusammensein mit seiner Frau Martina, mit der er seit 1988 verheiratet ist, mit seinen Kindern, seiner Schwester Elvira und seinem Schwager Klaus sind ihm wichtig. Das sieht man ja auch heute.
Gerne möchte ich von ihm wissen, wie er auf die Freunde seiner mittlerweile 26-jährigen Tochter Elena reagierte? „Da war keiner gut genug. Ich bin aber nicht mit dem Schrotgewehr ums Haus gelaufen. Der jetzige gefällt mir.”
Sein 28-jähriger Sohn Nicolas, der ja heute Abend auch hier ist, lebt „strategisch” in Hamburg, so dass sein Vater dort immer ein Gästebett zur Verfügung hat, scherzt Herr Weisensee mit väterlichem Stolz in der Stimme.
Seine Stärken seien die Geduld, Sorgfalt und sein gutes Gedächtnis. Dürfte er sich ein Wappentier wählen, wäre es der Elefant.
Weisensees chinesisches Horoskop ist das Erd-Schwein. DIesen Menschen wird nachgesagt, Erfolg im Umgang mit Geld, Wirtschaft und Wissenschaft haben.
Sein Sternzeichen ist der Skorpion, der das Extreme liebt und sich nicht vor Tiefen oder Abgründen scheut. Im Beruflichen geben Skorpione alles und sind zum Äußersten bereit. Skorpione brauchen eine berufliche Tätigkeit, die Sie fasziniert und herausfordert. Sie können unermüdliche Forscher und Entdecker sein.
LEBENSLAUF: Und unermüdlich engagiert sich Prof. Weisensee in zahlreichen und vielseitigen Ehrenämtern -als wissenschaftlicher Berater, Leiter und Fachgutachter, als Beirats- und Gründungsmitglied. (...22 habe ich gezählt...)
Fast 20 Jahre lang, von 1999 bis 2018 unterstützte er die VDV-Verbandszeitschrift aktiv als wissenschaftlicher Berater und für die wissenschaftliche Schriftleitung. Er prägte das fachliche Profil des Magazins. Zusammen mit dem Chefredakteur Rolf Bull, Lotbruder, der heute Abend ebenso hier ist.
Seit 2011 ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kartographie und Geomatik.
Als ich ihn fragte, womit er sich selbst während seines Werdegangs überrascht hätte, antwortete mir Prof. Weisensee: „Ich war überrascht, dass ich mich als Präsident beworben habe.“
Ich wünsche Prof. Weisensee einen schönen und unbeschwerten 60. Geburtstag nächste Woche im Kreise seiner Familie und seinen Freunden. Auf dass Sie das Leben in vollen Zügen genießen!
„Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben, und je tiefer eingehend sie sind, desto mehr fühlt man, worin doch zuletzt der eigentliche Genuss steckt, die Individualität.“
(Humboldt)