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Goldenes Lot für Joachim Gauck

Im exklusiven „Blauen Salon“ der Kölner Messe, hieß VDV-Bezirksvorsitzender Wolfgang Kramer am 8. Oktober 75 Teilnehmer zur Festveranstaltung der Verleihung des “Goldenen Lotes 2002” willkommen. Die mit Spannung erwartete Laudatio für den Lot-Preisträger 2002, den ehemaligen Pastor und Bürgerrechtler Dr. Joachim Gauck, hielt als Vorjahrespreisträgerin Prof. Dagmar Schipanski. Sie skizzierte den Lebensweg Joachim Gaucks und dankte ihm für seinen Mut, sein „selbstständiges politisches Denken“ und sein persönliches Engagement.: „Durch Ihren persönlichen Einsatz ist die Wende in friedlicher Weise Wirklichkeit geworden. Ihre Auseinandersetzung mit der Geschichte half, die Würde der Stasi-Opfer wieder herzustellen. Der „leidenschaftliche Antikommunist und Symbolfigur für eine sinnvolle Beschäftigung mit der Vergangenheit ist für Viele zur politischen und moralischen Instanz geworden”. Die Behörde, der er bis 2000 vorstand, ist unter dem Namen „Gauck-Behörde“ längst Vorbild in anderen osteuropäischen Staaten. „Wie das Lot die feste Orientierung vorgibt, steht auch Joachim Gauck senkrecht zur Gravität“, so Dagmar Schipanski in ihrer Laudatio.

 

Nach der Überreichung des von Wolfgang Kramer handgefertigten Goldenen Lotes und einer ledergebundenen Verleihungsurkunde, galt der Dank des geehrten Lot-Preisträgers Joachim Gauck dem VDV als Veranstalter und zur Erheiterung „Frau Schimanski“ auch für die Laudatio.  Er erinnerte an den 9. November, an den Tag an dem im Jahre 1989 die Mauer fiel und wie es dazu kam: „In der Zeit davor war man als DDR-Bürger Staatsinsasse. Es war eine merkwürdige Mischung aus Gehorsam, Angst, Anpassung und Ohnmacht“. Der Geehrte verglich den gesellschaftlichen Umbruch in den neuen Bundesländern nach der Wende mit der 68-er-Zeit in Westdeutschland und man möge Verständnis und Geduld aufbringen, wenn noch immer einfache Bürger ein gewisses DDR-Denken inne haben. Scharf dagegen verurteilte er die ehemaligen SED-Funktionäre, wie Mielke und Micha Wolf. Für die Bewältigung der Vergangenheit sei es wichtig, das System des Unrechts aufzuarbeiten. Die Öffnung der Akten bedeute, „mehr Rechte für die Unterdrückten”, so Joachim Gauck in seinem Rückblick.