Zum Abschluss des Jahres 2011 besuchte der Bezirk Hessen-Süd das neu errichtete Keltenmuseum auf dem Glauberg. Es ist sowohl Museum, als auch archäologischer Park und Forschungszentrum.
Der Glauberg liegt in der Gemeinde Glauburg in der Wetterau. Schon in der Jungsteinzeit ließen sich hier Siedler nieder. Am Ende der Bronzezeit wurde das Bergplateau, das 264m ü. NN liegt, erstmals befestigt. Seine größte Blütezeit hatte der Berg in der Eisenzeit, als hier eine große wehrhafte Siedlung sowie ein heiliger Bezirk mit Grabhügeln, Kultplätzen und ähnlichem bestand. Zu dieser Zeit lebten bis zu 400 Menschen auf dem Glauberg. Es gibt aber auch Spuren aus dem frühen und hohen Mittelalter auf dem Glauberg zu entdecken. Aus diesem Grunde fanden hier umfangreiche archäologische Arbeiten statt.
Seit Mai 2011 kann man in einem neuen Museum die Welt der Kelten bewundern. Es besticht schon von außen durch seine exponierte Lage und seine moderne Architektur. Das Gebäude ist mit Eisenplatten verkleidet, was auf die Eisenzeit hindeuten soll, aus der fast alle Exponate der Ausstellung stammen, (ca. 450 v. Chr.). Neben Alltagsgegenständen, Kleidungsstücken und Goldschmuck stellt die 230kg schwere lebensgroße Sandsteinstatue eines Keltenfürsten das am meisten beeindruckende Ausstellungsstück dar. Sie wurde zufällig bei Grabungsarbeiten zur Rekonstruktion eines Grabhügels entdeckt und hat weltweite Berühmtheit erlangt und ist in Deutschland schon zu Briefmarkenehren gekommen.
Die Keltenwelt hat ein pädagogisches Museumskonzept. Der Besucher soll hier aktiv mitmachen; durch Klappen, Schubladen, Bildschirme, Videoinstallationen, dreidimensionalen Bildern und sogar einer Comicfigur wird das Leben der Kelten auf spielerische Weise nähergebracht. Es ist daher auch für jüngere Museumsbesucher und Kinder interessant.
Das angeschlossene Forschungszentrum versucht, ein Bild des alltäglichen Lebens der Kelten zu erhalten; das ist äußerst schwierig, da die Kelten keine schriftlichen Dokumente der Nachwelt hinterlassen haben.
Nach einer eindrucksvollen Führung durch eine Mitarbeiterin des Museums konnten wir durch das große Panoramafenster, bzw. bei etwas kühlen Temperaturen von der Dachterrasse aus noch einen herrlichen Blick auf die rekonstruierten Grabhügel und die wunderbare Landschaft der Wetterau genießen.
An dieser Stelle noch mal einen herzlichen Dank an unsere Museumsführerin.
Im museumseigenen Cafe entwickelte sich noch eine lebhafte Diskussion über das Keltenleben, wobei auch der Keltenmet probiert werden konnte, bevor wir uns mit besten Wünschen für das kommende Jahr verabschiedeten.