Bericht zur Veranstaltung am 1. März 2012 im Hotel Willkens
Referent: Micheal Herter, infas geodaten GmbH
Zum Thema "Geomarketing - Verknüpfung von Marktanalysen und Geodaten" hatten wir Michael Herter von der infas geodaten GmbH als Referenten eingeladen. Schon nach wenigen Minuten seines Vortrages waren die von ihm vorbereiteten Folien nur noch als roter Faden zum Thema zu sehen. Michael Herter, studierter Wirtschaftsgeograph, verstand es hervorragend den Einsatz der Geodaten zu erklären, in dem er sofort auf Zwischenfragen einging.
Für Geodäten sehr gewöhnungsbedürftig: Geodaten für Geomarketing müssen nicht unbedingt ganz aktuell und komplett oder 100%ig korrekt sein. Aufgrund von Erfahrungswerten - das Knowhow des Unternehmens - bringen relativ exakte Hochrechnungen ein gewünschtes Ergebnis.
Er erläuterte, dass infas in den meisten Fällen die benötigten Daten selbst erhebt, obwohl es diese Daten bei den unterschiedlichsten Verwaltungen/Behörden gibt. Die Kosten der Abgabe sind zu hoch und was ein länderübergreifendes Unternehmen behindert, ist die unterschiedliche Form der Daten in den einzelnen Bundesländern (trotz ALKIS). Hier ist der Föderalismus hinderlich. Er erläuterte, dass nicht der Verkauf der Geodaten dem Staat die größten Einnahmen bringen würde, sondern deren Nutzung alleine schon durch die Mehrwertsteuereinnahmen.
An Beispielen erklärte er, dass die besondere Stärke von infas in der statistischen Interpretation von Daten liegt und zwar runter gebrochen bis zum einzelnen Gebäudeblock. Dass interessiert Firmen zwecks Ansiedlung oder Geschäftseröffnung. Denn ohne solche Kenntnisse hat schon manches Unternehmen Fehlentscheidungen getroffen und "Geld in den Sand" gesetzt, wie Michael Herter zu erzählen wusste.
Michael Herter erläutert Geomarketing
Fazit des Abends: Die Geodäten haben die Vermarktung der Geodaten nicht rechtzeitig erkannt. Dieses "Loch" haben Firmen wie infas genutzt, wie der Referent an mehreren Beispielen auch zu belegen wusste. Es war ein hochinteressanter Abend, der uns Geodäten klar machte, in dem Metier ist geödätisches Genauigkeitsstreben fehl am Platze. Gleichwohl sind die Ergebnisse für die Kunden von hoher Qualität.
Bezirksvorsitzender Kurt Andrä ehrte vor dem Vortrag für 25- bzw. 40-jährige Mitgliedschaft im VDV:
Maria-Elisabeth Rölver (25 Jahre)
Karl-Heinz Geiger (40 Jahre)
Hartmut Hoffmann (40 Jahre)
Wolfgang Krüger (40 Jahre)
von links: Karl-Heinz Geiger, Heiko Bartelt, Bezirksvorsitzender Kurt Andrä,
Maria-Elisabeth Rölver, Hartmut Hoffman
Wolfgang Krüger (40 Jahre) konnte nicht teilnehmen. Er erhält Urkunde und Verbandsnadel auf dem Postwege. Alle weiteren Jubilare dieses Jahres werden bei der Mitgliederversammlung im November geehrt.
Text: Rolf Bull, Fotos: Kurt Andrä