Am 13. April trafen sich 22 Kolleginnen und Kollegen des VDV-Bezirks Berlin, um etwas mehr als ein Jahr vor der Eröffnung des neuen Flughafens für Berlin und Brandenburg das Baugeschehen noch einmal in Augenschein zu nehmen. Nach der Bekanntgabe der Verschiebung des Eröffnungstermins wird nun mit Hochdruck daran gearbeitet, die Bauarbeiten rechtzeitig bis zum Juni 2012 abzuschließen. Am 02.06.2012 um 22.00 Uhr wird in Berlin-Tegel der letzte Flug gelandet sein und am 03.06.2012 um 6.00 Uhr im neuen Flughafen BBI in Berlin-Schönefeld starten.
Während der Fahrt vom Informationszentrum „airportworld“ über das Baufeld zum Aussichtsturm wurde nach allgemeinen Worten zum Bauvorhaben selbst das Konzept zur Anbindung an die verschiedenen Verkehrswege erläutert. Von der Straße gelangt man über zwei Ebenen zum Ziel: über die Autobahn A113 oder über die Bundesstraße B96a. Im Erdgeschoss des Turms wurden am Modell die Lage und die verschiedenen Ausbaustufen dargelegt. Auf einer Fläche von 1.470 ha wird in der ersten Phase für eine Kapazität von 27 Millionen Passagieren gebaut, die dann in späteren Ausbaustufen bis auf 45 Millionen Passagiere erhöht werden kann. Das Terminalgebäude des BBI wird sich zwischen zwei parallel angelegten Start- und Landebahnen, die aufgrund des seitlichen Abstandes von 1.900 m unabhängig voneinander betrieben werden können, befinden. Die Nordbahn des Flughafens Schönefeld wurde bereits geschlossen und für den Bau der Autobahn zurückgebaut, die bestehende, derzeit südliche Start- und Landebahn des Flughafens Schönefeld wird zur BBI-Nordbahn und von 3.000 auf 3.600 m verlängert. Die völlig neue Start- und Landebahn im Süden des BBI mit einer Länge von 4.000 m und einer Breite von 60 m wird dann auch für den Airbus A380 zur Verfügung stehen können.
Der zunächst in Berlin-Tegel verbleibende Flugverkehr der Regierung wird ab Ende 2013 im nördlichen Bereich abgewickelt werden, wenn die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen worden sind. Ein aus dem Jahr 1932 stammendes Gebäude der Henschel-Flugzeugwerke wird dabei erhalten.
Der Bahnhof mit zwei Bahnsteigen für den Regional- und Fernverkehr und einem Bahnsteig für den S-Bahnverkehr wird direkt unter dem Terminalgebäude liegen, so dass die Passagiere auf kurzen Wegen ins Gebäude gelangen können. Die bereits fertiggestellten Schienen- und Straßenwege konnten von der Aussichtsplattform des Turms besichtigt werden. Hier gab es einen guten Überblick über die Baustelle, die mit etwa 3.000 Mitarbeitern im Baufeld, dem größten Bitumenwerk Europas und einem ausgeklügelten Logistikkonzept aufzuwarten hat. Der Kontrollturm der Deutschen Flugsicherung (DFS) hat eine Höhe von 72 m und ist bereits fertiggestellt. Derzeit finden im Terminalgebäude, das eine Glasfassade von 32.000 m² aufweist, die Innenarbeiten statt. So wurden für den Steinfußboden z. B. die Produktionen von sieben Steinbrüchen verarbeitet. Im Außenbereich gibt es ein Erdmassen-Nullkonzept, so dass das ausgebaute Material wieder eingebaut wird. Nur in einer Phase haben brütende Schwalben zu einer Umplanung hierbei geführt.
Nach einer Fahrt über das Gelände zur Ausfahrt am nahegelegenen Dorf Selchow, dessen Bewohner auch umgesiedelt werden könnten, ging es nach dieser beeindruckenden Tour wieder zurück zum Informationszentrum. Vielleicht werden wir nach der Eröffnung auch wieder an einer Besichtigungstour teilnehmen können.
Weitere Informationen zu diesem Projekt unter www.berlin-airport.de/bbi