Der erste Programmpunkt der VDV-Bezirksversammlung Magdeburg am 22.11.2013 war die Besichtigung der Elbauenbrücke Schönebeck, die mit ihren ca. 1130m Länge ein weit sichtbarer Teil der Ortsumfahrung Schönebeck ist. Die Schrägseilbrücke wird vom einem A-förmigen, 73m hohen Pylon getragen und hat sein Vorbild z. B. in der Niederrheinbrücke Wesel. Trotz des verregneten Tages waren die Erläuterungen des baubegleitenden Vermesserteams der MIDIC-Halle eine anschauliche Grundlage für den anschließenden Fachvortrag in den direkt an der Elbe gelegenen Räumlichkeiten der Weltrad-Manufaktur.
Projektingenieur Dipl.-Ing. Ronald Meinl gab in einem reich bebilderten, hochinteressanten Vortrag einen Einblick in die vermessungstechnischen Problemlösungen und bautechnische Details. Der Vortrag wurde von Dennis Helm mit Fakten aus seiner Bachelor – Arbeit zum Monitoring des Pylon abgerundet. Als Gast konnte ebenfalls der Geschäftsführer der MIDIC-Halle Dipl.-Ing. Thomas John begrüßt werden, der seinen Fachkollegen des VDV ebenfalls Rede und Antwort stand.
Nach den Vorträgen schloss sich eine kurze Führung durch die Produktionsstätten der Firma Weltrad an. Die Weltrad-Manufaktur wurde 1885 gegründet und durchlief eine wechselvolle Geschichte. Heute produziert Weltrad hochwertige Fahrräder im Design der 1930er-Jahre jedoch mit modernster Technik und exportiert in alle Welt.
Der Ausklang des Abends fand im naheliegenden Weltrad-Restaurant statt. Als Gast danke ich allen Beteiligten für gelungene Gestaltung dieses Abends.
Internationaler Preis für Elbbrücke
Bereits am 22.11.2013 fand im Rahmen der Bezirksveranstaltung des VDV-Bezirks Magdeburg eine Fachführung an der neuen Elbbrücke in Schönebeck statt (Bericht im VDVmagazin 1/2014, S.96). Der VDV-Bezirk Magdeburg bewies mit der Auswahl dieses Ziels den ‚richtigen Riecher‘ für ein faszinierendes Bauwerk. Die Schönebecker Elbauenbrücke wurde nun mit einem Architekturpreis ausgezeichnet. Dazu schreibt die Magdeburger Volkstimme (www.volksstimme.de) am 27.01.2015: „Die in London ansässige Institution of Structural Engineers hat das Bauwerk als das beste der Welt im Jahr 2014 gekürt. Initiiert wird der Preis von 27000 Bauingenieuren und Statikern aus 105 Ländern. Die Auszeichnung "Structural Award 2014" in der Kategorie "Straßen- und Eisenbahnbrücken" wurde am 28.01.2015 übergeben. Wie Jon Wallace, Pressesprecher des Institution of Structural Engineers in London auf Anfrage der Volksstimme mitteilte, war die Jury von der vor eineinhalb Jahren fertiggestellten Brücke sehr angetan. "Die Jury ist von der schlichten Eleganz der Brücke, die perfekt in die umgebende Landschaft, passt, beeindruckt. Sie schafft ein wahres Wahrzeichen", schreibt Jon Wallance, und damit trifft die Jury auch die Meinung vieler Schönebecker. Die Brücke gebe nach Ansicht der Jury eine "aerodynamische Stabilität, zeigt glatte Linien und eine scheinbare Tiefe", schreiben die Experten weiter in der Begründung.
Die 1129 Meter lange Elbauenbrücke Schönebeck besteht aus einer 309 Meter langen südlichen Vorlandbrücke, einer 489 Meter langen Hauptbrücke über die Elbe und einer 331 Meter langen nördlichen Vorlandbrücke. Die Hauptbrücke ist eine Schrägkabelbrücke aus Stahlverbund mit 185 Meter Hauptspannweite und einem sogenannten A-Pylon.“