Unser VDV-Kollege Manfred Knauff ist Wanderführer im Eifelverein (u. a. lizenzierter Wanderführer für das Hohe Venn) und hat einige Wanderrouten der Eifel zusammengestellt. Da Deutschlandurlaub in diesem Jahr angesagt ist, sind die Vorschläge sicherlich für einen oder mehrere „Heimattage“ ein interessantes Angebot.
In der gesamten Eifel zwischen Aachen und Trier gibt es eine riesige Anzahl von Wanderwegen, die man überwiegend im Internet recherchieren kann, wie zum Beispiel die Eifelsuren und Eifelschleifen in der Nordeifel aber auch die Traumpfade in der Südeifel. Nachfolgend meine Wandertipps für die Nordeifel. Die Nummerierung von 1 bis 8 stellt keine Qualifizierung dar.
1. Pingenwanderweg
Der Pingenwanderweg ist ein ca. 11 km langer montan-historischer Rundwanderweg bei Kall. Entlang des WW sind zahlreiche Info-Tafeln aufgestellt, auf denen die Geschichte des Bergbaus in der Eifel erläutert wird, so auch der Ausdruck „Pingen“ für aufgegebene kleine Erzgruben. Der WW ist gut markiert bzw beschildert und gehört inzwischen zu den sogenannten Eifelspuren, die die Nordeifeltouristik (NET) in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein ins (Wander-) Leben gerufen hat. Der WW hat auch den Vorteil, daß man ihn per DB-Bahn (Strecke Köln-Trier) erreichen kann. Einkehrmöglichkeiten bestehen in Golbach und Kall, die wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt empfohlen werden können.
2. 1. Etappe des Römerkanalwanderweges (RKWW)
Ein weiterer wunderschöner Wanderweg für eine Tagestour ist die 1. Etappe (von insgesamt 7) des RKWW von Nettersheim nach Kall-Dottel. Der ca. 15 km langer WW (insgesamt 120 km) führt entlang der römischen Wasserleitung von Nettersheim nach Köln.
Auch zu dieser Wanderstrecke kann man per DB-Bahn anreisen (DB-Strecke Köln -Trier). Fahrt bis Bahnhof Nettersheim und am Ziel Dottel kann man den Bahnhof Kall erreichen. Sehr hilfreich für diese Wanderung ist der im vergangenen Jahr völlig neu überarbeitete Wanderführer: „Der Römerkanal-Wanderweg, wie das Wasser laufen lernte“. Autoren: Die VDV-Mitglieder Klaus Grewe und Manfred Knauff. Einkehrmöglichkeiten in Nettersheim und Kall.
3. Tiergartentunnel-Wanderweg
Der Tiergartentunnel ist ein ca. 150 m langer Tunnel durch einen Bergrücken bei Blankenheim, der im späten Mittelalter gebaut worden ist. Er diente der Wasserversorgung der Burg Blankenheim. Der Tunnel und die dazugehörigen Anlagen sind Mitte er 90 Jahre freigelegt worden. Hauptakteur bei der Freilegung unser VDV-Mitglied Klaus Grewe.
Der WW verläuft ca. 20 km durch das Gebiet der Gemeinde Blankenheim und bezieht den Tiergartentunnel mit ein. Es gibt auch eine kürzere Variante von ca. 7.5 km durch die nähere Umgebung von Blankenheim. Wer mit der DB anreisen will, fährt bis nach Blankenheim-Wald (Strecke Köln-Trier). Einkehrmöglichkeiten in Blankenheim.
4. Toscana der Eifel
Ein herrlicher Rundwanderweg im Bereich von Ripsdorf und Alendorf bei Blankenheim. Der 15 km lange Wanderweg, den man auch wesentlich abkürzen kann, führt durch eine Wachholderlandschaft voller landschaftlicher Schönheiten. Als Schlusseinkehr hat man in Ripsdorf zwei gute Möglichkeiten, wobei es im Restaurant Breuer einen hervorragenden Wacholderschnaps gibt.
5. Westwall Eifelkreuz-Wanderweg
Der ca. 11 km lange WW ist äußerst geschichtsträchtig, da er auf zwei längeren Abschnitten Teilstücke der vor dem Zweiten Weltkrieg erbauten Westwallanlagen zeigt. Der WW führt auch über die Höckerlinie. Außerdem zeigt er die idyllische Eifellandschaft des Monschauer Heckenlandes. Mehrere Einkehrmöglichkeiten in Simmerath.
6. Jahrhundertweg bei Monschau
Der ca. 18 km lange Rundwanderweg führt zwischen Monschau und Kalterherberg durch die herrliche Monschauer Heckenlandschaft mit ihrem rauen Klima. Der WW heißt Jahrhundertweg, weil er zum 100-jährigen Bestehen des Eifelvereins Monschau eingerichtet wurde. Der WW ist geprägt durch Flüße, Felsen, Aussichtspunkten sowie durch die Perltalsperre und das Kloster Reichenstein. Insgesamt erfordert er eine gewisse Kondition. Mehrere Einkehrmöglichkeiten in Kalterherberg und Monschau.
7. Wanderung entlang dem Armutsbach
Das ist eine Streckenwanderung, die in keinem Prospekt und in keiner Wanderkarte verzeichnet ist. Sie beginnt an der Quelle des Baches bei Rohr (südl. des Endes der A1 bei Tondorf). Dann verläuft der WW entlang des Armutsbaches bis in die Nähe von Schuld, wo der Armutsbach in die Ahr mündet. Der WW zeigt die herrliche Eifellandschaft mit zahlreichen Facetten. Vor allem ist es kein stark frequentierter Wanderweg, sodass man die Idylle in Ruhe genießen kann. Einkehrmöglichkeit in der Damians Mühle und Schuld. Leider erfordert die Tour eine gewisse Organisation, da man sie mit zwei PkW‘s am Anfang und Ende bewältigen muss.
8. Vennwanderung
Als lizenzierter Vennführer schlage ich natürlich auch eine Vennwanderung vor. Im Hohen Venn gibt es zahlreiche längere und kürzere Wanderung, die alle die herrliche Landschaft des Hohen Venns mit der ihr eigenen Fauna und Flora zeigen. Da ich seit über 40 Jahren Wanderungen durch das Hohe Venn führe (auch durch die sonst für die Touristen gesperrte C-Zone) kenne ich dort jeden Winkel und Pfad. Infos unter: https://belgien-tourismus-wallonie.de (.de ist richtig)
… und hier gibt es Informationen zu Wanderungen, auch mit Führung, im Nationalpark Eifel: www.nationalpark-eifel.de oder www.nordeifel-tourismus.de
… und noch ein Tipp: www.radundwanderbahnhoefe-eifel.de
Ich wünsche allen Wanderern eine schöne Zeit.
Text: Manfred Knauff, Mechernich-Schaven