Am 03.05.2011 besichtigten Kollegen und Kolleginnen des VDV-Bezirks Bielefeld die Autobahnbaustelle der A 33. Herr Dipl.-Ing. Jörg Nippert von Straßen.NRW konnte als ehemaliger Projektleiter detailliert über den Bauablauf berichten.
Die A 33 verläuft über Paderborn, Bielefeld und Osnabrück und verbindet den ostwestfälischen Raum mit dem übrigen Autobahnnetz. Zudem entlastet sie eine Vielzahl von Ortsdurchfahrten auf der bisherigen B68. Die ersten Planungen für diese Autobahn begannen bereits in den 60’ger Jahren. Zum heutigen Zeitpunkt besteht noch eine Lücke von rund 27 km. Der Lückenschluss ist aus heutiger Sicht etwa im Jahr 2018 zu erwarten. Der besichtigte Bauabschnitt 5B steht jedoch kurz vor der Fertigstellung. Er schließt an das Autobahnkreuz „Bielefeld“ an der A2 an und endet an einem neu zu erstellenden Kreuzungsbauwerk im Bielefelder Süden. Herr Dipl. Ing. Nippert erläuterte die baulichen Besonderheiten zu diesem Bauabschnitt.
Die ehemaligen Rieselfelder eines Textilunternehmens haben sich in der Vergangenheit zu einem ökologisch wertvollen Gebiet entwickelt. Die Querung dieser Flächen stellte hohe Anforderungen an die Bauausführung. Es ergab sich hier zum einen eine Altlastenproblematik und zum anderen durften bestehende Gewässerflächen nicht zerstört werden. Auch entstand in diesem Bereich die erste westfälische Grünbrücke. Mit entsprechenden Leiteinrichtungen ermöglicht diese rund 30 m breite Brücke Amphibien die Querung der Autobahn. Bedingt durch vorher nicht bekannte Fließsande, kam es zu einer deutlichen Bauverzögerung und zu einer Kostensteigerung. Die Freigabe dieses Autobahnabschnittes ist nun für das Frühjahr 2012 geplant.
Dipl. Ing. Hubertus Klein erläuterte im Anschluss die begleitenden Vermessungsarbeiten. So ist Straßen.NRW als Auftraggeber für die Überwachung und Kontrolle der vergebenen Leistungen zuständig. Die ausführenden Firmen sind selbst verpflichtet ihre Arbeiten zu überwachen und die Ergebnisse vorzulegen. Hubertus Klein berichtete von Setzungsmessungen, die offensichtlich von keinem entsprechenden Fachpersonal ausgeführt wurden. In einem derartigen Fall, wird eine qualifizierte Ausführung durch ein Vermessungsbüro eingefordert. Hinsichtlich der Art der Kontrollmessungen ist jeweils das Kosten- Nutzenverhältnis zu beachten.
Hier ist auch die Bedeutung des Bauwerkes, und es sind evtl. Abhängigkeiten zu Anschlussbauwerken, zu berücksichtigen. So genügen bei der Volumenüberprüfung für ein Regenrückhaltebecken i.d.R. einfachste Messmethoden. Hingegen muss der geplante Zu- oder Ablauf hinsichtlich Lage und Höhe mit einer deutlich höheren Genauigkeit bestimmt werden. Die Besichtigung der Grünbrücke ermöglichte einen Überblick über den Bauzustand des fast fertig gestellten Autobahnteilstückes.