Fachteil
Boris Resnik Approximation von dynamischen Bauwerksdeformationen anhand der kontinuierlichen Messung mit geodätischen SensorenBei dem gegenwärtigen Stand der Technik spielt bei der Wahl des Überwachungsverfahrens zunehmend eine intensive Betrachtung der Dynamik von Baukonstruktionen eine wichtige Rolle. Durch die rasante Entwicklung der Mikroelektronik können nicht nur Sensoren im geotechnischen Bereich, wie z.B. elektrische Weggeber, Lotanlagen oder Neigungssensoren, sondern auch für die "klassischen" geodätischen Instrumente, wie motorisierte Tachymeter, GPS-Empfänger oder Digitalnivellier, im Routinebetrieb ohne einen Bediener auskommen und die Messwerte mit hohen Abtastfrequenzen liefern. Die Auswertung von erfassten extrem großen und unübersichtlichen Zeitreihen beinhaltet in der Regel die Aufbereitung von Rohdaten und Ableitung von wenigen charakteristischen und signifikanten Deformationsparametern. Während die kontinuierlichen Deformationsmessungen mit automatisierten Sensoren, von ihrer Entwicklung und Herstellung abgesehen, immer einfacher werden, erfordert ihre Auswertung umfangreiche mathematische Kenntnisse und kann unter Umständen sehr zeitaufwendig sein. |
Stefan Knoblach und Michael Möser Untersuchungen zum Neigungsmesssystem ZeromaticBei nahezu allen Neigungsmessungen orientiert sich das Messsystem an der lokalen Lotrichtung, die sich physikalisch als Richtung der Schwerkraft ergibt. Der Hauptbestandteil eines elektronischen Neigungssensors ist daher der mechanische Lotsensor. Dieser wird jedoch neben den zu erfassenden Neigungsänderungen auch von äußeren physikalischen Gegebenheiten, wie Temperatur, Druck und Feuchte, beeinflusst. Es ist nun zu beurteilen, inwieweit die angezeigten Neigungsänderungen tatsächliche Objektdeformationen darstellen, bzw. diese Werte durch äußere Fehlereinflüsse verfälscht sind. Diese Einflüsse zeigen sich meist in Form einer Drift der Nullpunktslage des Neigungssensors. In nahezu allen praktischen Anwendungen ist es jedoch nur schwer möglich, zwischen tatsächlicher Neigungsänderung und Drift der Nullpunktslage zu unterscheiden. Dies stellt gerade für langfristige Überwachungsaufgaben mit geringen Deformationsbeträgen ein großes Problem dar. Die Fa. Wyler AG entwickelte für solche Anwendungsfälle das zweidimensionale Neigungsmesssystem Zeromatic 2/2, welches durch regelmäßige automatische Umschlagsmessungen eine auftretende Drift des absoluten Nullpunktes kompensiert. |
Peter Bentler und Heinz-Werner Scheer Im Kreis Soest: Riss-Suche leicht gemacht! |
Moritz Wurm Die Rübe rollt |
Pascal Neis Routenplaner für einen Emergency Route Service auf Basis der OpenLSTM SpezifikationDamit Einsatzkräfte (z.B. Feuerwehr, Polizei oder Notarzt) möglichst schnell zu ihrem Einsatzort kommen, ist ein Routenplaner von sehr hoher Bedeutung. Nur was tun, wenn die Fahranweisungen und die dazugehörige Karte die Lebensretter geradewegs in ein nicht passierbares Gebiet oder auf eine nicht befahrbare Straße führen? Viele Menschen kennen gewöhnliche Routenplaner durch Navigationssysteme im Auto oder Personal Digital Assistant (PDA) und aus dem Internet. Mit der OpenLS Spezifikation können wahrscheinlich die Wenigsten etwas anfangen, geschweige denn mit einem Emergency Route Service (ERS). Letzterer Begriff kann wie folgt kurz erklärt werden: Ein ERS entspricht einem normalen Route Service (vergleichbar mit einem Routenplaner wie es sie zahlreich im Internet gibt), aber mit der Besonderheit, dass bei der Ermittlung der Route aktuelle Gefahrengebiete oder Straßensperrungen berücksichtigt und umfahren werden können. (VDV-Preis 2007/1. Preis) |
Folkmar Bethmann Geometrische Modelle zur 3DAuswertung von Videosequenzen in RohrleitungenGlobale Pipelinesysteme sorgen tagtäglich für eine effiziente Verteilung von Energiekapazitäten und damit für die weltweite Absicherung des Primärenergiebedarfs. Die Verwendung hoher Nenndrücke für den Transport flüssiger oder gasförmiger Medien führt zu einer hohen Beanspruchung des Pipelinematerials, Bewegungen des Erdreiches und Arbeiten im Tiefbau stellen ein besonderes Gefährdungspotential für die Pipeline dar. Zur Maximierung der Betriebssicherheit und zur Minimierung der Gefährdung für Mensch und Umwelt sind regelmäßige Inspektionen erforderlich. Eine Methode der Pipelineinspektion ist die Inline-Inspektion, bei der ein Inspektionstool zusammen mit dem zu befördernden Medium durch die Pipeline gepumpt wird. In Ergänzung zu bereits einsatzfähigen, meist auf komplexen physikalischen Verfahren beruhenden und oft sehr teuren Methoden der Inline-Inspektion wird in der vorliegenden Diplomarbeit die Möglichkeit des Einsatzes von Methoden der Nahbereichsphotogrammetrie zur optischen Inline-Inspektion für Leitungen mit transparenten Medien untersucht. Ziel ist die 3D-Detektion von Schadstellen und Deformationen sowie die 3D-Vermessung von Installationen. Bei der Aufnahme digitaler Videosequenzen im Rohr führen Relativbewegungen zwischen Aufnahmesystem und Objekt sowie eingeschränkte Möglichkeiten der Bildanordnung zu einer besonderen Situation der Bildaufnahme. (VDV-Preis 2007/2. Preis) |
Simone Morlock Analysemöglichkeiten durch virtuellen Zusammenbau in der PKW-FertigungsoptimierungIn der PKW-Fertigungsoptimierung können Passungenauigkeiten beim Zusammenwirken der Bauteile und Prozesse oftmals nicht frühzeitig erkannt werden. Als Abhilfe soll der virtuelle Zusammenbau (VZB) zum Einsatz kommen. Der virtuelle Zusammenbau ist das Zusammenfügen von flächenhaft digitalisierten Bauteilen am Computer. Er ermöglicht die Integration von Messdaten, CAD-Daten und Spezifikationen. Es können Kombinationen von Messdaten aus verschiedenen Quellen für die Analyse benutzt werden. Es sind erweiterte Analysemethoden (Einpassung, Dichtheit, usw.) möglich, die zuvor teilweise nur erschwert darstellbar waren. Dadurch entstehen viele Möglichkeiten, um Bauteile auf ihre geometrischen Probleme zu analysieren. Zusätzlich liefert der virtuelle Zusammenbau eine Problemdarstellung direkt in der 3D-Ansicht. Dies führt zu einer übersichtlichen Visualisierung und Dokumentation der Ergebnisse über das Bauteil. Der Nutzer hat die Möglichkeit, über den virtuellen Zusammenbau frühzeitig Probleme am Bauteil zu erkennen und kann dadurch Kosten sparen. (VDV-Preis 2007/3. Preis) |
Nicole Obertreiber und Volker Stein Dokumentation und Visualisierung einer Tempelanlage auf Basis von Laserscanning und PhotogrammetrieIm Rahmen einer Diplomarbeit am Fachbereich Vermessungswesen und Geoinformatik der Fachhochschule Bochum in Kooperation mit den Universitäten Köln und Tübingen ist der terrestrische Laserscanner Imager 5003 der Firma Zoller + Fröhlich zur Erfassung einer Tempelanlage eingesetzt worden. Die beiden Technologien, Photogrammetrie und Laserscanning, sind zur großflächigen geometrischen Dokumentation und Visualisierung dieser Tempelruine genutzt worden. In diesem Beitrag wird der Projektablauf von der Datenerfassung bis zur Visualisierung am Beispiel des Sanktuars (Allerheiligstes, Aufbewahrungsort der Götterbarke) dargestellt. Zudem wurden Trümmerstücke, die sich auf dem Tempelgelände befanden, auf Basis von 3D-Triangulationen als repräsentatives 3D-Modell erstellt. |
Helmut Minow Um 1400: Geometria Culmensis |
Hans Weise Zum 150. Geburtstag von Prof. Louis KrügerUnter den verschiedenen Koordinatensystemen mit denen ein Geodät im Laufe seiner beruflichen Arbeit konfrontiert wird, sind wohl die Gauß-Krüger-Koordinaten jene, die seine fachliche Arbeit am stärksten prägen. Die Entstehungsgeschichte dieser genialen Entwicklung und insbesondere der Bezug zu Carl Friedrich Gauß, der in der Bezeichnung dieses Koordinatensystems zum Ausdruck kommt, sind in unserer schnelllebigen Zeit jedoch weniger bekannt. Es ist die 150. Wiederkehr des Geburtstages von Professor Louis Krüger, die Anlass gibt, sein wissenschaftliches Werk in gebührender Form zu würdigen. |