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„Geo-Mapping“ bei der Fa. Geotechnik in Kempen

Termin:  07.05.2011 02:00 Uhr
Ort: Kempen

 

Positionierung + 3D-Scannen + 360°-Video, das sind die wesentlichen Begriffe, die das  Geo-Mappingsystem der Firma Geotechnik GmbH in Kempen auszeichnet. Hierbei handelt es sich um ein mobiles und in Deutschland einmaliges Erfassungssystem von dreidimensionalen Bestandsdaten inklusive Bild- bzw. Videomaterial, das der VDV-Bezirk Wuppertal am 07.05.2011 in Kempen kennenlernte.

 

Die Firma Geotechnik GmbH ist mit seinen Firmensitzen in Kempen und Trier  ein überregional tätiges Unternehmen für viele Aufgaben aus den Bereichen der Geoinformation und Vermessung.

Zu Beginn der Veranstaltung des VDV-Bezirks Wuppertal stellte der Geschäftsführer Herr Norbert Kuck die unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkte der Firma vor. Im Folgenden informierten sich die Teilnehmer über die Technik des mobilen Geo-Mappingsystems, die Topcon IP-S2, die von Herrn Paul Kamper (Teamleiter Ingenieurvermessung), detailliert beschrieben wurde. 

 

Mit dem Erfassungssystem können große Gebiete (bis 100km Strecke pro Tag), schnell, kostengünstig und dennoch präzise erfasst werden können.

 

Dieses System ist auf dem Dach eines Spezialfahrzeugs montiert und führt während der Fahrt mit 3D-Laserscannern eine dreidimensionale Vermessung aus. Zusätzlich erfasst eine 360°-Digitalkamera Straßen, Gebäude, Verkehrseinrichtungen und weitere wichtige Details, die für eine 3D-GIS-Kartierung notwendig sind. GNSS-Empfänger und Odometriedaten (Radsensoren) nehmen parallel alle Daten für die Positionierung auf, die in der IP-S2-Box gesammelt und synchronisiert werden. Aufgrund dieser Technik können sogar unter schwierigsten Bedingungen, z.B. in Tunneln, unter Brücken, in stark bewaldeten Gebieten oder in eng bebauten Straßen, Positionsdaten erfasst werden. Die Vermessung wird somit ohne Verkehrsbehinderung, Straßensperrung oder Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Das Geo-Mappingsystem erfasst Objekte bis zu einer Entfernung von 30m hochgenau in einer Abtastrate von bis zu 40.000 Punkte pro Sekunde. Der Punktabstand zweier benachbarter Punkte ist abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs (8-15cm bei ca. 30-50km/h, 22cm bei ca. 80km/h).

 

Während der Fahrt, die in der Regel mit 2 Personen durchgeführt wird, werden die Sensoren des Systems und die Laserpunktwolke über einen Laptop im Beifahrerbereich des Fahrzeugs permanent überwacht. Dies demonstrierten Herr Kamper und Herr Ophoves, bis zu 3 Teilnehmer des Bezirks konnten den praktischen Teil von der Rücksitzbank aus beobachten.

 

Alle gespeicherten Foto- und Scandaten werden später im Innendienst mit den Daten eines Satellitenpositionierungsdienstes oder einer eigenen Basisstation zusammengeführt und georeferenziert.

Das Ergebnis ist eine messbare 3D-Grundlage aller vom Fahrzeug aus sichtbaren Objekte. Die hochgenauen Punktwolken sind nahtlos in die 360°-Fotos integriert und können mit Hilfe der Topcon-Software Spatial-Factory einfach und genau ausgewertet werden. Bei den Erfassungsfahrten wird in der Regel nahezu der komplett gewünschte Datenbestand erfasst.

 

Der Anwender macht bei der Auswertung der Daten ähnlich wie bei Google Street View  am PC-Bildschirm virtuelle Spaziergänge durch das Aufnahmegebiet.

Alle Informationen werden im Bild gemessen und bestimmt, in der Regel werden mit den Aufnahmen nahezu alle benötigten  Geo-Informationen erfasst. Details können im Bild einfach kartiert werden, Sachinformationen sind  erkennbar und können attributiert werden. Die Daten einer Erfassungsfahrt  haben einen hohen Mehrwert für unterschiedliche Anwendungen.

 

-        Vermessung von Straßen und Infrastruktur

-        Stadtgrundkarte, Verkehrskataster

-        Digitale Karten

-        Kommunale Fachkataster (Schilder, Lampen, Bäume)

-        Monitoring Straßenzustand

-        Monitoring Baufortschritt, Angebotserstellung

-        Vorbereitung Schwerlasttransport

-        Raumplanung

 

Die gewonnen Informationen können gegenüber einer herkömmlichen projektbezogenen Vermessung vielseitig genutzt werden. Geo-Mapping stellt eine komplette Lösung für großräumige Datenerfassung und -auswertung dar. Die daraus gewonnenen Geo-Informationen können in weitere Arbeitsabläufe integriert werden und sind vielseitig verwendbar.

 

Als herzliches Dankeschön für die angenehme und interessante Vorstellung bei der Firma Geotechnik in Kempen überreichte der VDV-Bezirk Wuppertal jedem Referenten eine Gedenkmünze „Konrad Zuse – Der Vater des Computers“. Die Bezirksmitglieder genossen anschließend ein Essen in der historischen Altstadt von Kempen und besuchten zum Abschluss das Altstadtfest mit den bekannten Highland-Games.