Michael Neid, Berlin
Photogrammetrische Messmethoden in der Geoarchäologie
Die Geoarchäologie ist die Wissenschaft der Erforschung von Geo-Bioarchiven in einem archäologischen Kontext mit den Methoden der Geographie, der Geowissenschaften und der Archäologie. Die Rekonstruktion historischer und prähistorischer Landschaften, Ökosysteme oder Rohmaterialanalysen stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses [1]. Der Erfolg einer entsprechenden Untersuchung hängt nicht zuletzt von den beteiligten Vermessungsingenieuren ab. Sie definieren den äußeren Bezugsrahmen und erstellen erste Pläne der vermuteten Bebauungs- oder Befestigungsstrukturen. Somit werden die Grundlagen geliefert für weitere Arbeitsschritte der beteiligten Wissenschaftler, wie Phosphatkartierungen (Methode zum Nachweis menschlicher Siedlungsaktivitäten), geophysikalischen Prospektionen (Erfassung von verborgenen Strukturen im Boden durch Messungen der physikalischen Bodeneigenschaften), Kartierung von Bohrlöcher (Erkundung des Bodenaufbaus) und der Dokumentation der eigentlichen Ausgrabungstätigkeiten.
Wolfgang Schäper
Mit dem „Horus“ auf Fotojagd
Seit 45 Jahren beschäftigt sich Dr. Wolfgang Schäper nun schon intensiv mit dem Modellflug. Seit dem Jahr 2000 stellt er seine Erfahrungen in den Dienst der Wissenschaft. Meteorologische Sensoren oder hochauflösende Kameras sind die Nutzlasten, die er mit seinen Fliegern auf große Höhen befördert.
Angefangen hat alles mit einer meteorologischen Expedition in den Himalaya gefolgt von einen ähnlichen Forschungsvorhaben auf dem bolivianischen Altiplano. Bald darauf erkannten auch die Agrarwissenschaftler der Universität Kassel die Einsatzmöglichkeiten von Modellflugzeugen für die Luftfotografie. So führte es Wolfgang Schäper in den Oman, nach China und in die Mongolei.
Einen speziellen Auftrag erhielt er kürzlich wiederum aus dem Sultanat Oman: Es sollen Luftaufnahmen im unwegsamen Hajar-Gebirge erstellt werden.
Friedhelm Killet
Darstellungsformen von UTM-Koordinaten
Wie gehe ich damit um?
Für Menschen ohne geodätisches Fachwissen sind Koordinaten aus langen Sequenzen von Zahlen und Buchstaben, die einen Punkt auf der Erdoberfläche genau festzulegen, manchmal nicht leicht zu verstehen. Dieser Artikel ist ein Crash-Kurs, der die Berechnungsmethoden und den geschichtlichen Hintergrund für Nichtfachleute erläutert.
Die „Universal Transverse Mercator"-Projektion (UTM) geht ursprünglich auf den genialen Wissenschaftler Gerhard Kremer alias Gerardus Mercator zurück. Mercator fand damit in der Mitte des 16. Jahrhunderts eine Möglichkeit, die Erdkugel mit all dem, was man damals über die Länder und das Wasser wusste, auf einem flachen Blatt Papier abzubilden.
Das UTM-Koordinatensystem wurde nach dem zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten für militärische Zwecke weiter entwickelt. Inzwischen werden im Rahmen der Internationalisierung immer mehr nationale Koordinatensysteme durch weltweit einheitliche UTM-Koordinaten ersetzt. Für UTM-Koordinaten gibt es je nach Verwendung unterschiedlich Notationen. Der Artikel erläutert die gebräuchlichsten Darstellungsformen und befasst sich mit und der dafür entwickelten Transformationssoftware des Geoentwicklers C. Killet Software Engineering.
Werner Bengel und Markus Stricker
Höhenbestimmung der Pegel Norderney und Wangerooge
Vergleich von Feinnivellement und GNSS-Messungen
Um Wasserstandsaufzeichnungen eines Pegels mit denen anderer Pegel vergleichen zu können, müssen die Nullpunkte exakt bekannt sein und in eine Beziehung zu einer gemeinsamen Niveaufläche gebracht werden. Deshalb ist für jeden Pegel in regelmäßigen Abständen die Höhenbeziehung zum Landeshorizont herzustellen. Die Erhaltung in der richtigen Höhenlage und der Anschluss an das übergeordnete Höhennetz ist in der Pegelvorschrift geregelt. Diese schreibt vor, dass im Abstand von 10 bis 15 Jahren der Höhenbezug eines Pegels überprüft werden muss. Die erforderliche Genauigkeit für die Messungen liegt bei fünf Millimeter.
Bislang wurden für die Höhenübertragungen Feinnivellements oder Spezialverfahren (z. B. hydrostatische Nivellements) eingesetzt. Da die hydrostatische Messausrüstung nicht mehr verfügbar ist und das klassische Nivellement mit hohen Kosten verbunden ist, müssen alternative Messtechniken gefunden werden. Deshalb werden von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) seit 20 Jahren Verfahren zur satellitengestützten Positionierung von Pegeln entwickelt.
Im Folgenden werden die Ergebnisse einer Anschlussmessung für die gewässerkundlichen Pegel Norderney-Riffgat und Wangerooge-Nord mit unterschiedlichen Verfahren zur Bestimmung der Höhen besprochen.
Berndt Weise
Neubau der U4 zur HafenCity Hamburg
Im Rahmen des größten Stadtentwicklungskonzeptes Europas entsteht derzeit ein neuer Stadtteil an der Elbe, die HafenCity Hamburg. Auf einer Fläche von ca. 155 ha werden neben den Highlights Elbphilharmonie, Schifffahrtsmuseum Tamm, Universität, Miniatur-Eisenbahn Wunderland auch ca. 40.000 Arbeits- und 12.000 Wohnplätze bei hoher Lebensqualität entstehen. Die Erschließung des ehemals alten Hafenviertels erfordert eine hochwertige Anbindung an den öffentlichen Personen Nahverkehr mit einem modernen, schnellen, leistungsfähigen und attraktiven Verkehrssystem.
Klaus Grewe
Qanatbau in Europa
Teil 2: Von den Römern bis zum ersten Eisenbahntunnel in Deutschland
Mit der Fortsetzung des Artikels aus dem letzten Heft, behandelt der Autor das Thema an Beispielen aus dem europäischen Raum.