Zur Bundesmitgliederversammlung 2017 des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure
e. V. in Erfurt am 18.-21. Mai 2017 hat die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller ein Grußwort geschrieben.
Sebastian Nenner, Ricky Young, Isabella Degen und Ansgar Brunn
Dreidimensionale Erfassung und Visualisierung eines historischen Abwasserkanals
Die visuelle Aufbereitung von ansonsten unzugänglichen Orten ist eine Aufgabe der Geovisualisierung. Zu diesen Orten gehören die Kanalsysteme der Kommunen. Von besonderem Interesse sind die historischen Abwasserkanäle, z. B. der Baltasar-Neumann-Kanal in Würzburg. Anhand eines Teils dieser Kanalanlagen aus Bruchsteinmauerwerk wird eine Verfahrenskette entwickelt, die zunächst eine dreidimensionale Laserscannermessung beinhaltet und das Modell anhand von tachymetrisch bestimmten Referenzpunkten ins übergeordnete System transformiert. Auf Grundlage der Punktwolken wird ein texturiertes 3D-Modell des Bauwerks erstellt. Dieses 3D-Modell bildet die Grundlage für die Visualisierung des Kanals. Zum einen wird eine animierte Kamerafahrt durch das Modell in einem mehrminütigen Kurzfilm realisiert. Zum anderen wird eine Smartphone-App entwickelt, die es dem Benutzer in Verbindung mit Google Cardboard erlaubt, den Kanal virtuell zu begehen.
Das Interview im VDVmagazin
Von Achim Dombert mit Sascha Heising (Projektleiter am Centrum für Satellitennavigation cesah) zu FAB Space 2.0
Sven Giesbertz
Vermessungstechnische Kontrolle der Lotrechtstellung von hohen Mauerwerkschornsteinen
In den Fabriken zur Braunkohlestaubveredlung der Firma RWE Power AG sind Mauerwerkschornsteine in Betrieb, die hinsichtlich der Standsicherheit regelmäßig auf ihre Lotrechtstellung zu überprüfen sind. Bisher erfolgte diese Überprüfung mit einem geodätischen Verfahren, das auf einer Winkelmessung beruht. Dieses Verfahren garantiert aber nicht die geforderte Genauigkeit und ist in der Praxis schwierig durchzuführen. Es bestand daher die Aufgabe, eine wirtschaftliche und genaue Messmethode zu suchen, die das Messobjekt im Gesamten überwacht. Dabei ist sicherzustellen, dass vertrauenswürdige Ergebnisse entstehen, die eine konkrete Aussage über signifikante Veränderungen der Schiefstellung erlauben.
Dazu wurden entsprechende Untersuchungen im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW Dresden) in Kooperation mit der RWE Power AG durchgeführt. Das vorgeschlagene Messkonzept wurde an einem geeigneten Objekt auf Praxistauglichkeit überprüft.
Volker Höcht und Tobias Kirschke
Flexible Geoinformationssysteme in der kommunalen Planung
Der Großteil aller kommunalen Handlungen hat direkten Raumbezug. Geoinformationssysteme sind daher ein unerlässliches Planungsinstrument für die Kommunen in Deutschland. Sie werden beispielsweise in der kommunalen Liegenschaftsverwaltung, in der Bauleitplanung oder in der Kanaldokumentation eingesetzt. Die Anwendungsbereiche und die Systeme an sich lassen sich jederzeit erweitern.
In einem Modellprojekt im Bereich der Stadtentwicklung in besonders von Schrumpfung betroffenen Regionen wurde ein auf die spezifischen Belange der jeweiligen Kommune ausgerichtetes webbasiertes Geoinformationssystem entwickelt und dessen Einsatz praxisbezogen getestet. In diesem Projekt in der Stadt Wunsiedel in Nordbayern wurde als erster Schritt eine Wanderungsmotivuntersuchung auf Basis einer Telefonbefragung durchgeführt, um Handlungsschwerpunkte zu ermitteln. Ein Ergebnis dabei war, dass viele Personen aufgrund einer nicht adäquaten Immobiliensituation aus der Kommune weggezogen sind. Das Themenfeld „Immobilienentwicklung“ wurde demgemäß als prioritär eingestuft. Um die Situation genauer zu beleuchten, wurde anschließend eine Erhebung der Gebäudezustände im gesamten Stadtgebiet durchgeführt und der Entschluss gefasst, dass sämtliche Daten in einer einheitlichen Datenbank gesammelt und für die weitere Planung verwendbar gemacht werden müssen. Hierzu wurde das kommunale „Immobilieninformations-, Entwicklungs- und Managementsystem (ImmoSys)“ für die Stadt Wunsiedel entwickelt.
Dieter Badstübner
Sicherheit bei geodätischen Aufgaben im Straßenraum
Wer ein Weisungsrecht hat, hat auch Verantwortung
Auf jeden Büroinhaber/Amtsleiter, der den Auftrag hat, außerhalb von Gehwegen und Absperrungen im öffentlichen Verkehrsraum unter Beachtung des aktuell auftretenden Verkehrsaufkommens Straßenbestandsvermessungen, Nivellements entlang von Straßen oder Katastervermessungen durchzuführen, kommen Fragestellungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz für die örtlich tätigen Mitarbeiter zu.
Der Autor erörtert ein vielschichtiges, allerdings viel zu häufig vernachlässigtes Thema und gibt Antworten. Der Artikel stellt aber keine Rechtsberatung dar, sondern berichtet über die in einem langen Berufsleben gemachten Erfahrungen im Umgang mit Sicherheit bei Vermessungsarbeiten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das BILDUNGSWERK VDV berichtet über die Seminare:
Schienengebundener Verkehr im Gebiet Rhein/Ruhr 2016, Teil 2 (FG Gleisbau)
Erfolgreiches 14. Sächsisches GIS-Forum wieder am traditionellen Platz „GIS Award des GDI-Sachsen e. V.“ für Unternehmen, Verwaltungen und Verbände verliehen (FG 6 „Geoinformation“ und GDI-Sachsen e. V.)
Das Programm der Studienfahrt 2017 nach Rastatt (FG Ingenieurvermessung)
Die Rubriken Produkt-Info, Journal, IT- und Geo-Trends, Bücher und CDs und GIC – Geo Info College bieten wieder umfangreiche Informationen.
Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum
berichtet in seinen „Nachrichten 1-2017“ über Aktuelles
Im VDVmagazinPlus die Einladung und das Programm zur Bundesmitgliederversammlung 2017 des VDV am 18.-21.5.2017 in Erfurt. Außerdem können Sie interessante Informationen aus allen Bereichen des VDV nachlesen.