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Psychologie in der Grundstücksbewertung

Termin:  14.01.2020 09:30 - 17:00 Uhr
Ort: Wuppertal

„Menschen handeln bei Grundstückskäufen nicht wie ein Homo oeconomicus, sondern auch hier emotional und irrational. Verluste werden viel schmerzlicher empfunden als entgangene Gewinne.“

Am 14.01.2020 fand in Wuppertal ein Seminar der Fachgruppe 3 „amtliche Immobilenbewertung“ des BILDUNGSWERK VDV mit dem Thema "Psychologie in der Grundstücksbewertung" statt. Zielgruppe waren Teilnehmer aus dem Bereich Bewertungssachverständige und Mitglieder der Gutachterausschüssen sowie in den Geschäftsstellen der Gutachterausschüssen. Die Fachgruppe konnte dazu Herr Dipl.-Kfm. Hauke Kruse von der Handelskammer Hamburg, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Grundstücken und die Ermittlung von Mietwerten, als Referent gewinnen.

„Grundstücksbewertung ist eine angewandte Sozialwissenschaft“, so die These von Hauke Kruse, der sich im Seminar auf die Erkenntnisse des Nobelpreisträgers für Wirtschaftswissenschaften (2017) Richard Thaler, US-amerikanischer Wirtschafts-wissenschaftler und Professor an der Booth School of Business der University of Chicago, stützt. Herr Kruse hinterfragte kritisch die bisherige Praxis in der Grundstücksbewertung eine statistische Auswertung der Kaufverträge und Erhebungsbögen. Diese stellen nach seiner Auffassung nur einen kleinen Teil der preisbildenden Faktoren dar. „Und ob der Drempel wirklich so viel Wert ist, wie im Sachwertmodell enthalten, ist mehr als fraglich.“, so Kruse. „Multiple Regressionen mit einem R² unter 0,3 zeigen, wie wenig belastbar die statistischen Analysen sind. Der erste Blick auf das Haus ist entscheidender als die fehlende Gästetoilette.“, so Kruse. Der erste Eindruck zeigt den Kern des psychologischen Einflusses bei der Immobilenbewertung, sowohl für den Gutachter als auch für den Käufer. Mit der weiteren Aussage „Bei Massenobjekten wie Eigentumswohnungen und Reihenhäusern sind Vergleichspreise und Auswertungen der Gutachterausschüsse sehr hilfreich, bei ungewöhnlichen Einfamilienhäusern, wie z.B. der Fabrikantenvilla, versagen sie. Erst recht bei dem Werteinfluss von Wohnrechten, Nießbrauch und Leibrenten“, so Kruse. Der Referent zeigte an praktischen Bewertungsfällen, wie man eine Erkenntnis der Wirtschaftspsychologie bei der Bewertung von Immobilien mit derartigen besonderen Konstellationen einbauen kann.

Insgesamt ein erfrischendes Seminar, das die Teilnehmer/innen zum Nachdenken anregte. Die rege Diskussion während der Veranstaltung zeigte, wie ungewohnt diese Denkansätze in der klassischen Bewertungswelt (noch) sind.

 

 

 

Seminar 03220 des BILDUNGSWERK VDV und der Arbeitsgemeinschaft der Vorsitzenden der Gutachterausschüsse in Nordrhein-Westfalen e. V. am 14.01.2020:  

Psychologie in der Grundstücksbewertung 

Am 14.01.2020 findet in Wuppertal ein Seminar der Fachgruppe 3 zum Thema "Psychologie in der Grundstücksbewertung" statt.

Zielgruppe sind Bewertungssachverständige und Mitglieder in den Gutachterausschüssen sowie in den Geschäftsstellen.

Veranstaltungsort ist das INTERCITY-Hotel direkt am Wuppertaler Hauptbahnhof und eignet sich auch für überregionale Teilnehmer. Im Parkhaus des Hotels können Tagungsteilnehmer für 5 € vergünstigt parken, auch Zimmer für eine Übernachtung stehen zur Verfügung.

Die weiteren Informationen finden Sie in der nachstehenden Datei. 

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