Ein Nachmittag der Kontraste - historischen Spuren und Kuckucksuhren
Am 24. Januar 2020 empfing uns das beschauliche Harzörtchen Gernrode mit kühlem, sonnigem Wetter. Erstes Ziel unseres Besuches war ein historisches Kleinod, ein beeindruckendes Kirchenbauwerk. Die Stiftskirche Sankt Cyriakus wurde hier für das 959 gegründete freie, weltliche Damenstift errichtet.
Bei einer Führung durch die Kirche erhielten wir einen ausführlichen Einblick in ihre wechselvolle Geschichte. Detaillierte Informationen gab es zu Architektur, Decken- und Wandmalereien, den architektonischen Besonderheiten aber auch zum ältesten Teil der Kirche, einer dreischiffige Krypta unterhalb des Altarraums. Besondere Beachtung fand das Heilige Grab, bestehend aus Grabkammer und Vorraum, als älteste erhaltene deutsche Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem.
Nach der jahrhundertelangen Bewirtschaftung verfiel die Kirche mit der Aufhebung des Stiftes im Jahr 1616 zusehends und wurde später sogar als Lager für landwirtschaftliche Produkte und als Stall genutzt. Glücklicherweise besann man sich im 19. Jahrhundert auf die Bedeutung der Kirche und restaurierte sie in den Jahren 1858 bis 1866.
Am Ende waren wir, zwar fröstelnd ob der Kälte innerhalb der Kirchenmauern, beeindruckt von ihrer Architektur, ihrer Geschichte und den Geschichten der Menschen, deren Leben mit dieser Kirche verbunden war.
Als weiterer kultureller Programmpunkt schloss sich die Besichtigung des Harzer Uhrenmuseums an. Hier empfingen und beeindruckten uns gleich zu Beginn die weltgrößte Kuckucksuhr außerhalb des Schwarzwaldes und das größte Wetterhaus der Welt.
Während der Führung durch das Museum gab es einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte der Harzer Uhrenwerke vom Zeitraum seiner Gründung 1948 bis in die Wendezeit und ihrer Schließung kurz danach. Heute werden hier auf Kundenwunsch noch individuelle Uhren produziert und Uhren repariert.
Der Werdegang einer Kuckucksuhr von den Ausgangsmaterialien bis zur fertigen Uhr wurde beim Gang entlang der jeweiligen Arbeitsplätze geschildert. Viele interessante Details über die Kuckucksuhren selbst, Fragen wie, welches Uhrwerk versteckt sich im Innern, wie bewegt sich der Kuckuck und wie kommt er zu seiner Stimme, wurden beantwortet.
Zum Abschluss der Führung fanden wir uns in der großen Verkaufsausstellung wieder. Staunend standen wir vor vielen verschiedenen Kuckucksuhren, Wetterhäusern, Thermometern, Barometern und Spieluhren. Diese konnten natürlich auch erworben werden. Nur wofür entscheiden, bei dieser Auswahl?
Beschlossen wurde dieser Tag mit der gewohnten, geselligen Runde bei Gesprächen, gutem Essen und dem einen oder anderen Getränk. In den beeindruckenden Räumlichkeiten der Gaststätte in einem historischen Gebäude des Quedlinburger Weltkulturerbes konnten wir uns quer durch das große Angebot der Flammkuchen von herzhaft bis süß „arbeiten“. Die Idee Flammkuchen tischweise zu servieren, damit Alle mehrere Varianten des vielseitigen Angebotes probieren können, kam super an. Ein rundum gelungener Tag.