Bei der Eröffnung des letzten Teilstückes des 49 km langen Nessetal-Radweges zwischen Erfurt und dem Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel wurde an einer historischen Landesgrenze im Landkreis Gotha ein Grenzstein eingeweiht.
Zwischen den Orten Pferdingsleben und Nottleben im Landkreis Gotha verlief in nord-südlicher Richtung einst die Landesgrenze zwischen dem Herzogtum Gotha (HG) und einem preußischem Landesteil um Erfurt (Königreich Preußen - KP).
Das letzte im Sommer 2016 fertiggestellte Teilstück des Nessetal-Radweges verläuft hier in ost-westliche Richtung durch das Thüringer Becken.
Zur Sichtbarmachung der einst historischen und derzeit noch gültigen Gemarkungs- und Gemeindegrenze wurde am Wegesrand ein Grenzpunkt wiederhergestellt und ein historischer Stein gesetzt. Auch nach der bevorstehenden Gebietsreform in Thüringen wird diese historisch gewachsene Gemarkungsgrenze ihre Gültigkeit behalten.
Anlass der Grenzwiederherstellung war der Auftrag der Firma Herzog Bau an den ÖbVI Torsten Zschech, die Grenzen des Wegegrundstückes vor dem Ausbau zu untersuchen. Dabei kam die Idee auf, den Schnittpunkt des ausgebauten Radweges mit der Landesgrenze durch einen Grenzstein zu markieren.
Bei der Eröffnung des Radweges am 23. September 2016 auf Einladung der Gemeinden und der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nesseaue berichtete Torsten Zschech anhand der Karte der historischen Katastersysteme in Thüringen, eine Ausgabe des Thüringer Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, über die historischen Hintergründe der Vermessungsarbeiten (Foto). Ein breites Publikum aus den Gemeinden, von Behörden und Verbänden hörte den Ausführungen interessiert zu.
Der Standort des Grenzsteines soll künftig durch eine Sitzgelegenheit und eine Informationstafel für rastende Radwanderer bereichert werden.
Den Gemeinden und der VG lag der lang ersehnte Lückenschluss der touristisch noch wenig bekannten Radroute am Herzen. Fördermittel kamen von der Thüringer Aufbaubank. Auch das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gotha bezuschusste das Vorhaben, damit dieses Wegeteilstück als ländlicher Weg mit größerer Ausbaubreite ausgebaut werden konnte.
Dem stellvertretenden VDV-Landesvorsitzenden Torsten Zschech danke ich für die gelungene Darstellung seiner Arbeit in der Öffentlichkeit. Verbandsmitglieder von DVW, BDVI und VDV nutzten die Gelegenheit, an dem Freitagvormittag bei bestem Spätsommerwetter und Thüringer Bratwurst ins Gespräch zu kommen.