Am Freitag, den 13. September 2013 trafen sich Mitglieder des VDV Bezirk Hessen-Süd zu einer Besichtigung der Schiffsmühle in Ginsheim am Rhein.
21 solcher Mühlen lagen bis ins 19. Jahrhundert vor Ginsheim und gaben dem Ort eine besondere Bedeutung. Die letzte arbeitete sogar bis 1928 an dieser Stelle. Da die motorisierte Rheinschifffahrt den Betrieb nicht mehr zuließ und die modernen Antriebstechniken die Wirtschaftlichkeit minderten, wurde der Betrieb eingestellt. Die letzte erhaltene Schiffsmühle sollte in Mainz zu einer Museumsmühle eingerichtet werden. Im Kriegsjahr 1945 traf allerdings eine Bombe das Schiff und zerstörte es total.
Im Februar 2008 gründete sich ein Verein mit dem Ziel, dieses Kulturobjekt wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen. Mittels Sponsorengeldern und durch die permanente kostenlose Arbeitsleistung vieler Vereinsmitglieder und Helfer wurde diese letzte Mühle wieder rekonstruiert. Der Rohbau erfolgte auf einer Werft in Speyer, Danach wurde die Mühle am 29. September 2011 zu ihrem Liegeplatz in Ginsheim geschleppt. Dort liegt sie nun, gut erreichbar an der Nato-Rampe und ist bereits im Inneren mit der alten Mühlentechnik ausgerüstet worden. Diese wurde in der ganzen Republik zusammen gesucht und dann für den Einbau angepasst.
Jetzt ist die Schiffsmühle ein besonderes Museum auf dem Rhein mit vielen Informationen über das Müllerhandwerk und diese besondere Mühlentechnik.
Der Verein ist sehr rührig, wie uns bei der Führung der zweite Vorsitzende Norbert Kuhnt eindrücklich veranschaulichte. Die Internetseite http://schiffsmuehle-ginsheim.de zeigt den vollen Umfang des Projekts und die augenblickliche Situation. Highlight ist derzeit die Verwendung als Standesamt. Aber auch die regelmäßigen Feste tragen zum Unterhalt des Museums bei.
Eine Besichtigung bei einem Rheinspaziergang oder bei einer Radtour ist zu empfehlen. Zumal die Gastronomie in Ginsheim ausgezeichnet ist. Dies haben die Teilnehmer bei der Nachbesprechung ausgiebig getestet.