Wilfried Grunau Grußwort 2008: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Liebe Leserinnen, liebe Leser, die deutsche Ingenieurausbildung der Hochschulen gilt – nach wie vor – als weltweit führend. Dies ist das Fazit einer kürzlich veröffentlichten Studie der Boston Consulting Group zu den Perspektiven des Wirtschaftsstandorts Deutschland aus Sicht US-amerikanischer Unternehmen. Sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zu anderen Qualifikationen zeigt sich in dieser Studie die exponierte Bedeutung deutscher Ingenieure für die Unternehmen. Gleichzeitig konstatieren die Unternehmen jedoch einen aktuell vorhandenen Engpass im Bereich der Verfügbarkeit von Ingenieurabsolventen, welcher sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Zusammen genommen deuten derzeit alle Einzelevidenzen darauf hin, dass sich die Unternehmen in Deutschland in vielen Bereichen mit einem gravierenden Ingenieurmangel konfrontiert sehen. Damit dürfen wir uns nicht abfinden. Qualifizierung und Weiterbildung – auch für Ältere – sind hierbei der Schlüssel. Selbst in einem festen Arbeitsverhältnis ist es notwendig, sich aktiv um Weiterbildung zu bemühen, um immer auf dem aktuellen Sach- und Leistungsstand zu sein. Nur so ist man selbst auch für Arbeitgeber unentbehrlich und interessant. Viele der arbeitslosen Ingenieure bleiben draußen. Die meisten von ihnen sind über 45 Jahre alt. In Bewerbungsverfahren erhalten sie viel zu selten eine Chance. Das gilt auch für Frauen. Die ideale Besetzung scheint vielen Betrieben der junge, männliche Ingenieur mit Berufserfahrung zu sein. Durch dieses eingeschränkte Denken werden Chancen vergeben. Das können wir uns nicht leisten, nicht betriebswirtschaftlich und nicht als Volkswirtschaft. Um sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich behaupten zu können, braucht Deutschland mehr exzellent ausgebildete Fach- und Führungskräfte; qualifizierte und innovative Persönlichkeiten sind das beste Argument für den Standort Deutschland. Richten wir also den Blick nach vorn. Es sind schließlich in einem ganz bedeutenden Maße auch die Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit ihrer Qualifikation und ihrer Leistung über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Landes entscheiden. Deutschland hat von den Ideen und der Leistungskraft seiner technischen Intelligenz seit jeher profitiert. Immer wenn es darum ging, den Standort mit Innovationen voran zu bringen und damit für Wachstum zu sorgen, waren Ingenieurinnen und Ingenieure unverzichtbar – und das wird auch in Zukunft so sein. Ich wünsche Ihnen für das kommende Jahr Gesundheit, Glück und beruflichen Erfolg! Wilfried Grunau, Präsident des VDV
|