Auf Einladung des VDV-Bezirkes Bielefeld stellten am 02.09.2014 Mitarbeiter des Bielefelder Verlages die Herstellung von Radwanderkarten vor. Herr Wapler erläuterte zunächst die Unternehmensstruktur. Der Bielefelder Verlag ist ein Geschäftsbereich der Gundlach Unternehmensgruppe. Unter der Bike-Media werden hier verschiedene Printprodukte zum Thema Radfahren herausgegeben. Neben diversen Radzeitschriften werden auch Radfahrkarten unterschiedlicher Art hergestellt. Hauptprodukte sind hier die Karten, die zusammen mit dem ADFC in verschiedenen Maßstäben erarbeitet werden. Diese werden hauptsächlich als gedruckte Karte vertrieben. Es ist jedoch auch möglich Tourenrouten als GPS-Track zu beziehen. Die Praxis zeigt, dass auch zu Zeiten von Smartphones und Navigationsgeräten eine gedruckte Karte insbesondere für die Tourenplanung und für die großräumige Orientierung ihre Vorteile bietet.
Herr Kortz stellte anschließend das datenbankgestützte Redaktionssystem vor. Einige wichtige Kriterien sind hier eine blattschnittfreie Datenhaltung, ein einfacher Datenaustausch und die Integration nicht visueller Daten.
In der Praxis ergeben sich hier jedoch diverse Hindernisse.
Neben einer zentralen Datenbank sind für die Bearbeitung noch verschiedene Softwareprodukte notwendig, da kein Produkt alle Anforderungen erfüllt. Auch können bei Maßstabswechseln im Rahmen von Generalisierungsmaßnahmen noch nicht alle Vorgänge automatisch erzeugt werden. Hier ist immer noch eine visuelle Kontrolle nötig um z.B. Texte- oder Symbole ansprechend zu positionieren.
Problematisch ist auch nach wie vor das Farbmanagement, damit beim Druck auch tatsächlich die gewünschte Farbgebung erzeugt wird. Auch die Performance der Gissysteme ist noch nicht zufriedenstellend. Als Kartengrundlage werden ATKIS-Daten genutzt, die mit einer großen Anzahl von Themen ergänzt werden. Hier sind z.B. Informationen über die Verkehrsbelastung, die Beschilderung oder die Radwegequalität zu nennen. Bei annähernd 50 verschiedenen Layern nimmt der Bildaufbau jeweils einige Zeit in Anspruch. Als Resümee kann festgestellt werden: „Es gibt (bisher) keine Knopfdruckkarte aus dem GIS.“ Im Anschluss an den interessanten Vortrag bestand die Möglichkeit die Redaktionsräume zu besichtigen. Es zeigte sich, dass bereits Kontakte zu den örtlichen Katasterbehörden bestehen. Im Rahmen ihrer Ausbildung haben bereits mehrere Geomatiker ein Praktikum im Gis-Bereich des Bielefelder Verlages absolviert. Herr Wapler berichtete, dass der Austausch von Know-how sowohl für die Auszubildenden als auch für das Unternehmen ein durchaus positiver Effekt ist.