Unterricht „wie zur Kaiserzeit" im historischen Klassenzimmer...
...das erwartete die Teilnehmer am „Bonner Familientag" im Bergisch-Gladbacher Schulmuseum nach einem kleinen Frühstücksangebot von Monika Pitzen und Kaffeeköchin Nina Hemsteeg.
Ein strenges „Fräulein Lehrerin“ nutzte das Umfeld von Schiefertafel und Griffel, Tintenfass und Rohrstock, Katheder und Kaiserbild, um den Schulalltag um 1900 im Erdgeschossklassenraum der früheren Katterbacher Volksschule sehr authentisch darzustellen. Ein hohes Lehrerpult, sehr enge Bankreihen, Wandtafel, Harmonium, Eisenofen, Holzboden, alte Landkarten und dazwischen unser „Fräulein Lehrerin“. Ihr wichtigster Satz „das Sprechen in ganzen Sätzen“ und ein ständiger Hinweis, dass jeder Satz mit „Fräulein Lehrerin" zu beenden sei. So wurden wir in unterschiedlichen Fächern unterrichtet, wie es damals so üblich war. Das geschah mit unterschiedlicher Aufgabenstellung, da ja die 1. bis 4. Klasse zusammen in einem Raum saßen und alle beschäftigt werden mussten. Das „Fräulein Lehrerin“ durfte bis zum Jahr 1951 nicht heiraten, da sonst die Entlassung drohte.
Nach einer Stunde anstrengendem Unterrichts, folgte die Führung durch die zwei Etagen des Schulmuseums. Hier kam zumindest bei den Älteren unter uns die eine oder andere Erinnerung an die eigene Schulzeit wieder hoch. Wilhelm Stricker, dessen Idee dieser Schulbesuch war, hatte damit einen echten Volltreffer gelandet.
Das zweite Ziel des Tages war die Tropfsteinhöhle Wiehl. Doch bevor es hier unter die Erde ging, war eine Bergische Kaffeetafel angesagt, bei der süßes und herzhaftes im Wechsel angeboten wird. Eine Portion Waffeln mit heißen Kirchen und Schlagsahne löste die sauren Gurken mit Wurst und Käse ab.
Alle wurden satt und gut gestärkt ging es eine knappe Stunde in die Wiehler Tropfsteinhöhle, die mit konstant 8°C eine willkommene Abwechslung zu der schwülen Gewitterluft draußen war. Dank der informativen Führung wurden wir bis zu vier Millionen Jahre in die Erdgeschichte versetzt.
Bevor am frühen Abend der Bonner Familientag sein Ende fand, bedankte sich Ulrich Rosen bei allen Aktiven des Tages und hob hervor, dass er auf ein Team setzen kann und damit die vielen unterschiedlichen Aktivitäten des Bonner VDV-Bezirks so gelungen umgesetzt werden können.
Text: Rolf Bull