VDV Bezirk Essen besucht die Ausstellung „Villa Hügel zeigt Folkwang“
Diese Ausstellung bietet die einmalige und zeitlich begrenzte Gelegenheit, einen großen Teil der schönsten und interessantesten Kunstwerke des Essener Folkwang Museums in den historischen Räumlichkeiten der ehemaligen Krupp Residenz zu bewundern.
Berthold Beitz, der Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, hatte sich dafür stark gemacht, der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 ein neues Museum zu schenken. Da für den Neubau ein Teil der alten Räumlichkeiten abgerissen werden musste, fanden die Kunstwerke in der Villa Hügel ein perfektes Übergangs-Domizil.
Natürlich hatte Heinz Gilsing für die Veranstaltung das traditionell gute Wetter bestellt, so nutzten etliche Teilnehmer vorab die Gelegenheit zu einem Rundgang durch den Hügelpark, der mit einem schönen, alten Baumbestand aufwartet.
Die Führung übernahm dann ein Kunsthistoriker, der nicht nur von der Körperstatur beeindruckte. Einmal richtig in Fahrt, war er eine schier unerschöpfliche Informationsquelle. Der Vortrag war gespickt mit einer Vielzahl interessanter Hintergrundinformationen, die er dann auch noch inhaltlich auf uns als naturwissenschaftlich orientierte Zielgruppe abgestimmt hatte.
Drei Jahrzehnte Meisterwerke der Moderne, das ist Claude Monets „Kathedrale von Rouen", Pierre Auguste Renoirs weiß gekleidete Muse „Lise mit dem Sonnenschirm" und Vincent van Goghs symbolträchtiger „Irrenhausgarten", sowie die Malerei des "Blauen Reiter", Arbeiten der Brücke-Künstler und Werke von Munch, Kandinsky, Klee, Moholy-Nagy oder der Surrealisten Salvador Dalí, Max Ernst und René Magritte. Aber wie so oft, war es auch diesmal ein eher nebensächlicher Aspekt, der einen besondern Eindruck hinterlassen hat. Dass Salvador Dali auf den Namen seines verstorbenen Bruders getauft worden ist, dem er zudem verblüffend ähnlich gesehen haben soll, war den Teilnehmer bisher nicht bekannt. Es lässt manches an dem surrealistischen Genie in einem anderen Licht erscheinen. Als sensibler Künstler auf den Friedhof gehen und praktisch sein eigenes Grab besuchen, das läßt einen doch nicht unbeeindruckt.
Es bestätigte sich wieder einmal, dass die Veranstaltungen in der Villa Hügel zu den absoluten Highlights der Essener Kulturszene gehören.
Keine Frage, dass nach diesem kulturellen Höhepunkt die Speisen und Getränke in der alten Dorfschenke einen gelungen Abschluss bildeten.