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VDV-Bundeskongress 2022

 

VDV-Bundeskongress mit Mitgliederversammlung in Leipzig:

Vom 05.-08. Mai 2022 fand in Leipzig der VDV-Bundeskongress mit Fachtagung und Mitgliederversammlung statt.

alle Fotos: Ullrich Wille

Mit einem Jahr Verspätung konnte sich die VDV-Familie endlich wieder treffen. Es war eine schwere Entscheidung, den geplanten Termin zu verschieben. Aber nach der Veranstaltung, kann nur festgestellt werden: Alles richtig gemacht! Das Organisationsteam hat ganze Arbeit geleistet und ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, dafür gebührt doppelter Dank, denn durch das Verschieben musste vieles zwei Mal organisiert werden.
 

„Come together“ Mit dem „Come together“ startete am Donnerstag das Programm. Treffpunkt war der Bayrische Bahnhof. Der Bayrische Bahnhof wurde 1842 von der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn-Compagnie in Betrieb genommen und gilt als ältester noch erhaltener Kopfbahnhof. Bei zünftigem Bier und bayrischen Leckereien und bestem Wetter konnte, das für viele das Wiedersehen nach drei Jahren gefeiert werden.

Exkursion DHL HUB
Für die Nachteulen ging es zur ersten Exkursion. Ziel war der DHL HUB Leipzig am Flughafen Leipzig/Halle. Der DHL-HUB ist einer der wichtigsten Drehkreuze für das Expressgut. Hier werden jeden Tag 2000 Tonnen Fracht von mehr als 6000 Mitarbeitern umgeschlagen. Dazu sind 23.600 Flugbewegungen jedes Jahr nötig. Wird ein Paket in Hong-Kong bis um 15 Uhr abgegeben, dann ist es am nächsten Tag um 9 Uhr in Madrid beim Empfänger. Der Flieger landet um 23:30 in Leipzig und geht schon knapp 4 Stunden später im nächsten Flieger nach Madrid. Eine logistische Meisterleistung – allein die Sortieranlage hat am Standort eine Länge von 46,6 km (Stand 2018). Allein die Starts und Landungen um 5-Minuten Takt der eigenen Luftfrachtflotte beindruckten die Teilnehmer. Nach vielen Kilometern Fußweg und vielen Treppen (dank Corona) ging es in der Nacht zurück zum Hotel. Einen kleinen Eindruck und noch mehr Fakten kann man unter www.drehkreuz-Leipzig.dhl im WEB erkunden.

Eröffnungsveranstaltung
Der Präsident des VDV, Wilfried Grunau, eröffnete am Freitag den Kongress. „Aber nun sind wir hier, live und in Farbe! Und das, meine Damen und Herren können Sie dem Vorbereitungsausschuss jetzt auch durch Ihren begeisterten Applaus und/oder „Bravo“-Rufen zeigen. Klatschen Sie, was das Zeug hält, johlen Sie und trampeln Sie mit den Füßen. Der VDV ist in Leipzig angekommen, wir sind endlich da!“ so waren die einführenden Worte. So konnte Grunau auch Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, Matthias Kredt, Leiter des Amtes für Geoinformation und Bodenordnung der Stadt Leipzig (in Vertretung für Oberbürgermeister Burkhard Jung), Fabian Bloch, Vertreter der Konferenz der Geodäsiestudierenden und Peter Loef, Präsident des DDGI als Grußwortredner ankündigen. Weiterhin begrüßte er Dr. Gunnar Katerbaum des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung Sachsen in Vertretung von Annette Rothenberger-Temme, die kurzfristig absagen musste, ferner den Präsidenten des BDVI Michael Zurhorst und Dieter F. Märtens, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Techniker Krankenkasse als Gäste.
„Wieso, weshalb, warum – Wer nicht fragt, bleibt dumm.“ So Grunau sollte Grundsatz unseres Handelns sein.

Es bleiben für ihn die offenen Fragen:

  • Wie verändert sich unserer Gesellschaft?
  • Welche großen Treiber sorgen für globalen Fortschritt und Innovation?
  • Worin liegen die Chancen und Potentiale, aber auch die Herausforderungen für die kommenden Jahre?
  • Und was hat das alles mit der Geodäsie, also einem überwiegend technisch ausgerichteten  Beruf zu tun?

Zu letzterem ist die Antwort relativ kurz „Geodäten gestalten die Welt“ - Ingenieure sind doch die modernen MacGyvers unserer Zeit. Wer sich für diese Berufsgruppe entscheidet hat Chancen ohne Ende, sei es im Bauwesen oder auch im Business Continuity Management. Wobei bei letzterem das MacGyver-Image am besten passt. Hier geht es um Notfallmanager in Krisensituationen, - wie beispielsweise bei Überflutungen oder technischen Unglücksfällen, die dafür sorgen, dass die Handlungsfähigkeit des Landes oder der Einrichtung erhalten bleibt. Dabei stellte Grunau die Frage, warum es dann so einen eklatanten Fachkräftemangel im Ingenieurbereich und ganz speziell in der Geodäsie gebe.
Ist Mathematik das Problem? Wo ist die Bildung falsch abgebogen? Es gibt viele Maßnahmen: Mint-Initiativen in den Kindergärten und Schulen, Recruiting- und Kariere Messen bis Marken und Imagekampagnen. Trotzdem sind die Studiengänge meist nicht ausgelastet, obwohl sich die Ingenieure und Ingenieurinnen mit den Megathemen unserer Zeit befassen, wie Klima und Umwelt, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.

Damit ist der Fachkräftemangel, neben steigenden Energie- und Rohstoffkosten, eines der Risiken für die deutsche Wirtschaft. Deutschland braucht nicht nur Energie, sondern insbesondere auch Geodäten. In der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit stehen die Berufe der Vermessungstechnik auf Platz 14. Dem Berufsnachwuchs eröffnen sich damit die besten Arbeitsmarktchancen.

Grußworte
Thomas Schmidt bedachte bei seinem Grußwort die großen Aufgaben im Zuge des Strukturwandels. Sachsen hat zwei große Braunkohlereviere, die transformiert werden müssen. Das Mitteldeutsche und das Lausitzer Revier. Bis 2038 soll die Braunkohleverstromung auch hier zu Ende sein. Ferner erinnerte er an die Leistungen von Christian August Nagel bei der Gradmessung und Neuvermessung von Leipzig.

Matthias Kredt nahm in seinem Grußwort die Leistungen von Prof. Nagel in der Vermessung der Stadt Leipzig auf. Leipzig ist nach seinen Worten, eine aufstrebende, aber auch junge Stadt mit großen Entwicklungen, so steigt die Einwohnerzahl seit Jahren an. Die Anforderungen an Geodaten steigen, weil immer mehr Entscheidungen auf Grundlage von Geodaten getroffen werden.

Fabian Bloch überbrachte Grüße von der KonGeoS und stellte die KonGeoS vor. Die Freude ist groß, dass in diesem Jahr nach der Corona-Phase wieder ein KonGeoS-Treffen stattfinden wird, dass dieses Jahr auch in Sachsens Hauptstadt Dresden stattfinden wird.
Peter Loef erinnerte an die Wichtigkeit der Geodaten in Zeiten des Klimawandels. Geoinformation ist die Basis einer handelnden Gesellschaft. Sei es auf der Endlagerstättensuche oder Flächennutzung im städtischen Bereich. Weiterer wichtiger Punkt ist die Nachwuchsgewinnung, hier insbesondere die Initiative Weltvermesserer, die sich auch zu einem großen Netzwerk entwickelt. Loef mahnt die öffentliche Verwaltung als Innovationsmotor an, dies sei im Moment eher nicht der Fall.

 

Fachvorträge Der VDV-Landesvorsitzende Sachsens, Matthias Kaden übernahm die Moderation zu den folgenden Fachvorträgen.

Prof. Dr. Robert Kaden von der FH Erfurt referierte über das Thema „Geodäsie und BIM“.
In seiner lockeren Art brachte er die Verbindung von Punkten, und Strichen, zu 2D-Objekten im GIS und schlug dann den Bogen zu BIM. Digitale Daten sind noch keine GIS-Daten und schon gar keine BIM-Daten. Erst mit den Eigenschaften und Attributen wird aus Zeichnungen, auch dreidimensional BIM-Objekte. Wer mit BIM noch nicht viel anfangen konnte, dem wurde die Thematik wunderbar rübergebracht.

Alexander Winz M.Sc. von der InfraView GmbH (Tochter der DB Engineering & Consulting GmbH) erläuterte in seinem Vortrag „Drones2BIM -Datennutzung aus verschiedenen Perspektiven – mehrere Praxisfälle“ den Einsatz von Drohnen bei den Deutschen Bahn, den daraus folgenden BIM-Ablauf. So konnte anhand einiger Beispiele im Zuge von Baufortschrittkontrollen der Einsatz von Drohnen bei der Deutschen Bahn AG nähergebracht werden. Allein das Datenschutzproblem mit Personen auf den Fotos und 3D-Modellen bedarf neuer Lösungen. Diese Lösungen wurden in der Künstlichen Intelligenz gefunden, die aus den Daten Personen löscht. Das funktioniert mittlerweile sehr gut, so dass menschenlehre Bahnsteige errechnet werden, einzig der Schattenwurf zeugt noch davon. Den Schattenwurf, konnte die Software (noch) nicht rausrechnen.

„Festveranstaltung im Paulinum“

Der Präsident des VDV, Wilfried Grunau, eröffnete den Festvortrag. Geodäsie wird häufig mit dem falschen Bild der rot-weißen Stangen und Gummistiefeln verbunden. Geodäsie ist jedoch ein hochspannendes und kreatives Arbeitsfeld. Ohne Daten der Geodäsie würden viele Fragen unbeantwortet bleiben: Warum treffen sich die beiden Röhren im Tunnelbau, warum funktioniert autonomes Fahren oder was passiert, wenn sich eine Kontinentalplatte auf die andere schiebt? Wie ändern sich die Lebensbedingungen, wenn wir so weiter machen? Geodäten geben messbare Antworten. In dem Sinne passten die Vorträge sehr gut zum Bundeskongress.

Grunau erinnerte an die 600 Jahre alte Tradition der Universität Leipzig und der wiederaufgebauten Paulikirche, die noch eine längere Geschichte hatte, bis sie 1968 gesprengt wurde. Ein großer Dank an die Universität Leipzig, das der VDV hier an diesem Ort sein darf, in derer Geschichte Martin Luther sprach und Johann Sebastian Bach spielte.

Er erinnerte aber auch an die Herausforderungen unserer Zeit. Der Klimawandel bleibt aktuell, die Pandemie stellte alles auf den Kopf und nun auch noch ein Krieg in der Ukraine.
Mit dem Aufruf, dass wir Ingenieure unserer Verantwortung nicht entziehen dürfen, denn die Entwicklungen im Klimaschutz werden von technischer Natur sein, also werden sie von Ingenieuren gefunden und umgesetzt, übergab er das Rednerpult an den Landesvorsitzenden des VDV-Landesverbandes Sachsen Matthias Kaden.
Matthias Kaden ist seit 2009 wiederum Gastgeber des VDV-Bundeskongresses. 2009 in der Frauenkirche zu Dresden und nun 2022 im Paulinum, der Aula der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig. Wieder in einer Kirche, die eine im Krieg zerstört, die andere in einem willkürlichen barbarischen Willkürakt gesprengt. Beide wurden nach der Wende wieder aufgebaut. Doch die Philosophie ist eine andere. Die Dresdener bauten detailgetreu wieder auf, exakt und filigran, eins zu eins, wie es vorher existiert hat. Aber was ist das absolut bemerkenswerte Andere beim Paulinum? Eine mutige zeitgemäße Moderne mit einer meisterhaft, historisch aktuellen Architektur, im neo-, oder besser im neugotischen Stil.

Kaden erinnerte an die Kunst und Kultur, Geschichte und Tradition. Johann Sebastian Bach und Wolfgang von Goethe, wobei Kaden beim Durchstreifen der Mädler-Passage Mephisto begegnete und dabei an seiner Abiturprüfung erinnert wurde. Fausts letzte Worte, seinerzeit für die Deutschprüfung auswendig gelernt, war sofort wieder präsent. Aber auch Fausts letzte Worte passen auch wieder in die heutige Zeit.

Mit den Worten „Mei Leipzsch, s lobsch mor“, übersetzt von dem sächsischen Dialekt in das Hochdeutsche: „Mein Leipzig, das lob ich mir“ endeten seine Grußworte nicht ohne einen Dank an das Organisationsteam. Seinen herzlichen Dank sprach Matthias Kaden, Rainer Kiesling mit seinem Organisationsteam und dem VDV-Bezirksvorsitzenden Westsachsens Jens Jacob aus. (Die vollständigen Reden können auf der VDV-Website nachgelesen werden).

 

Als ersten Referenten begrüßte Mathias Kaden den Kurator der Stiftung Universitätskirche St. Pauli, Dr. Ulrich Stötzner.

Paulinum Dr. Ulrich Stötzner berichtete über die Geschichte, der Zerstörung und Neubau des Paulinum. Der Ursprungsbau der St. Pauli Kirche wurde 1240 eingeweiht, im Jahre 1409 wurde die Universität Leipzig gegründet. Seit 1543 wurde die Kirche als Aula der Universität genutzt. Damit begann die lange Geschichte der Kirche. Matin Luther predigte anlässlich der Umwidmung zur evangelischen Kirche, Johann Sebastian Bach wirkte in St. Pauli. Die Schäden aus Völkerschlacht wurden 1814 repariert. Selbst den Luftangriff auf Leipzig 1943 hat St. Pauli überstanden, bis am 7. Mai 1968 der Beschluss des Politbüros der SED gefallen ist, die Universitätskirche abzureißen. Der letzte Gottesdienst fand am 23. Mai 1968 statt und schon am 30. Mai fand die Sprengung statt. Trotz Protesten wurde das Vorhaben in drei Wochen umgesetzt.

Dr. Stötzner berichtete lebhaft mit vielen Bildern von den Protesten vor Ort, der Rettung von Kunstschätzen und Studentenaktionen für den Wiederaufbau. Aber auch von dem wahrgewordenen Traum, die Kirche und das Paulinum wiederaufzubauen. Das neue Paulinum entstand zwischen 2007 und 2017 nach Plänen des niederländischen Architekten Erick van Egeraat an der Stelle, an der am 30. Mai 1968 die Paulinerkirche gesprengt wurde. Das Paulinum als universitätseigenes Gebäude vereinigt unter seinem Dach sowohl wissenschaftliche Institute als auch die Universitätskirche. Von dieser kann die Aula durch einen transparenten Raumteiler (Glaswand) abgetrennt werden.

Driftkampagne: Schiff und Navigation Das Organisationsteam hat es geschafft den Kapitän der Polarstern Stefan Schwarze für einen Vortrag zu gewinnen. Das Publikum konnte sich auf eine aufregende Vortragsreise mit der Polarstern freuen. Kapitän Stefan Schwarze stellte mit fantastischen Bildern das Schiff und die Technik auf dem Schiff vor. Aufgabe war es, sich im Packeis treiben zu lassen, dabei sollten unterschiedlichste wissenschaftliche Untersuchungen laufen. Das Schiff selbst wurde 1981/82 in Kiel gebaut, ist 118 m lang, hat ca. 14.000 kW (20.000 PS) Motorleistung aus vier Maschinen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 15 kn. Auf dem Schiff gibt es einen eigenen Hubschrauber, aber auch einen OP, denn im Packeis ist keine schnelle Hilfe zu erwarten. Die Versorgung über Versorgungschiffe mussten gründlich geplant werden, In der Mitte der Expedition sollte per Flugzeug die Versorgung erfolgen, die dazu zu bauende Landebahn im Eis, konnte jedoch nicht fertig gestellt werden. Aufgrund guter Planung konnte dies dem Vorhaben jedoch nicht gefährlich werden und auch die Versorgung mit Lebensmitteln war gesichert. Bei den Versuchen und Experimenten im Eis musste nicht nur der Kälte getrotzt werden, sondern auch neugierigen Eisbären. Das Brechen von Eischollen sorgte dazu für die ein oder andere Überraschung, die schnell gelöst werden musste. Der Vortrag fesselte nicht nur durch die Bilder, auch so mancher Originalton war zu hören.

Driftkampagne: MOSAiC-Troposphärenforschung Mit Prof. Dr. Andreas Macke wurde es dann wissenschaftlich. Der Troposphärenforscher brachte dem Auditorium sein Forschungsgebiet näher. Macke startete mit der Erklärung des Treibhauseffektes und den damit verbundenen Risiken für das Eis. Sein Fachgebiet ist die Erforschung und Messung von Aerosolen in der Luft mit Hilfe von Lidar- und Radarbeobachtungen. Das internationale Team auf dem Schiff beschäftigte sich mit allen Facetten des Eises, der Atmosphäre, dem Eis, dem Ocean, der Bio- bzw. Geochemie und dem Ökosystem. Die Timeline der Expedition startete am 20. September 1919 und endete am 12. Oktober 2020. Versorgungkontakt sollte es alle 2 Monate über andere Eisbrecher geben, im April über eine Eislandebahn für eine Antonov An-74, die wie schon beschrieben nicht fertig gebaut werden konnte. Sehr detailliert erklärte die Prof. Macke seine Kampagne, deren Methodik und Zusammenhänge mit großen Waldbränden.  Der Vortrag endete mit einem traumhaften Kurzfilm, bei dem ein neugieriger Eisbär, das Forschungsmaterial untersucht hat. Bleibende Bilder eines Ökosystems die der Klimawandel zunichte machen kann.

Viele Fragen musste Stefan Schwarze und Prof. Dr. Macke im Anschluss beantworten und damit endete der ausgezeichnete Festvortragsvormittag in einem atemberaubenden Gebäude.

 

Mitgliederversammlung

Begrüßung und Bericht des Präsidiums Herzstück und Anlass des Bundeskongresses ist die Mitgliederversammlung. Nach der Eröffnung durch den Präsidenten des VDV, Ehrung der Verstorbenen und den Grußworten des Landesverbandsvorsitzenden Matthias Kaden ging es schon zum Bericht des Präsidenten. Insbesondere in der Pandemiezeit stand das digitale Networking im Vordergrund. Zuhause und Online waren bestimmend, aber auch kreativ und pragmatisch. Der VDV YouTube Kanal wurde überarbeitet, auf dem mittlerweile über 50 kurze Videos verfügbar sind. Die SocialMedia Nachwuchskampagne #Weltvermesserer wurde gestartet, die Nachwuchsgewinnung ist aber auch immer Thema, nicht nur beim Treffen der IGG. Grunau zeigte die berufsständischen Aktivitäten auf, unter anderem die Wahlprüfsteine 2021, Förderung von OpenData, aber auch die Gespräche mit der Politik in Berlin. Der Verlagswechsel zum Wichmann-Verlag war ebenso Thema, da dieser eigentlich vor der ersten Auflage thematisiert werden sollte. Die INTERGEO wurde 2020 digital und 2022 digital und in Präsenz mit einem eigenen Stand betreut. Der VDV positionierte sich bei der Entschädigung konzeptioneller Angebote und führte eine Studie zur künstlichen Intelligenz und deren Potentiale für die Geodäsie durch. Über alles wurde schon im VDVmagazin berichtet. Neu ist die Schaffung eines Zukunftsteams. Die strategische Entwicklung des VDV ist Kernaufgabe eines vom VDV-Präsidium eingesetzten Zukunftsteams. Der Planungshorizont wurde zunächst auf die Jahre 2022 – 2026 – 2030 festgelegt.

Grunau sprach abschließend die Solidarität mit der Ukraine aus. Der VDV e.V. verurteilt den kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine.
Kassenprüfung und Entlastung des Vorstandes Die Kasse wurde ohne Beanstandungen geprüft und dem Antrag auf Entlastung wurde zugestimmt.

Beschlüsse Michael Kilian stellte den Haushaltsplan 2022/2023 mit einer soliden Finanzlage vor, der auch einstimmig beschlossen wurde.
Die im VDVmagazin angekündigte Satzungsänderung wurde ebenfalls einstimmig beschlossen. Die wichtigsten Neuerungen: Redaktionelle Anpassungen aufgrund Änderung des Sprachgebrauchs, ergänzend wurde die Möglichkeit eröffnet, eine digitale Mitgliederversammlung durchzuführen, Sitz- und Gerichtsstand ist nun Wuppertal statt Düsseldorf. Neu aufgenommen: Wahlberechtigt sind auch die fördernden Mitglieder, soweit sie natürliche Personen sind.

Ehrungen Für 50 Jahre Mitgliedschaft im VDV wurden die anwesenden Mitglieder Willibald Dores, Günther Janßen und Jürgen Schatz geehrt. Eine Anerkennung für besondere Leistungen erfolgte durch die Verleihung der Goldenen Ehrennadel an:

  • Ulf Meyer-Dietrich (Vorsitzender Landesverband NRW)
  • Dr. Klaus Fritzensmeier (Stellvertretender Vorsitzender BILDUNGSWERK-VDV)
  • Mattias Wende (Referent für ÖbVI Landesverband Sachsen, nicht anwesend)
  • Matthias Kaden (Vorsitzender LV Sachsen)

Wahlen Die Positionen des Präsidenten und Geschäftsführers standen zur Wahl, hier ergab sich keine Änderung bei den handelnden Personen, denn Wilfried Grunau als Präsident und Burkhard Kreuter als Geschäftsführer wurden einstimmig wiedergewählt.
Neu besetzt wurden die Referenten für Hochschulangelegenheiten. Marion Lotz wurde nach 17 Jahren Tätigkeit als Hochschulreferentin verabschiedet. Das VDV-Referat Hochschulangelegenheiten soll nun durch eine Doppelspitze besetzt werden: Manfred Wurzer und Fabian Bloch wurden mit eigener Enthaltung gewählt.

Als Referent für die freien Berufe wurde Henry Freisinger einstimmig gewählt.

Durch Ausscheiden von Jan Misterek als Kassenprüfer ist eine Nachbesetzung notwendig geworden. Nachfolger wurde Jens Jacob (LV Sachsen).

Andreas Krüger und Reiner Maier werden für weitere 4 Jahre in den Finanzausschuss entsandt.

Der VDV spricht allen Gewählten einen herzlichen Glückwunsch aus.
Da es keine Anträge zur Mitgliederversammlung gab und auch beim Punkt Verschiedenes keine Wortmeldung gab, schloss und verabschiedete Wilfried Grunau mit Verkündung des voraussichtlichen nächsten Austragungsort die Bundesmitgliederversammlung.
Wir sehen uns 2024 in Bamberg wieder.

 

Bundesvorstandsitzung

Vor der Mitgliederversammlung findet traditionell die Bundesvorstandsitzung statt. Hauptthema ist die Bundesmitgliederversammlung am nächsten Tag.

Ulrich Wille wurde als Vizepräsident wiedergewählt. Verabschiedet wurde aus dem Bundesvorstand Jürgen Trenkle. Jürgen Trenkle war seit 1988 als Vorsitzender der Fachgruppe Vermessungsingenieure im Bund Deutscher Baumeister und Ingenieure und im Verband Deutscher Vermessungsingenieure für Baden-Württemberg tätig. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes trägt auch den Titel „Anerkannter Hydrograph“ der Deutschen Hydrographische Gesellschaft Hamburg. Auch wenn er es nun ruhiger angehen will, so ganz geht es ohne Vermessung nicht. Als Vertreter der Stadt Rheinstetten im Gemeinsamen Gutachterausschuss des Landkreises Karlsruhe ist er weiterhin geodätisch aktiv.
Der Bundesvorstand sagt Danke für die gemeinsame Zeit.

 

Rahmenprogramm

Das Organisationsteam hat ein Programm auf die Beine gestellt, das Leipzig in allen Facetten gezeigt hat. So konnten die Begleitpersonen die Deutsche Nationalbibliothek und das Bundesverwaltungsgericht besichtigen. Mit der „Gläsernen Leipziger Tram“ eine Stadtrundfahrt machen und mit den Nachtwächtern eine Entdeckungsreise durch die Leipziger Innenstadt machen. Es konnte der Leipziger Notenspur gefolgt werden und per Bootsfahrt die Wasserwege Leipzig Schleußig/Plagwitz erkundet werden.
Es war ein rundes Programm. Besonderes Highlight war de Abendveranstaltung im Panoramatower. Nicht nur das sächsisch gelernt werden konnte, es konnte auch die blaue stunde über Leipzig erlebt werden. Eine traumhafte Aussicht über Leipzig.
Hier noch einmal ein dickes Dankeschön für die Arbeit des Organisationsteams.
 

Bamberg wir kommen und es kann allen die Teilnahme an einem Bundeskongress an das Herz gelegt werden. Es lohnt sich.