3 + 1 wird 376
Diese Rechenoperation im Detail: Dank 3 x Vermessung und 1 x Geologie wurde nun das Buch „Sankt Augustin im Bild historischer Landkarten" mit 376 Seiten Umfang nach knapp 3 Jahren Recherchen vorgestellt. Von den vier Autoren waren Rolf Bull und Manfred Spata mit viel Bildmaterial zum Juli-Abend des VDV-Bonn erschienen.
Mit einer Auswahl der im Buch verwendeten rund 340 Karten wurde die kartographische Geschichte des Bonner Gebietes bzw. des Rheinlandes von 1585 bis in die Neuzeit dargestellt.
Manfred Spata konnte bei den Karten des Rheinlandes von 1600 bis 1830 in Kartendetails „einsteigen", wie es nur ein kartenhistorischer Fachmann kann. Er zeigte u. a. Karten von
in denen er inhaltliche Details, wie Grenzlinien, bauliche Befestigungen oder Signaturen erläuterte, deren nähere Bedeutung der normale Betrachter nicht erkennt.
Auf die Besonderheit, dass Bonn und Köln zur Zeit Napoleons zu Frankreich gehörten (und das ist erst knapp 200 Jahre her) und mit welchem Aufwand die französischen Militärkartographen das Rheinland im Bonner Gebiet erfassten, war ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrages.
Rolf Bull schloss daran an mit Kartenbeispielen aus dem Gebiet zwischen Bonn und Siegburg, seiner Heimatstadt Sankt Augustin. Ein Gebiet, das sich in den letzten 100 Jahren aus einer dörflichen Gemeindestruktur zu einer 50.000-Einwohnerstadt entwickelt hat. Er begann mit seinem persönlichen Favoriten, der Karte des Rheinstroms von Caspar Vopel von 1558, die auf 155 cm den Rhein vom Bodensee bis zur Mündung mit einer Vielzahl an Ortschaften und Wappen und einer umfasssenden Beschreibung darstellt. Viele dieser Orte gibt es heute mit etwas anderen Namen, wo die Zuhörer manchmal allerdings auch mal überlegen mussten. Weiter ging es dann mit Karten u. a. über
schloss er den zweistündigen Vortrag ab und gab die Diskussion frei.
Abschließend gab es noch die aktuelle Information von Manfred Spata, dass in der Woche drauf in Dortmund-Aplerbeck ein Denkmal des geographischen Mittelpunktes von NRW enthüllt wird. Er und Kollege Burckhardt Ahrens (früher LVermA NRW) werden dort teilnehmen, da sie an den Berechnungsverfahren beteiligt waren.
Text: Monika Pitzen