Der VDV Bezirk Bayern-Mitte lud zu einer Exkursion zu den Amberger Kaolinwerken, Hirschau ein. Die Teilnehmer wurden durch Dipl.-Geologe Alexander Braatz M. Sc. begrüßt.
Er stellte das Unternehmen vor, das seit 1995 Teil der Quarzwerke Gruppe ist und weltweit 3.600 Mitarbeiter beschäftigt. Er erläuterte die vor Ort im Tagebau geförderten Rohstoffe, die hauptsächlich Quarz, Kaolin und Feldspat umfassen und für welche Produkte die Rohstoffe benötigt werden. Eingesetzt werden die hier geförderten Rohstoffe in erster Linie für die Keramik- und Papierindustrie.
Der Nutzbare Abbaubereich umfasst einen ca. 60 m mächtigen Abbauhorizont
Berühmt ist die Abraumhalde Monte Kaolino, die 120 m hoch ist und aus 30 Mio. Tonnen Quarzsand besteht. Der Südhang ist als Freizeitanlage ausgebaut. Hier kann man auch im Sommer Skifahren, Sandboarden und Rodeln.
Bei einer Rundfahrt im Manschaftstransportwagen durch die Grube erläuterte Alexander Braatz den Abbauprozess und die Problematiken für die eingesetzten Maschinen auf Grund des sehr abrasiven Materials.
Gustav Kuhn, verantwortliche Markscheider und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Markscheidewesen und Bergschäden, erläuterte im Anschluss die spezifischen Aufgaben, die bei der Vermessung im Bergbau anfallen.
Die Anfertigung und Führung des Risswerkes und der Grubenbilder gem. § 63 Bundesberggesetz ist eine Hauptaufgabe des Markscheiders. Das Rißwerk hat öffentlichen Glauben, ähnlich den amtlichen Katasterdaten. Die Unterlagen müssen im Tagebau im 2-jährigen Turnus, im Untertage-Bergbau 1-jährig aktualisiert werden.
Die Pläne müssen den zuständigen Bergämtern in Bayreuth bzw. München vorgelegt werden.
Die Erfassung erfolgt in der Regel mittels Drohnenaufnahmen. Je nach Anforderung und Gebiet mit einem Multikopter von DJI, zum anderen mit einen Flächenflieger eBee von senseFly.
Bei einer Einsatzdauer von ca. 0,5 Std. werden 500 bis 1000 Fotos gefertigt, die Innendienst durch zeitintensive Auswerteroutinen zusammengerechnet werden. Auf dieser Datengrundlage können die Rißwerke erstellt bzw. aktualisiert werden.
Herzlichen Dank an die Amberger Kaolinwerke, Alexander Braatz und den Markscheider Gustav Kuhn für die interessanten Einblicke.
Im Anschluss an die Exkursion fand ein Regionaltreffen in Amberg mit der Prämierung einer herausragenden Bachelorarbeit, die an der OTH Amberg im Studiengang Geoinformatik und Landmanagement verfasst wurde, statt.