Exkursion zur BAB 43 - Autobahnumbau unter erschwerten Bedingungen
Die Autobahn 43 gehört zu den meistbefahrenen Nord-Süd-Verbindungen im Ruhrgebiet und ist mit mehr als 90.000 Fahrzeugen pro Tag zwischen Recklinghausen und Bochum überlastet. Am 28. April 2017 konnten sich Interessierte Ingenieure und Studenten von den Aufgaben und Herausforderungen, die der begonnene Ausbau mit sich bringt, informieren.
Vom Ausbau von vier auf sechs Fahrstreifen ist die Autobahn auf einer Strecke von rund 22 Kilometern betroffen. In diesem Gesamtabschnitt befinden dabei vier Autobahnkreuze sowie sieben Anschlussstellen, dass heißt also, dass im Schnitt alle zwei Kilometer eine Auf- oder Abfahrtmöglichkeit gegeben ist.
Der Gesamtabschnitt ist in vier Teilabschnitte, diese wiederum in mehrere Teilabschnitte, aufgeteilt. Diese Aufteilung ist notwendig, um einen fließenden Verkehr aufrecht erhalten zu können. Dabei werden die Abschnitte nacheinander von Norden nach Süden ausgebaut, somit ist das Kreuz Recklinghausen mit der BAB 2 als erstes betroffen und auch der entsprechende Verkehrsfluss auf dieser West-Ost-Verbindung.
Weiterhin sind neben der eigentlichen Verbreiterung der Autobahn auch allein im ersten Abschnitt mehr als 20 Bauwerke neu zu erstellen, von Bachkreuzungen bis zu Eisenbahn- und Straßenbrücken. Dieses bedeutet durch Abriss und Neubau von Brücken entsprechende Beeinflussungen innerhalb des Stadtgebietes von Recklinghausen. Die Arbeiten in diesem ersten Abschnitt sollen 2021 fertiggestellt sein, anschließend folgt der nächste Ausbau im Bereich des Kreuzes Herne mit der BAB 42.
Im Baubüro von Straßen NRW in Recklinghausen berichtete Michael Heun über den geplanten Ausbau und die zugehörigen Maßnahmen. Das sind neben dem eigentlichen Straßenbau u.a.der Auf- und Ausbau von Lärmschutzwänden und Umweltschutzvorhaben. Die Lärmschutzwände werden dabei höher als die bislang bestehenden, werden aber erst im Zuge des Ausbaues neu errichtet. Maßnahmen für den Umwelt- und Artenschutz werden bereits jetzt durchgeführt, dabei beträgt die Kompensationsfläche rund 25 Hektar. So werden Bachläufe renaturiert, Höhlen für Fledermäuse und Nisthilfen für Bussarde errichtet.
Die Vermessungsarbeiten wurden von den Kollegen Ulrich Küting und Hans-Josef Honnef erläutert. Neben einem allgemeinen Abriss zur den Leistungen der Abteilung von Straßen NRW wurde anschließend auch auf die Ausbauarbeiten im besonderen eingegangen. Mittels diverser Planunterlagen, Deckbüchern und Abrechnungsunterlagen konnten die umfänglichen Aufgaben dargestellt werden.
Nach dem theoretischen Teil wurde anschließend auch die Baustelle befahren und die zuvor erläuterten Vorhaben in der Örtlichkeit besichtigt. Dabei konnten die Teilnehmer auch die Herausforderungen an Planung und Ausführungen eines solchen Mammutprojektes ersehen.
Bedanken möchten wir uns bei den Referenten, den Herren Heun, Küting und Honnef, für ihre detaillierten Ausführungen und fachlichen Informationen.