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Kurztrip nach Afrika

Termin:  21.08.2014 18:00 Uhr
Ort: Gaststätte "Schmiedelandhaus", 09961 Rossau

Da es nie schaden kann, den Horizont zu erweitern, blickten wir auf unserer Veranstaltung am 21.08.2014 einmal ganz weit über den Tellerrand und schauten auf unseren Nachbarkontinent Afrika.


Rita Antanah studiert in ihrem Heimatland Ghana an der University of  Mines and Technology Geodäsie. Über den Deutschen Akademischen Austauschdienst gelangte sie nach Chemnitz, um bei der Wuttke Geogroup ein 3monatiges Vermessungspraktikum zu absolvieren.

Sie berichtete in einem spannenden Vortrag über die historische Entwicklung der Vermessung in Ghana, die Struktur des heutigen Vermessungswesens sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Vermessung in Deutschland und Ghana, die sie auch Dank ihres Praktikums erleben konnte.

 

Die sympathische junge Frau mit der tollen farbenfrohen Kleidung und dem passenden Schmuck begann ihren Bericht mit vielen Fakten zu verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens in Ghana.

Ghana profitiert vor allem von seinen großen Vorkommen an Bodenschätzen, z.B. Gold und Diamanten. Auch Kakao wird als Ghanas Stolz bezeichnet und ist neben Gold Hauptexportgut. Die Ghanaer scheinen ein sehr lebensfrohes Volk zu sein, das zahlreiche Feste feiert und auch im Alltag farbenfrohe Kleidung und viel Schmuck trägt. Fußball ist Volkssport. Zirka 62.6% der Bevölkerung sind Christen, 22.2% sind Angehörige der islamischen Glaubensrichtung. Ein bekannter gebürtiger Ghanaer ist der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan. Die riesigen Bodenschatzvorkommen in Ghana und deren Abbau erklären, dass zahlreiche Vermesser in den Abbaugebieten mit dem Aufmessen der Halden, Massenberechnungen und dem Dokumentieren des täglichen Abbaufortschrittes beschäftigt sind.

 

 

Die Katastervermessung ist im Gegensatz zu Deutschland staatlich organisiert und momentan noch in einem Umbruch begriffen. In der Zeit vor der Kolonialisierung des Landes durch die Briten wurden Verträge über den Eigentumswechsel an Land mündlich zwischen den Stammeschefs geschlossen. Während der britischen Kolonialzeit wurde das britische Katastersystem angewendet, nach dem Ende der Kolonialzeit existierte eine Mischung aus beiden Systemen.

Landverkäufe wurden zu einem langwierigen Prozess, in dem viele Erklärungen abzugeben waren und unübersichtlich viele Kommissionen Entscheidungen treffen konnten. Es gab oft nur ungenaue Pläne mit mehreren eingetragenen Besitzern. Abhilfe soll seit 2010 das Landverwaltungsreformprojekt (LAP) der ghanaischen Regierung bringen, dass u.a. die Zuständigkeiten der verschiedenen mit Landverkäufen beschäftigten Stellen koordiniert.

 

Ungewöhnlich, aber bewusst gewählt, war der Ort unserer Veranstaltung. Wir trafen uns in der Gaststätte „Schmiedelandhaus“ im Rossauer Ortsteil Greifendorf. Der Grund war der exzellente Koch des Lokals. Nochmal ein großes Lob und vielen Dank an den kreativen Küchenmeister, der sich bereit erklärt hatte, unseren Abend mit einem selbst zusammengestellten afrikanischen Menü abzurunden!

 

Und so ließen wir uns zu Beginn einen leckeren Cocktail mit Mango und Eis schmecken, probierten frisches Fladenbrot mit Duftbutter, eine afrikanische Linsensuppe mit Curry und Garnele und konnten zwischen mit Lammhackfleisch und Gemüse gefüllten Teigtaschen und gebratenem Rinderfilet mit gebackenen Okra wählen.

 

Rita Antanah hat uns noch verraten, dass sie nach dem Abschluss des Studiums eher nicht in der Bergbauvermessung, sondern in einem Vermessungsbüro arbeiten möchte und sich vorstellen kann, einige der in Chemnitz gemachten Erfahrungen in der täglichen Arbeit dort anwenden zu können.

 

 

Wir wünschen Rita viel Erfolg beim Abschluss ihres Studiums und einen guten Start ins Berufsleben.

Wir haben auf jeden Fall von ihrer Anwesenheit hier profitiert und viele interessante Einblicke in die Lebensverhältnisse in Ghana und die Arbeit unseres Berufstandes in diesem Land bekommen.