Nachdem Friedrich Koch in den zurückliegenden Jahren bei den Bezirksveranstaltungen mit großem Erfolg den Schwerpunkt auf die Vermittlung fachlicher Information gelegt hat, war die Besichtigung der Essener „Privat Brauerei Jacob Stauder“ zur Abwechslung ein gemütliches Kontrastprogramm.
Ein glücklicher Zufall wollte es, dass der Bayerische Landständetag im Jahre 1516 unter Vorsitz von Herzog Wilhelm IV. beschlossen hatte, dass ausschließlich Hopfen, Malz und Wasser für die Bierherstellung verwendet werden dürfen. Die Geburtsstunde des „Deutschen Reinheitsgebotes“ jährt sich somit zum 500-sten Mal, ein guter Aufhänger, die Veranstaltung in einen historischen Zusammenhang zu rücken. Dass auch das Familienunternehmen Stauder in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern kann, es besteht seit 150 Jahren, ist dagegen kein Zufall, sondern das Ergebnis harter, zielstrebiger Arbeit.
Bei insgesamt rückläufigem Bierabsatz haben große Industriebrauereien mit ihren „Fernsehbieren“ den größten Teil der kleinen Privat- oder Familienbrauereien geschluckt. Der Familie „Stauder“ ist es in diesem schwierigen Umfeld gelungen, mit ihrem Premium Pils erfolgreich eine Marktnische zu besetzen und sich dort, nicht zuletzt dank des persönlichen Marketingeinsatzes der Eigentümer, erfolgreich zu behaupten. Etwas mehr als 100 Mitarbeiter, ihre Familien sowie eine große Fangemeinde wissen das sehr zu schätzen.
Hopfen, Malz, Hefe und Wasser, so einfach dieses Rezept klingt, so erstaunlich vielfältig sind die auf dieser Basis hergestellten Biere. Der Charakter des aus Getreide/Malz erzeugten Bieres wird maßgeblich durch Brautemperatur, Hefe und Hopfen geprägt (obergärig, untergärig uvm). Auswahl qualitativ hochwertiger Rohstoffe, Konzentration auf das besonders gepflegte Premium Pils, anderthalb Jahrhunderte Erfahrung und Familientradition sind die Eckpfeiler des Erfolges.
Beim abschließenden gemütlichen Teil hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, nach dem Verzehr einer deftigen Mahlzeit die verschiedenen Biersorten zu verkosten und da der Kollege Christian Landers nicht nur bei der Organisation der Veranstaltung aktiv mitgewirkt hatte, sondern auch beim Zapfen großes Geschick bewies, wurde er mit dem offiziellen Stauder Schank-Diplom ausgezeichnet. Als es daran ging, den Heimweg anzutreten, waren sich alle einig, dass es wieder einmal eine gelungene Veranstaltung des VDV Bezirks Essen war.