Werner Stich und Klaus-Dieter Kröber
Monitoring des havarierten Tankmotorschiffs „Waldhof“
Bei dem außergewöhnlichen Schiffsunglück des Tankmotorschiffs (TMS) „Waldhof“ war für die Sicherung und Bergung von besonderer Bedeutung, wie sich der havarierte Tanker und die umgebende Rheinsohle in ihrer Lage und Höhe veränderten. In diesem Beitrag wird beschrieben, wie die terrestrische und die hydrographische Vermessung in einem Messprogramm kombiniert wurden, um Veränderungen kontinuierlich zu erfassen und dem Krisenstab zeitnah und zuverlässig berichten zu können.
Bärbel Döhring
Walküre - „Einen Oscar für Vermessungs-Scanner?“
Der Hollywood-Film „Walküre“, der im Dezember 2008 in die Kinos kam, erzählt die wahre Geschichte eines nur knapp verfehlten Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944, etwa 10 Monate vor dem Ende des 2. Weltkriegs in Europa. Mit Hilfe moderner Technologie, einschließlich eines Trimble GX 3D-Scanners, wurde die optische Stimmigkeit des Films gewährleistet. Es muss nicht immer Geodäsie sein, um mit einem Vermessungsinstrument Ergebnisse zu ermitteln.
Kerstin Möck
Qualitätsuntersuchung von Lasermetern
In der Vermessungs- und Baubranche gibt es seit mehreren Jahren den Trend das altbewährte Messband und den Gliedermaßstab nicht mehr zur Innenaufnahme von Gebäuden einzusetzen, sondern diese durch ein elektrooptisches Messinstrument, den Lasermeter, zu ersetzen. Die erzielbaren Messergebnisse mit diesen äußerst praktischen Lasermetern unterliegen vielfältigen Einflüssen, welche dem Anwender mitunter in seiner Relevanz kaum bekannt sind. Zu nennen sind hier in erster Linie die Beschaffenheit der angezielten Materialoberfläche in Bezug auf Reflexion und Rauheit, die Entfernung zum Messobjekt und der Auftreffwinkel des Laserstrahls auf die Oberfläche. In welchem Maße diese Einflüsse eine Rolle spielen können, wird in diesem Artikel anhand einer umfassenden Messreihe auf einer Referenzbasis nachgegangen.
Wilfried Krause
Öffentliche Bestellung und Werbung
Möglichkeiten und Grenzen des Werberechts für ÖbVI
Welche/r Öffentlich bestellte Vermessungsingenieurin/-ingenieur (ÖbVI) hat nicht die vermessungstechnischen Arbeiten zur Schaffung eines Baugebiets durchgeführt, um später festzustellen, dass zwar die Neubauten wie Pilze aus der Erde sprießen, jedoch Aufträge zu Gebäudeeinmessungen aus „seinem Baugebiet“ nicht den Weg in seine Geschäftsstelle finden. Was läge also näher, als – frei nach dem Motto „wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg eben zum Propheten gehen“ – durch geeignete Werbemaßnahmen eine Erhöhung der Aufträge zu erzielen.
Die Vorstellung, ein ÖbVI könne sein Unternehmen allein dadurch führen, dass er in seiner Geschäftsstelle sitzt, bis die Bürgerinnen und Bürger ihn mit ihren Aufträgen beehren, widerspricht der Realität. Gerade in Zeiten allgemeiner Verschlechterung der Auftragslage im Vermessungswesen, sind die ÖbVI darauf angewiesen, über ihr Leistungsangebot zu informieren. Die Rechtsprechung trug diesem Bedürfnis durch eine Reihe von Entscheidungen zum Werberecht der freien Berufe entsprechend Rechnung.
Eike Thiele und Eric Bergholz
Fassadenaufmaß per Laserscanning
Für die denkmalgeschützte Sanierung eines alten Industriegebäudes in Magdeburg wurde 3D-Laserscanning als Aufmaßverfahren eingesetzt. Die Erfassung von drei Fassaden des Gebäudekomplexes erfolgte per Laserscanner und die Datenauswertung mit PointCab und Geograf im Maßstab 1:50.
Im Rahmen der Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen 22 Loftwohnungen in dem Komplex entstehen. Für eine denkmalgerechte Sanierung der Fassade im Zuge der Umbauarbeiten sind detailgetreue, maßstäblich hochgenaue Fassadenpläne erforderlich. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist die 17 m hohe Fassade nur mit einem berührungslosen Messverfahren abbildbar. Um exakte Pläne als Planungsgrundlage zu bekommen, ist eine hochgenaue maßliche Bestandsaufnahme notwendig.
Claudia Müller-Lorek und Thomas Zehne
Die Vermessung Leipzigs ab 1884
Ein Rückblick in die Vergangenheit oder wie alles begann
Im Jahr 1884 begann die Neuvermessung der Stadt Leipzig, eine der damals größten Städte Deutschlands. Im Stadtarchiv befinden sich noch immer die Geschäftsunterlagen der „Vermessungsabtheilung der Tiefbauverwaltung“. Berichte, Briefe, Statistiken, Angebote, Postkarten, Punktlisten, Handskizzen geben Aufschluss zur Organisation und Ausführung der Vermessungsarbeiten, aber auch zur Kommunikation, Fortbewegung und zum Transport in einer Zeit ohne moderne Fahrzeuge, Kommunikations- und Rechentechnik.
Insbesondere im Zeitraum von 1884 bis etwa 1891 wurden die entscheidenden vermessungstechnischen Grundlagen entwickelt und das Fundament für die Leipziger Stadtvermessung bis heute gelegt. Neben der eigentlichen Vermessung beschäftigten sich die Initiatoren zusätzlich mit der Entwicklung und Optimierung von Technologien und Materialien, testeten Vermessungsgeräte auf ihre Tauglichkeit, stellten umfangreiche Genauigkeitsbetrachtungen an und widmeten mancher, uns banal erscheinenden Kleinigkeit, hohe Aufmerksamkeit. Eines aber scheint uns beim Blick in die Vergangenheit bis heute vertraut: das ewige Spannungsfeld zwischen Zweckmäßigkeit, Genauigkeit, Kosten und Tempo der Vermessung.
Und die 2. Folge unserer neuen Reihe:
Galileo kurz und bündig
Welche Services (Dienste) bietet Galileo für den Nutzer?