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Die Eifelwasserleitung

Die Eifelwasserleitung -

Äquadukt für das römische Köln und Steinbruch für die romanischen Bauten

Termin:  03.06.2009 19:30 Uhr
Ort: Köln, Römisch-Germanisches Museum, Roncalliplatz 2

 

Riesengroßes Interesse am Vortrag über die Eifelwasserleitung

So groß, dass der Hörsaal im Römisch-Germanischem Museum nicht ausreichte und viele Gäste nur über die vor den Türen aufgestellten Lautsprecher den lebendigen Darstellungen von Dr. Klaus Grewe folgen konnten.

Vor fast 2000 Jahren schufen die Römer ein über 95 km langes Aquädukt, dass die Colonia Claudia Ara Agrippinensium aus rund 50 km Entfernung mit täglich 20 Mio. Litern besten Eifeler Trinkwassers versorgte. Zu dieser Zeit lebten grob geschätzt 15.000 Menschen in der Provinzhauptstadt. Statistisch betrachtet verfügte jeder über weit mehr als 1.000 Liter am Tag. Bei so viel Luxus verwundert es nicht, dass mit den reichlich vorhandenen Ressourcen auch die Strassen gespült wurden.

Noch heute sind beachtliche Überreste der Wasserleitung erhalten, die von dem großartigen technischen Können der Römer Zeugnis ablegen. Später bedienten sich die mittelalterlichen Baumeister des antiken Baumaterials. Sogar die Fundamentsteine wurden genutzt, um Stadtmauern, Burgen, Kirchen und Klöster zu errichten. Anschaulich belegte Klaus Grewe, wie sehr dabei die römische Baukunst verwendet wurde. In seiner bildlichen Gegenüberstellung zeigte er die Bögen einer Aquäduktbrücke, wobei die fehlenden Bögen sich in einer Klosteraussenwand wiederfanden.

Besonderen Gefallen fand im Mittelalter der sogenannte „Aquädukt-Marmor“. Auf Grund des sehr kalkhaltigen Wassers lagerte sich im Laufe der vielen Jahre Kalksinter an der Leitungssohle und -wänden ab, der eine marmorähnliche Oberfläche aufweist. In Ermangelung anderer Schmucksteine wurde dieser „Aquädukt-Marmor“ für Säulenattrappen, Altarplatten und Grababdeckungen verwendet. Klaus Grewe konnte die Wege des aus der Wasserleitung gewonnenen Materials bis nach England nachweisen.

Mit einer Einladung, Teile der historischen Baukunst auf geführten Touren zu erwandern, schloss Klaus Grewe seine umfangreichen Ausführungen.