Am 08.05.2012 besichtigten Kolleginnen und Kollegen des VDV-Bezirkes Bielefeld die Baustelle des Neubaus der Fachhochschule Bielefeld. Dieses Bauprojekt wird unter anderem vom BLB NRW betreut. Frau Wibke von Deetzen erläuterte zunächst die Hintergründe zu diesem Neubau.
Die deutsche Hochschullandschaft wird sich zukünftig einem stärkeren nationalen und auch internationalen Konkurrenzdruck stellen müssen. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es wichtig, dass in Forschung und Bildung investiert wird. Insbesondere die wirtschaftsstarke Region Ostwestfalen Lippe mit dem Oberzentrum Bielefeld verlangt auch zukünftig nach gut ausgebildeten Fachkräften.
Aus diesem Grund soll das bereits bestehende Hochschulgelände in Bielefeld erweitert und saniert werden. Insgesamt ist beabsichtigt in das Projekt Campus Bielefeld bis zum Jahr 2025 rund 1.Mrd. Euro zu investieren. Ein Baustein des Projektes ist der Neubau der Fachhochschule Bielefeld unmittelbar angrenzend an das bereits bestehende Universitätsgebäude. Bisher ist die Fachhochschule an vielen verschiedenen Standorten in Bielefeld untergebracht. Die bisher genutzte Gebäudesubstanz ist zum Teil nicht für schulische Zwecke errichtet worden und überwiegend sanierungsbedürftig. Nach einer Kosten- Nutzenabschätzung wurde entschieden, direkt im Anschluss an das bereits bestehende Universitätsgebäude einen Neubau zu errichten. Dieses ermöglicht entsprechende Zentralisierungseffekte. An der FH-Bielefeld studieren an verschiedenen Standorten rund 7.500 Studenten. Im Jahr 2010 wurde mit dem Neubau begonnen. Nach heutigen Erkenntnissen werden die Kosten ca. 180 Mio. Euro betragen, die im Rahmen des Hochschulmodernisierungsprogramms des Landes NRW finanziert werden. Die Fertigstellung ist für September 2013 geplant, da zu diesem Zeitpunkt aufgrund des doppelten Abiturientenjahrganges in NRW ein Anstieg der Studenten zu erwarten ist.
Frau Wibke von Deetzen erläuterte die Besonderheiten zu dem Bauprojekt. Bedingt durch die notwendige Tiefgarage mit rund 1000 Stellplätzen, wurden für die Bauwerksgründung Erdschichten mit Quellton angeschnitten. Das Gebäude musste auf rund 800 Betonpfählen gegründet werden. Diese werden wiederum durch eingesetzte Rohrleitungen für Geothermie genutzt. Der Bauplan wird zurzeit nahezu eingehalten, so dass eine fristgerechte Fertigstellung zu erwarten ist. Herr Michael Hülsmann vom Vermessungsbüro Massong berichtete von den Absteckungsarbeiten zu diesem Großprojekt. Neben der technischen Anlage der Vermessungen mit den geforderten Genauigkeiten erläuterte er auch rein praktische Probleme, die die Arbeiten auf einer derartigen Baustelle mit sich bringen. Aufgrund der eingesetzten Beschäftigten aus den unterschiedlichsten europäischen Staaten erfolgte die Kommunikation häufig auf Englisch. Notwendige Sichten sind sehr schnell durch Fahrzeuge oder abgestelltes Material nicht mehr vorhanden. Selbst ein Vermessungsgerät wurde durch umher schwankendes Material umgerissen.
Der sehr informative Abend endete mit einem Rundgang über die Baustelle.