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VDVmagazin 1/2012

• Ein Abenteuer als geodätischer Senior Experte (SES)

• Normenreihe DIN 18710 Ingenieurvermessung - Markteinführung und erste Bestandsaufnahme -

• GIS-Einsatz in der Vereinsverwaltung

Brach- und Freiflächenkataster – ein kommunales Werkzeug für ein nachhaltiges Flächen- und Gewerbemanagement

• Der Wiener Bogen® und seine Grundlagen - Die mathematisch glatte Gleislinienführung und Schwerpunktstrassierung -

• Galileo kurz und knapp

• Bildungswerk VDV aktuell, Produkt-Info, Journal, GIS und die Bücherschau

• Forum „GIC – Geo Info College im VDV“

• VDVmagazinPLUS mit 31 Seiten Informationen über und um Ihren Berufsverband

• Jahresinhaltsverzeichnis 2011

 

Dieter Meisenheimer
 Ruanda/Ostafrika 
 Ein Abenteuer als geodätischer Senior Experte (SES)

 Der Senior Expert Service (SES) ist eine deutsche Organisation (Stiftung) mit Sitz in Bonn. Er wird getragen vom DIHK (Deutscher Industrie und Handelskammertag), dem BDI (Bundesverband der deutschen Industrie), dem ZDA (Zentralverband des deutschen Handwerks) und dem BDA (Deutscher Arbeitgeberverband) und besteht seit 28 Jahren. Die Aufgabe des SES ist es eine nachhaltige und ehrenamtliche Entwicklungshilfe durchzuführen. Mehr als 24.000!! SES Experten waren in den letzten 28 Jahren in über 160 Ländern der Erde und haben in ehrenamtlicher nachhaltiger praktischer Entwicklungshilfe ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weitergeben.
 Dies war die Ausgangssituation eines bereits seit Jahren pensionierten Diplom Ingenieur, der vom SES gefragt wurde „haben Sie Lust in Ruanda (Rwanda) vier Wochen angewandte geodätische Instrumentenkunde, Vermessungskunde und vermessungstechnisches Rechnen in Theorie und Praxis zu unterrichten?“
 Bedenkzeit, Dialog mit der Ehefrau, Zusage und Briefing in Bonn, viele Rechts- und Versicherungsfragen, „Sie repräsentieren die Bundesrepublik Deutschland“, Hinweise/Ratschläge über Alkoholkonsum, Drogen und Sex und sehr viele Impfungen.
 

 
 Karl-Hans Klein, Otto Heunecke, Maike Gottschalk, Matthias Adam, Dieter Badstübner, Norbert Schiefelbein
 
Normenreihe DIN 18710 Ingenieurvermessung
 
Markteinführung und erste Bestandsaufnahme
Im September 2010 wurde die Normenreihe DIN 18710 Ingenieurvermessung mit ihren vier Teilen veröffentlicht. Die Normenreihe legt allgemeine Grundsätze für Vermessungsarbeiten an baulichen Anlagen und ihren Teilen (z. B. Industrieanlagen, Verkehrsanlagen, Maschinen­anlagen) sowie deren Begleiterscheinungen (z. B. Setzungen) fest. Die Festlegungen sollen dazu beitragen, optimale Vereinbarungen über Vermessungsarbeiten zu treffen.
 
 
 Michael Kilian
 
GIS-Einsatz in der Vereinsverwaltung
 
Geoinformationssysteme (GIS) enthalten Werkzeuge zur Verarbeitung und Verwaltung von Geoinformationen. Diese bestehen aus Daten mit einem Raumbezug, der in der Regel über eine Adresse wie Postleitzahl oder Straße und Hausnummer mit deren Koordinaten hergestellt wird. 
 Im Geodatenmanagement (GDM) werden Daten mit Raumbezug für vielfältige strategische und operative Fragestellungen in der Verwaltung nutzbar gemacht. 
 Das Geomarketing (GeoM) bewertet und bearbeitet Märkte regional und selektiv, analysiert und bildet Unternehmensdaten räumlich ab. Vereinfacht gesagt, wird per GeoM die Nähe des Kunden gesucht.
 Auch Vereine und Verbände müssen wissen, was ihre Mitglieder wollen. Der im Mai 2011 verstorbene ehemalige Präsident des Zentralverbandes der Ingenieurvereine (ZBI) und Bundestagsvizepräsident a. D. Dr. h.c. Helmuth Becker sagte zum fünfzigjährigen Bestehen des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure e.V. (VDV): 
 „Verbände beruhen auf dem freiwilligen Zusammenschluss und der Zustimmung ihrer Mitglieder. Weil das so ist, müssen sie flexibel und dynamisch die Interessen ihrer Mitglieder erkunden, aufgreifen und für ihren Beruf neue Leitbilder und Ideen entwickeln.“ 
 Der VDV als Berufsverband für Geodäsie und Geoinformatik setzt zur geografischen Präsentation von Mitgliederanalysen im Rahmen der Mitgliederverwaltung das Open-Source-Produkt „Quantum GIS“ (QGIS) ein. In diesem Bericht werden einige Beispiele aus der Praxis gezeigt.
 
 
 Sandra Lanig, Melanie Krauße und Martina Klärle
 Brach- und Freiflächenkataster – ein kommunales Werkzeug für ein nachhaltiges Flächen- und Gewerbemanagement
 Der Klimawandel sowie die demografischen Veränderungen zwingen uns zu einem schonenden Umgang mit natürlichen Flächenressourcen im Fokus einer nachhaltigen Entwicklung. Als Grundlage für eine flächenschonende Entwicklung ist eine sorgfältige Bestandsaufnahme von Freiflächen, Baulücken, Brachflächen oder wenig genutzten Grundstücken notwendig. 
 Die Entwicklungsmöglichkeiten einer Kommune spiegeln sich in den zur Verfügung stehenden Flächen wieder. Der kommunalen Planung müssen Werkzeuge für eine sinnvolle Raumplanung an die Hand gegeben werden. Eine Möglichkeit bietet das Frei- und Brachflächenkataster im Rahmen eines nachhaltigen Flächenmanagement. Verknüpft mit demografischen Daten können Baulücken- und Brachflächenkataster als Informations- und Entscheidungsinstrumente für die demographische Entwicklung einer Kommune dienen.
 
 
 Herbert L. Hasslinger
 Der Wiener Bogen® und seine Grundlagen
 Die mathematisch glatte Gleislinienführung und Schwerpunktstrassierung
 Zur Verwendung von spurgeführten Systemen muss die Linienführung der Gleise festgelegt werden, was so alt wie das Eisenbahnwesen selbst und damit generisch ist. Für den einfachen Transport von Gütern über kurze Entfernungen von einer Stelle zur anderen wurden ursprünglich nur gerade Gleisstücke verlegt. Bei komplexerem Grundriss wurden diese durch Kreisbögen verbunden, die für höhere Fahrgeschwindigkeit quergeneigt werden, Personenverkehr erforderte eine bessere Gleisqualität.
 Der an der Stoßstelle zweier Trassierungselemente konstanter Krümmung und Querneigung entstehende Krümmungssprung bewirkt eine schlechte Fahrdynamik und erfordert einen nicht ausführbarer Sprung in der Querneigung, weshalb dort ein Übergangselement mit variabler Krümmung und Querneigung benötigt wird, ein Übergangsbogen mit Überhöhungsrampe. Am primitivste geschieht dies durch einen geraden Verlauf von Krümmung und Querneigung, der Klothoide mit der sogenannten geraden Überhöhungsrampe. Letztere behebt das Problem der Übergänge nicht wirklich, da Sprünge im Längswinkel der Schiene entstehen, weshalb sich die kontinuierlich verschweißten, biegesteifen Schienen undefiniert ausrunden oder sich die Knickstelle zu den nächsten Stoßlücken verlagert, wodurch die geplante Geometrie verändert wird. Der Oberbau ist dort allein schon von der Verlegung stark beansprucht, die insbesondere von der abrupten Drehbewegung erzeugte unausgeglichene Seitenbeschleunigung bewirkt eine schlechte Fahrdynamik und damit noch zusätzlich hohe Kräfte in allen Richtungen, die gewünschte Gleislage verfällt rascher.
 Ein weiterer Nachteil aller konventionellen Übergangselemente ist ihre Auslegung für die Gleismittelinie. Dem liegt die Vorstellung zugrunde, die Eisenbahnfahrzeuge wären längs der Gleismittelinie zwischen den Schienenoberkanten geführte Massepunkte. Tatsächlich befinden sich die Massenmittelpunkte, die Fahrgäste und die Fracht immer beträchtlich über der Gleisebene und die Berücksichtigung dieser Tatsache ist für eine qualitätsvolle Geometrie der Gleislinienführung unerlässlich.
 
 
 Die Folge 5 von Galileo kurz und knapp befasst sich mit dem Thema: Galileo im politischen und industriellen Kontext
 
 
 Unter Bildungswerk VDV aktuell, Produkt-Info, Journal, GIS und der Bücherschau finden Sie viele nützliche Informationen.
 
 
 Für unsere studentischen Mitglieder bieten wir ein neues Forum
 „GIC – Geo Info College im VDV“


Im VDVmagazinPLUSlesen Sie auf 31 Seiten Informationen über und um Ihren Berufsverband.
 
 
 In der Heftmitte, praktisch zum Herausnehmen: das 
Jahresinhaltsverzeichnis 2011.