so benannte Burckhardt Ahrens seinen Vortrag beim Bonner Bezirkstreffen am 1. April 2004. Der Titel erwies sich schnell als Aprilscherz, so doch das ETRS 89 als zeitgemäßes Bezugssystem bei einigen Stellen immer noch auf Akzeptanzschwierigkeiten trifft. Im weiteren Verlauf des Vortrags stellte sich jedoch die Frage, ob de facto nicht bereits ein weiteres neues Bezugssystems kreiert wurde.
Zuvor wurde am Beispiel Nordrhein-Westfalens die weit vorangeschrittene Verdichtung des ETRS 89 dargelegt: vom ITRF (zum Zeitpunkt Januar 1989) über die Referenznetze EUREF, DREF und NWREF bis zu den Hierarchiestufen D und E. Diese umfangreichen Arbeiten wären nicht so schnell vorangekommen, wäre nicht zeitgleich das Netz der SAPOS-Stationen aufgebaut und, dank einiger technischer Verfeinerungen schneller als ursprünglich vorgesehen, zur Flächendeckung ausgebaut worden.
Im Jahre 2003 führte das BGK eine Diagnoseausgleichung aller SAPOS-Stationen der Bundesrepublik durch, und die AdV beschloss, die Ergebnisse als Sollkoordinaten für die Stationen zu übernehmen. Ein konsequenter Schritt vom "passiven" zum "aktiven" Festpunktfeld! Daraufhin mussten nun alle bis dahin im ETRS 89 koordinierten Punkte den Änderungen angepasst werden. Nachdem einige "Unpässlichkeiten" ausgeräumt waren, transformierte das Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen in einer "Nacht- und Nebelaktion" etwa 22 000 TP. Zur Überführung nachgeordneter Punktfelder wurde ein spezielles Programm im Internet angeboten.
Bezogen auf das Kataster wurde über die Ziele der Arbeitsgruppe "Überführung in das ETRS 89", für die die Federführung beim Innenministerium Nordrhein-Westfalen liegt, und ihren Unterarbeitsgruppen berichtet. Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme der Grundlagen des Katasters nach verschiedensten Kriterien und der Auswertung von neun repräsentativen Pilotverfahren entstanden eine Reihe von Richtlinien oder sind noch in Arbeit. Beim Landesvermessungsamt wurde eine zentrale Stützpunktdatei, auf die alle berechtigten Nutzer in Nordrhein-Westfalen zugreifen können. Außerdem befindet sich ein Programm TRABBI-EDBS in der Realisierung, mit dem ALK-Daten in das ETRS 89 transformiert werden können; es soll noch in diesem Jahr den Ämtern zur Verfügung gestellt werden.
Um doch noch die Jahreszahl 2004 unterbringen zu können, brachte Burckhardt Ahrens abschließend einen Exkurs über das nordrhein-westfälische Undulationsmodell 2004, den "Höhendifferenzen" zwischen der Höhenbezugsfläche NHN und den Bezugsellipsoiden des ETRS 89 bzw. des DHDN. Anhand dieses Themas ließen sich die Unterschiede der Bezugssysteme noch einmal anschaulich darstellen.
"Einführung des ETRS 2004 ...", ein facettenreicher, sehr gelungener Vortrag!