Was sich hinter Falk Safety Services (FSS) beziehungsweise RelyOnNutek verbirgt, das erfuhren wir bei unserem Besuch am Freitag, dem 28.06. im Bremerhavener Handelshafen. Herr Karsten Engelbart, Accountmanager der FSS, begrüßte uns im Vorraum des Verwaltungsbüros. Bevor er uns das Unternehmen vorstellte, bedauerte er sehr, dass er wegen Krankheit mehrerer Trainer alle Kurse in der Woche absagen musste.
Das Unternehmen
Die Falck-Unternehmensgruppe ist das größte, private Rettungsdienstunternehmen in Deutschland. Rund 2.500 hochqualifizierte Mitarbeiter leisten an über 60 Wachstationen in acht Bundesländern Rettungsdienst. Mit 470 Fahrzeugen werden jedes Jahr weit über 500.000 Einsätze geleistet. 7,2 Millionen Menschen vertrauen an den Standorten auf die Hilfsbereitschaft, Kompetenz und Professionalität des Rettungsfachpersonals.
Die geschichtliche Entwicklung
Im Oktober 1906 gründete Sophus Falck den ersten Rettungsdienst Dänemarks um dann genau ein Jahr später mit einem Ambulanzdienst zu expandieren. Auf der Insel Fünen in der dänischen Stadt Odense stationierte er einen Ambulanzdienst. Ab 1930 heißt das Unternehmen offiziell „Falck“. Der Falck-Flugdienst wird 1947 gegründet und 1956 gibt es eine landesweite Tätigkeit in über 100 hundert Stationen in Dänemark. Nachdem Falck 1963 die Aktien des dänischen Hauptmitbewerbers, Zonen-Rettungsdienst, erwirbt, verkauft die Familie Falck das Unternehmen im April 1988 an die dänische Versicherungsgesellschaft Baltica. 1993 übernimmt Falck den Security-Geschäftsbereich der dänischen ISS Gruppe durch die Fusion mit der schwedischen Group 4, im Mai 2000 wird aus Falck „Group 4 Falck“. Durch Neuorganisation werden die Rettungs- und Sicherheitsfunktionen in einem neuen Geschäftsbereich zusammengefasst. Bei der Fusionierung 2002 mit dem britischen Sicherheitsunternehmen Securicor wird Falck aus Group 4 Falck ausgegliedert und kehrt zu seinen dänischen Wurzeln zurück. Mittlerweile gibt es mit der Pannenhilfe, dem Rettungsdienst, der Gesundheitsvorsorge und der Ausbildung vier Geschäftsbereiche. Zu diesem Zeitpunkt agiert die Firma in Dänemark, Malaysia, Norwegen, den Niederlanden, Polen, Schweden und Großbritannien. 2010 beginnt die Falck Rettungsdienst GmbH im deutschen Rettungsdienst.
Durch wirtschaftliche und geografische Expansion ist Falck mittlerweile auf fünf Kontinenten in 31 Ländern präsent und bietet qualifizierte Hilfe in den Bereichen Pannenhilfe, Rettungsdienst, Gesundheitsvorsorge und Ausbildung an. Im Jahr 2013 ist die internationale Konzerngruppe auf 32000 Mitarbeiter in 43 Ländern angewachsen. Im Sommer des Jahres schließen sich Falck, die G.A.R.D.-Gruppe und promedica mit den diversen Tochterunternehmen zur Falck-Unternehmensgruppe zusammen. Das mit Abstand größte, privatwirtschaftliche Rettungsdienstunternehmen in Deutschland entsteht. Mit Hauptsitz in Hamburg, von wo aus über 50 Standorte in acht Bundesländern mit rd. 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern koordiniert werden.
Die Falck-Gruppe ist im Jahr 2014 auf 2.300 Mitarbeiter in 63 Standorten angewachsen. In Münster konnte zudem mit dem Tochterunternehmen Falck-Krankentransport-Herzig ein neuer Standort gewonnen werden. Außerdem erweiterte Falck Safety Services sein Trainingsgelände in Bremerhaven und Falck Fire Services Deutschland stellt seit Juli seine erste Werkfeuerwehr in Wilhelmshaven.
Im September 2018 geht Falck Safety Service als der weltweit führende Sicherheitsdienstleister den nächsten Schritt und ändert seinen Namen in RelyOn Nutec. Ein Name mit Bezug auf den Ursprung des Unternehmens, das Kundenversprechen und eine Vision für die Zukunft der Sicherheit. Die erfolgreiche Kursteilnahme wird durch ein Zertifikat belegt.
Nach einer kurzen Pause, in der Herr Engelbart diverse Fragen beantwortete, starteten wir unseren Rundgang. In der „Kleiderkammer“, dem Aufbewahrungsraum der Rettungsanzüge, erfuhren wir, dass diese nicht ganz preiswert sind, ständig auf Dichtigkeit überprüft und nach ca. einem halben Jahr erneuert werden. Von hier gingen wir zur „Schwimmhalle“ mit einem Wasserbecken, in dem mit Hilfe eines mechanisch zu bewegenden großen Balles ein realistischer Seegang erzeugt wird. Eine an einem aufwendig konstruierten Gestänge befestigte Kapsel (könnte ein Helikopterrumpf sein) wird hiermit unter Wasser gedrückt und es können Bewegungen der Kapsel mit der Vorrichtung realistisch erzeugt werden.
Nach einer kurzen Pause in und vor der Rettungsinsel erklärte Herr Engelbart uns die diversen Trainingseinrichtungen am Hafenbecken. Am interessantesten war natürlich die „Slipanlage“ für Rettungsboote, die heute auf jedem Handels- und Passagierschiff vorhanden ist.
Herr Lindemann bedankte sich bei Herrn Engelhard für die sehr interessante zweieinhalbstünde Führung in die Welt des Rettungstrainings mit einem kleinen Präsent.