Vincent Barras und Martin Jeanneret
Grenzen der Winkelmessung?
Videotachymetrie im industriellen Umfeld
Um die Entstehung der ovalen Verformung von drei Baugruppen einer unterirdischen Turbinenanlage zu ermitteln, hat der Betreiber das Institut G2C der HEIG-VD beauftragt, ein topometrisches Verfahren zu entwickeln. Die Aufgabe ist es, die transversalen Bewegungen in der Größenordnung von 0,15 mm in Bezug zu den fast 100 m entfernten Referenzen zu quantifizieren, was der Dicke eines vom anderen Ende eines Fußballfeldes beobachteten Blattes Papier entspricht!
Es wurden mehrere diese Problematik betreffende Forschungsarbeiten durchgeführt. Schließlich wurde eine Lösung gewählt unter Verwendung eines Foto-Theodoliten, welcher ursprünglich für astronomische Messungen entwickelt wurde. Dabei werden LED-Punkte angezielt, die auf den zu überwachenden Elementen „Sterne“ darstellen.
Die Resultate zeigen, dass es möglich ist, mit Hilfe eines spezifischen Materialeinsatzes, eines angepassten Messprozesses und einer großen Zahl an Wiederholungen der Beobachtungen, die transversalen Verschiebungen mit der gesuchten Genauigkeit zu bestimmen. Die Entwicklung der Funktionen der Software QDAEDALUS lässt ermöglicht zahlreiche weitere Anwendungen im industriellen Umfeld.
Marilia Xanthouli und Sascha Schneid
Monitoring für das Tunnelprojekt am „Wynyard Walk" in Sydney
In der australischen Großstadt Sydney finden seit Juni 2013 die Bauarbeiten am „Wynyard Walk“ statt. Sie werden insgesamt etwa drei Jahre dauern. Das Bauprojekt hat ein Gesamtvolumen von etwa 110 Millionen EUR und realisiert einen Fußgängertunnel vom Stadtteil Barangaroo zum Wynyard-Bahnhof. Ziel ist es, den Fußweg auf etwa 6 Minuten zu verkürzen. Neben diesem etwa 180 m langen Tunnel von 3,5 m Höhe und 9 m Breite ist die Umgestaltung des anliegenden Areals zentraler Bestandteil des Projekts. Wesentliche Punkte sind hierbei:
· Ein neuer West-Eingang zum Wynyard-Bahnhof. Das „Clarence Street Portal“ wird den direkten Zugang zum Bahnhof, der Kent Street und dem Bahnsteig ermöglichen.
· Ein neuer, autofreier Platz an der Kreuzung Kent Street und Napoleon Street inklusive umfangreicher Landschaftsumbauten, Beleuchtungen und diverser Kunstwerke.
· Eine Fußgängerbrücke über die Sussex Street mit mehreren Lift- und Rolltreppenanlagen, die den Anschluss nach Barangoroo bilden sollen.
Johanna Schack
Ableitung von Signalen laufender planetarer Wellen aus dem Dynamischen Aktivitätsindex (DAI) und Vergleich der mesosphärischen Aktivität planetarer Wellen
Anhand dieser Arbeit sollte mithilfe von Messdaten aus unterschiedlichen Höhenbereichen die Aktivität laufender planetarer Wellen in der Atmosphäre untersucht werden.
Dafür wurden Daten der Fernerkundungssensoren TOMS (Total Ozone Mapping Spectrometer), OMI (Ozone Monitoring Instrument) und GOME-2 (Global Ozone Monitoring Experiment-2), die eine 33jährige Zeitreihe von Ozondaten produziert haben, verwendet. Ebenso werden die Temperaturdaten von GRIPS (Ground-based Infrared P-branch Spectrometer) und SABER (Sounding of the Atmosphere using Broadband Emission Radiometry) Instrumenten genutzt. Damit die Entstehung laufender planetarer Wellen global über die gesamte Höhe der Atmosphäre nachvollzogen werden kann.
Ziel der Analyse war die Enttrendung der Ozondaten, um die Anteile der laufenden planetaren Wellen von dem quasistationären Anteil zu trennen. Dies wurde mithilfe des kubischen Splines durchgeführt. Darauffolgend wurde eine jährliche Maßzahl für laufende planetare Wellen abgeleitet. Dieses Vorgehen fand analog zu ausgewählten Höhen der SABER-Daten statt. Anschließend folgte ein Vergleich der erzeugten Zeitreihen der Aktivität laufender planetarer Wellen von der Stratosphäre, mit der Mesopause und mit den dazwischenliegenden, ausgewählten Höhen.
Joaquin Diaz
Wann kann Building Information Modeling (BIM) im Deutschen Bauwesen eingesetzt werden?
„Die Zeit ist gekommen, nicht weiter zu versuchen, BIM zu erklären und zu definieren. Man muss akzeptieren, dass BIM die Baubranche nachhaltig verändern wird.”
Die gesamte Bauwirtschaft steht insbesondere im deutschsprachigen Raum vor einem Paradigmenwechsel. Es gilt die Produktivität, Effizienz, Qualität, Nachhaltigkeit und den Wert der Bauwerke/Infrastruktur zu erhöhen sowie die LifeCycle-Kosten, Durchlaufzeiten und Mängel zu verringern. Es geht also darum, alle Prozesse des Planens und Bauens planungs- und ausführungssicherer zu gestalten und darüber hinaus transparenter sowie informationstechnisch zukunftssicherer zu machen. Hiobs-Botschaften, insbesondere bei großen Projekten, gibt es zu Hauf. Daher gibt es, berücksichtigt man die internationalen Entwicklungen (z. B. in England, Schweden, Finnland, Dänemark, USA, Australien etc.), keine Alternative zu Building Information Modeling (BIM). BIM ist die einzige Arbeitsweise (und die einzige Technologie), die bei der Verwirklichung dieser Verbesserungen und Anforderungen unterstützen kann.
Dieter Büttner
Neue Möglichkeiten der Netzplanung (Wasser/Gas/Fernwärme/Strom/Abwasser) unter Nutzung verschiedener Internetdienste
Ziel der hydraulischen Netzberechnung ist die Ermittlung der Druck- und Strömungsverhältnisse in den Netzen unter Beachtung der spezifischen Aufgaben- bzw. Zielstellungen. Hierbei werden im Knoten Druck und Temperatur (FW, Dampf) und in den Leitungen Druckverlust, Durchfluss, Geschwindigkeit, Fließrichtung, spezifischer Druckverlust und Wärmeverlustleistung (FW, Dampf) ausgewertet. Für vorhandene Netze besteht die Rohrnetzberechnung aus der Vergleichsrechnung und darauf aufbauender Planungsrechnung.
Enno Remmers
Vermessung langgestreckter Anlagen
Möglichkeiten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit
Mit diesem Bericht aus der Praxis soll gezeigt werden, dass bei langgestreckten Anlagen (Straßen-, Radweg- und Gewässervermessungen) durch eine Abkehr von standardisierten Arbeitsabläufen und durch Einführung neuer Arbeitsverfahren die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann. Ziel ist es, einen größeren Arbeitsabschnitt in kürzerer Zeit mit möglichst geringem Aufwand aufzumessen. Berücksichtigt man alle Faktoren, welche die Dauer einer Messung beeinflussen, wie z. B. die örtlichen Gegebenheiten, das Wetter, Bodenverhältnisse usw., so muss die freie Stationierung mit doppelter Polaraufnahme nicht die kostengünstigste Variante sein.
BILDUNGSWERK VDV aktuell
FG „Ingenieurvermessung“
Mit einem Bericht zum „Jahrhundertprojekt Emscher-Umbau“
Die Rubriken Produkt-Info, Journal, IT- und Geo-Trends, Bücher + CDs sowie GIC – Geo Info College bieten wieder umfangreiche Informationen.
Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum bietet in seinen Nachrichten 2/2014 viel Interessantes aus der Geschichte des Vermessungswesens.
Das VDVmagazinPlus berichtet über Aktivitäten des VDV auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene.