Der sehr interessanten ersten Fachexkursion des Landesverbandes im Jahr 2009 folgte bereits ein Jahr später eine weitere zweitägige Reise in das Nachbarland Schweiz. Die Organisation der Etappenziele und der Hotelunterkunft übernahm diesmal Wolfgang Probst von der Sinning GmbH. Nach den zahlreichen Anmeldungen wurde diesmal ein Bus gebucht, was die Organisation einfacher machte, den Austausch unter den Kollegen aus den Nachbarbezirken intensivierte und nicht zuletzt auch der Geselligkeit zu Gute kam.
Die Reiseroute verlief entlang der BAB 7 von Würzburg zum Bodensee. Erstes Reiseziel war Intergraph Z/I in Aalen. Einer ausführliche Vorstellung des Unternehmens und eine kurzer Einblick in die Firmengeschichte folgte eine Werksführung am Standort Aalen. Die Z/I Imaging Photogrammetrie-Lösungen von Intergraph werden den komplexen Anforderungen der Bilderfassung gerecht – von der Datenerfassung bis hin zur Datenauswertung, -aufbereitung und –bereitstellung. Damit werden alle erforderlichen Werkzeuge zur Erstellung von Orthofotos, digitalen Geländemodellen, Karten und anderen raumbezogenen Daten in Übereinstimmung mit dem Bedarf von Einrichtungen und Unternehmen, die Fernerkundungs- und Bildflugprojekte betreuen bereitgestellt. Intergraphs End-to-End-Lösungen für Luft- und Satellitenbilder umfassen digitale und analoge Luftbildkameras, photogrammetrische Scanner und Workstations, Flugmanagement- und Nachbearbeitungssysteme, eine Software-Suite für die Auswertung photogrammetrischer Daten (einschließlich Stereo-Softcopy) und Software für Bildmanagement, -bearbeitung und -verteilung.
Die etwa 2 1/2-stündige Führung beeindruckte sehr, vor allem mit dem Hintergrund, dass Mitarbeiter und Standort der ehemaligen Zeiss-Werke Oberkochem durch Fusion beim weltweit agierenden GIS-Spezialisten übernommen werden konnten.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit schwäbischen Spezialitäten ging die Fahrt weiter Richtung Zürich. Der Abend wurde in einem urigen Züricher Restaurant und einem nächtlichen Spaziergang durch die belebten Straßen Zürichs beendet.
Für den zweiten Tag stand in aller Frühe eine von zwei führenden Vermessungsingenieuren geleitete Fachexkursion direkt unter dem Züricher Hauptbahnhof an. Wolfgang Probst konnte zum einen Markus Brun, Geschäftsführer und Mitinhaber der terra vermessungen ag als Auftragnehmer und zum anderen Stephan Eisenegger von der SBB AG als Leiter des Überwachungsmandats auf Auftraggeberseite für die hochinteressante und fachlich höchst anspruchsvolle Exkursion gewinnen.
Bei dem innerstädtischen Großprojekt der Durchmesserlinie wird aus dem Sackbahnhof Zürich HB in fünfjähriger Bauzeit ein Durchgangsbahnhof von Altstetten über Zürich HB nach Oerlikon realisiert. Die Überwachung der bestehenden Bauwerke und Verkehrswege ist dabei eine unerlässliche Maßnahme. Diese Objekte werden vor allem mit geodätischen Messmethoden, wie automatischen Tachymeterstationen und manuellen Nivellements, aber auch mit Schlauchwaagensystemen beobachtet. Ebenso sind aber auch die neu erstellten Baugrubenabschlüsse oder Tunnelbauten zu überwachen. Diese Überwachungen erfolgen zu einem großen Teil mit geotechnischen Messinstrumenten. Für die beteiligten Bauingenieure und Bauleitungen ist ein gemeinsames Monitoringportal mit einer Visualisierung der Gesamtheit aller Messungen aus den geodätischen und geotechnischen Überwachungen erwünscht, um die Entwicklung der Boden- oder Gebäudeverformungen besser beurteilen zu können. Ein solches Überwachungsmandat wurde von der SBB u. a. an die terra vermessugen ag vergeben.
Die lange Bauzeit von beinahe fünf Jahren und erforderliche Beobachtungsintervalle von vorwiegend 30 – 60 Minuten waren ausschlaggebend, dass aus wirtschaftlichen Gründen mehrheitlich automatische Überwachungssysteme zum Einsatz kommen.
Während der Exkursion wurde einige der 70 fest installierten S6- und S8-Tachymeterstationen und Schlauchwaagensensoren aufgesucht und an Hand derer das Überwachungsmandat erläutert.
Näheres zu dem ca. 2 Mrd. CHF teuren Verkehrsprojekt kann unter dem Stichwort „Durchmesserlinie“ im WWW aufgefunden werden. Vielen Dank auch an dieser Stelle nochmals an die Herren Brun und Eisenegger, dass sie sich an einem Samstag für die bayerische VDV-Gruppe ausführlich Zeit genommen haben.
Nach einem abschließenden Mittagessen bzw. einem abschließenden Stadtrundgang ging es wieder per Bus auf die Heimreise. Die Eindrücke der Baustellenexkursion wirkten während der Rückreise in den vielen Diskussionsrunden noch lange nach.
Für nächstes Jahr gibt es bereits wieder konkrete Pläne für eine weitere Fachexkursion des VDV LV Bayern. Die Reiseinfos werden wieder per E-Mail an die Mitglieder verschickt und unter www.VDV-online.de veröffentlicht.