Traditionell geht der Bezirk Dortmund im Herbst wandern und lässt den Abend mit Wildbret ausklingen. In diesem Jahr war es aber auch ein Blick in die Anfänge des Bergbaus im Ruhrgebiet.
Vorbei ging es am Schloss Steinhausen, das Ende des 13. Jahrhunderts als Höhenburg und Gerichtsherrensitz erbaut wurde. Zu Zeiten des Bergbaus erfreute man sich, einer Anekdote nach, über den Blick nach Norden, da im Süden ja massiv Bergbau betrieben wurde. Heute hat sich das ganze gedreht, im Norden ist ein Stahlwerk zu sehen und der Süden ist wunderbar grün. Von dem damaligen Bergbau wäre heute nicht mehr viel zu sehen, wenn nicht ein wunderbarer Bergbauwanderweg errichtet worden wäre. In den 50-er Jahren nutze die Bochumer Bergberufsschule die Steinbrüche und deren geologischen Aufschlüsse zur Ausbildung der Berglehrlinge. Durch bergbaugeschichtliche und geologische Veröffentlichungen wurde das Interesse der breiten Öffentlichkeit erweckt. So entstand mit Unterstützung des Bergbaumuseums und der Stadt Witten ein Bergbaulehrpfad, der kontinuierlich gewachsen ist und seit 1999 zur „Route der Industriekultur“ gehört. Es wurden einige Stationen und Epochen des Ruhrbergbaus erwandert. Zu Beginn haben die örtlichen Bauern im Ausstreichen der Kohleflöze die Kohle an der Tagesoberfläche abgegraben, bis das Loch voll Wasser lief. Dann wurde daneben das nächste Loch gebuddelt. Diese sogenannten Pingen reihten sich dann meist wie Perlenschnüre zu Pingenzügen auf. An manchen Stationen ist dies auch noch sehr gut zu erkennen. Die nächste Epoche, waren die Stollen, die immer leicht ansteigend in den Berg getrieben wurden, damit das Wasser abgeleitet werden konnte und durch Schächte bis auf diese Sohlen erschlossen wurden. Mit Erfindung der Dampfmaschine konnte man das Wasser heben und so war der Weg in immer größere Teufen möglich. Die Wanderung und Stationen wurden nicht nur örtlich in Augenschein genommen, sondern es konnte auch ein Blick in das Grubenbild genommen werden. So konnten sich die Teilnehmer ein Bild über die verzweigten Strecken und Abbaubereiche machen, als nur am Berg ein Stollenmundloch zu sehen. Die Tour wurde mit Kartenmaterial und weiteren Informationen aus der Bergbehörde ergänzt, so das eigentlich eher von einer Exkursion gesprochen werden kann. Auf halber Strecke wurden wir, wie jedes Jahr, vom Orgateam Göcke, Strate, Risse mit Kaffee und Kuchen verwöhnt, denen ich auch hier einen herzlichen Dank für das Probelaufen und organisieren aussprechen möchte.
Die neuen Bergbauexperten kehrten im Anschluss in die Wasserburg Haus Kemnade zum gemeinsamen Abendessen und Ausklang des Abends ein. Bei dem geselligen Abend wurden die diesjährigen Jubilare Carl-Wilhelm Schmälter (50 Jahre), Andreas Boldt und Jürgen Wagner (25 Jahre) geehrt. Leider konnte die Urkunde nur an Carl-Wilhelm Schmälter durch den Landesvorsitzenden Ulf Meyer-Dietrich übergeben werden. Seit 2005 wird im Bezirk der Fleißpreis ausgelobt für denjenigen der die meisten Veranstaltungen besucht hat. Erstmal musste der Preis geteilt werden, Udo Risse und Manfred Heuer lagen gleichauf und haben 85% der Veranstaltungen des Bezirks beigewohnt.