Die Skisaison ist am Sudelfeld bereits seit Anfang April beendet. Doch das heißt nicht, dass dort nun Ruhe eingekehrt ist. Die seit 2014 laufenden Modernisierungsarbeiten werden auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Das Skigebiet Sudelfeld ist eines der größten zusammenhängenden Skigebiete Deutschlands und liegt auf einer Höhe von ca. 1000 bis 1600 m inmitten der Wendelstein-Region. Der Großteil der Besucher sind Tagesgäste, an guten Wochenenden reisen um die 7000 Skifahrer pro Tag an. Um diesem Andrang gerecht zu werden, wurde 2014 bereits einer der Zubringer-Schlepplifte durch einen 6er-Sessellift ersetzt, die Beschneiungsanlagen erweitert und ein Speichersee gebaut - weitere Bauvorhaben sind derzeit in der Umsetzung. Harald Miklautz betreut die Arbeiten aus vermessungstechnischer Sicht und lud die Münchner Studenten zu einer Exkursion vor Ort ein.
Erste Station der Exkursion war die Talstation der neu gebauten Waldkopfbahn. Von hier aus werden die Skigäste seit der Modernisierung im beheizten 6er-Sessellift zur 226 m höher liegenden Bergstation befördert. Gemeinsam mit den beiden Referenten konnten die Studenten einen Blick hinter die Kulissen werfen: Während Egid Stadler, Geschäftsführer der Bergbahnen am Sudelfeld, erklärte, wie die Technik einer Bergbahn funktioniert, berichtete Harald Miklautz von den Vermessungsarbeiten vor und während des Baus des neuen Sessellifts.
Anschließend ging es für die Teilnehmer weiter zum fast 400 m höher gelegeneren Speichersee. Zuvor wurde noch ein kurzer Zwischenstopp an der Pumpstation eingelegt. Leistungsstarke Pumpen im Keller der Talstation pumpen das Wasser zur Pumpstation. Von dort aus gelangt es dann weiter in den Speicherteich. Dieser fasst 150.000 Kubikmeter Wasser, von welchen in der Regel zwei Drittel aus Schmelzwasser und Niederschlag stammen. Zur Überwachung des Gebiets rund um den Speichersee und insbesondere im Dammbereich hat das Ingenieurbüro Harald Miklautz ein Messnetz eingerichtet, das jährlich nachgemessen wird. Für die Messpunkte in Wegnähe hat man sich dabei etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie sind in einem hohlen Baumstamm versteckt. So integrieren sie sich einerseits besser in das Landschaftsbild, andererseits sind die Pfeiler vor Torsion durch Sonneneinstrahlung geschützt.
Bei einem Rundgang um den Speichersee konnten die Studenten den wunderbaren Ausblick auf den Wendelstein genießen. Allzu viel Zeit dafür blieb aber nicht, denn just in diesem Moment setzte auch der Regen ein und man machte sich lieber schnell auf den Weg zur Walleralm. Nach geselliger Pause ging es von dort aus weiter zum Sudelfeldkopf, der letzten Station der Exkursion. Hier konnten die Teilnehmer die Baustelle für die geplante 8er-Sesselbahn von Grafenherberg besichtigen. Für diese werden aktuell die Absteckungsarbeiten für die Bergstation durchgeführt.
An dieser Stelle gilt nochmals ein großer Dank an Harald Miklautz und Egid Stadler für den interessanten Tag auf dem Sudelfeld und die spannenden Einblicke in die Vermessungsarbeiten vor Ort. So mancher ist bei der Exkursion ja vielleicht auf den Geschmack gekommen auf die im wahrsten Sinne des Wortes „aussichtsreiche“ Arbeit im alpinen Gelände.