Nur zwei Wochen nach der Herbstwanderung trafen sich 30 Teilnehmer am 18.11.2010 im stimmungsvollen Ambiente des Dortmunder Brauereimuseums zum Fachvortrag von Professor Dr. Hans Fröhlich: Deutschlands Landesvermessung auf dem Bierdeckel. Neben der letzten betriebsfähigen Brauerei in Dortmund auf dem Gelände der Dortmunder Actien Brauerei ging es vom Eingangsbereich des Museums noch ein paar Stufen in den Keller zum offenen Kinosaal. Dort stellte Prof. Fröhlich die Frage: „Was haben die Landesvermessung und die Brauereien gemeinsam? Hohe Türme und Berge! Die einen brauchen sie als Trigonometrische Punkte (kurz: TP), um weit ins Land zu blicken, die anderen als Wahr- und Markenzeichen für Ihre Produkte, den „Bier braucht Heimat“, sprich Koordinaten. Diese Verbindung zwischen der Landesvermessung und den Brauereien stellen wohl die Bierdeckel als Zeitzeugen her. Er erzählte von Gauß, der in der Landesvermessung die größte damals gemessene Dreiecksseite von ca. 100 km gemessen hatte. Auch von der Anwendung der Heliotrope sowie der Verständigung von TP zu TP über das Morsen mit einer im Lichtstrahl der Sichten eingesteckten Pappe. Nach der erfolgreichen Vermessung auf der Rolinck Brauerei in Steinfurt wurde das schriftliche Einverständnis zum verwaltungstechnischen Merkblatt zur Hege und Pflege des TP´s an die Herren Pfeiler und Platte des Landesvermessungsamtes zurückgesandt, ein tolles Mißverständnis.
Zum Schluß seines kurzweiligen mit vielen Anekdoten versehenen Vortrages erklärte Prof Fröhlich, wenn er 2012 in den Ruhestand tritt, ist er wohl der einzige Vermesser mit einem 60jährigen Dienstjubiläum. Seine Erläuterung dazu soll hier nicht verraten werden. Im Anschluß an den Vortrag wurde Dipl.-Ing. Hartmut Schlender für seine 25-jährige Mitgliedschaft im VDV und Dipl.-Ing. Ulrich Mecklenbrauk für seine 40-jährige Mitgliedschaft durch die Bezirksvorsitzende Andrea Kleber geehrt. In der außergewöhnlichen Atmosphäre im Brauereimuseum wurde der Vortrag noch in kleinen Fachkreisen bei einem Dienstbier gewürdigt. Prof. Dr. Hans Fröhlich sei für seinen heitern, informativen Vortrag herzlich gedankt.