Von 5 Füchsen und 17 Mio. Litern Kerosin – Exkursion „Faszination Fraport“ hielt Wort!
Wie versprochen, war es für die über 30 Teilnehmer der Exkursion des VDV-Nord, die von Worms bis Bonn nach Frankfurt gekommen waren, am 14. April 2018 faszinierend zu sehen, was der Betrieb des derzeit viertgrößten europäischen Flughafens in Frankfurt am Main alles mit sich bringt!
Die Eckdaten der Logistik allein sind schon erschlagend: 17 Mio. Liter Kerosin werden zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebes täglich benötigt und via Pipeline von Amsterdam transportiert, um die derzeit rd. 61 Mio. Passagiere im Jahr von Frankfurt Airport in alle Erdteile zu befördern. Noch nicht genug der Superlativen? Dann fügen wir z. B. noch sechzehn Notstromaggregate in Schiffsdieselgröße und 80 km Flugfeldpipeline hinzu, garnieren das Ganze noch mit einer Flotte von ca. 120 Winterdienstfahrzeugen inklusive zweier Pistenbullis (der geräumte Schnee muss ja verdichtet werden!) sowie 10 Tonnen Gummiabrieb auf den Landebahnen im Monat, und, und, und...ach ja - und eben fünf Füchsen, die durch die eigene Wildlife-Abteilung der Fraport AG zur Dezimierung der Kaninchen ausgesetzt wurden!
Diese wenigen der vielen Fakten, die den VDV-lern und ihren Familien auf der 1,5-stündigen Fahrt über das Flugfeld unterhaltsam präsentiert wurden, machen deutlich, dass die Spannbreite der Aufgaben, der Logistik und damit auch der Berufe auf dem Airport kaum hinter der des derzeit größten Passagierjets zurücksteht. Natürlich zählen hierzu auch jede Menge Geodäten, die dafür sorgen, dass sowohl der permanente Baubetrieb als auch die Dokumentation der vielen tausend Leitungen, Wege und Gebäudeteile laufend gehalten werden. Den derzeit größten „Brummer“ im internationalen Flugverkehr, den Airbus 380 durften wir dann auch aus aller nächster Nähe bewundern und staunten nicht schlecht, da wir uns in unserem Gelenkbus unter einem 24 m hohen Leitwerk bei 80 m Spannweite, doch recht winzig vorkamen. Wie winzig wurde deutlich, als unser Guide wenig später auf eines der neuen großen zweistrahligen Passagierflugzeuge deutete und erklärte, der Bus könne durch die äußere Triebwerkshülle dieser Giganten hindurchfahren. Die Umrundung des riesigen Geländes, der Eindruck unmittelbar neben der Startbahn einen Jumbo auf sich zu rollen zu sehen und die Baustelle des neuen Terminals 3, dass die Jahreskapazität auf rd. 81 Mio. Passagiere heben soll, rundeten die informative Rundfahrt bei super Wetter ab.
Trotz der Fülle der Eindrücke und der zahlreichen Fakten und Erklärungen, ließ sich die Gesamtlogistik, die hinter dem Betrieb des Giganten Frankfurt Airport und der modernen Passagier- und Frachtfliegerei steckt, nach der Führung aber nur ansatzweise erahnen. Staunend über den Betrieb dieser eigenen Welt mit ihren 81.000 Mitarbeitern und mit einem Gefühl zwischen Faszination und Verwunderung über den Irrsinn modernen Menschseins (braucht man wirklich allein 16 Flüge täglich von Frankfurt nach Istanbul oder Duschen im A-380 der Emirate-Airlines?) verließen wir den Airport. Dennoch – da der Irrsinn wohl nicht aufzuhalten ist und Technik wie Logistik auch weiterhin faszinierend bleiben werden, kann man diese Tour nur jedem empfehlen!
Nähere Infos zum Flughafen sind hier zu finden.
Tilo Groß
Impressionen der Führung:
Bis zu 600 kg Lack braucht es für einen Flieger, da lässt sich Schönes draus machen! (Fotos: Martin Fettke)
Wie parkt man einen Jumbo gerade ein? Man lässt Ingenieure mit Sensoren und Know-How eine automatische Einparkhilfe entwickeln. (Foto: Martin Fettke)
Ready to take off – Starten im Minutentakt! (Foto: Martin Fettke)