Gut eine Woche vor Beginn des Oktoberfests hat sich der Bezirk Bayern-Süd schon einmal mental darauf eingestimmt: Bei einer Führung in Deutschlands größter Weißbierbrauerei in Familienbesitz, Erdinger Weißbräu, lernten die Teilnehmer nicht nur wie Bier hergestellt wird, sondern durften auch gleich noch die verschiedenen Sorten probieren.
Die Führung startete – wie sollte es anders sein – mit einem kleinen Willkommensbierchen und einem Einführungsfilm. Danach wurden erst einmal die Grundzutaten erläutert: Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Wer wollte konnte auch probieren (unsere Mitglieder waren aber alle klug genug keines der hoch konzentrierten Hopfen-Pellets in den Mund zu nehmen).
Unsere Tour führte uns weiter in das Sudhaus, wo das geschrotete Malz zunächst mit Wasser gemischt wird (Maischen). Die Maische wird anschließend wieder gefiltert (Läutern), übrig bleibt die Würze. Diese wird nun unter Zugabe des Hopfens so lange gekocht, bis die gewünschte Stammwürze erreicht ist.
Vom Sudhaus ging es vorbei an den hauseigenen Brunnen in den Gärkeller. Hier wird Hefe zugegeben, die den Zucker des Malzes in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Damit die Hefe besonders gute Arbeitsbedingungen hat, hat man in Erding extra horizontale Gärtanks gebaut. So ist die Oberfläche besonders groß – optimal für die Produktion obergäriger Biere. Nach ca. einer Woche ist dann das Jungbier fertig, noch ein wenig nachreifen, filtrieren und dann geht es auch schon weiter in die Abfüllung.
Dort kann man seinen Blick kaum abwenden von den Tausenden an Trägern und Flaschen, die in rasanter Geschwindigkeit über die Fließbänder wandern: Spülen, Flaschen kontrollieren, befüllen, etikettieren, einpacken – die Anlage schafft ganze 55.000 Flaschen in der Stunde! Und in Erding gibt es nicht nur eine Abfüllanlage, sondern gleich vier.
Zu schlagen ist das nur noch vom Hochregalreifelager: 15 Millionen Flaschen können hier eingelagert werden mit einer Einlagerleistung von sage und schreibe 200.000 Flaschen / Stunde. Natürlich alles vollautomatisch, außer dem Rechner hat hier wohl niemand mehr einen Überblick. Vom Hochregallager wird das Bier dann in alle Welt exportiert. Denn obwohl man Erdinger Weißbier inzwischen fast auf sämtlichen Kontinenten findet, wird doch alles nur im beschaulichen Erding gebraut.
Nach so viel Informationen und Eindrücken kam die Brotzeit mit Weißwürsten und Obazda gerade recht. Und auch das Erdinger Bier durfte natürlich nicht fehlen. Nach Lust und Laune konnten sich die Teilnehmer durch die verschiedenen Biersorten durchprobieren. Und die Auswahl war groß: Angefangen beim Erdinger alkoholfrei, über die Erdinger Festweiße, bis hin zum im Weinglas servierten Erdinger Pikantus. Da bleibt nur eins zu sagen: Prost!