Der VDV-Bezirk Wuppertal besichtigte am 06.05.2017 die höchste Ausstellungshalle Europas und wurde mit einer Führung durch die Ausstellung "Wunder der Natur" im Gasometer Oberhausen begleitet.
Bevor wir allerdings die erfolgreichste der seit 1994/95 durchgeführten Ausstellung besichtigen konnten, wurden uns von unserer Gästeführerin die Geschichte und die Fakten des Gasometers erläutert.
Erbaut wurde der Gasometer in den Jahren 1927-1929 und wurde als Zwischenspeicher für das Abfallprodukt der umliegenden Hochhöfen – dem Gichtgas – genutzt. Der Gasometer war ein Scheibengasbehälter, der mit einer ca. 1.200 Tonnen schweren Gasdruckscheibe, die durch ein Öl-Teer-Gemisch an den Innenwänden abgedichtet wurde. Nach der Stilllegung im Jahr 1988 musste der Gasometer um seinen Erhalt bangen, doch durch die "Internationale Bauausstellung Emscher-Park" wurde aus dem Gasspeicher die höchste Ausstellungshalle in Europa, die nun mit der 15. Ausstellung ihren derzeitigen Ausstellungshöhepunkt erreicht.
Die Führung durch die Ausstellung reihte sich nahtlos an die Erläuterungen zum Gasometer an.
Die Ausstellung "Wunder der Natur" feiert das Leben, die Intelligenz und die Vielfalt der Tiere und Pflanzen. Sie zeigt den Kreislauf vom Werden zum Vergehen. Es sind großformatige Bilder von bedeutenden Naturfotographen und Filmemachern aus dem gesamten Spektrum des Lebens dargestellt, aus allen Bereichen auf unserer Erde. Diese fantastische Bilderausstellung – teils mit Elektronenmikroskop für unser Auge sichtbar gemacht – entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft - und Raumfahrt (DLR).
Der Höhepunkt dieser Ausstellung ist zweifelsohne eine monumentale Skulptur der Erde, die im Luftraum des Gasometers aufgehangen ist und einen Durchmesser von 20 Meter aufweist. Sie gibt uns die Möglichkeit, die Erde aus den Augen der Astronauten zu sehen.
Auf diese Erdkugel werden Bilder projiziert, die aus 10 Satellitenquellen vom "Earth Observation Center" des DLR ausgewertet worden sind und in einer Animation zusammengefasst sind. Die Computer haben 115 Tage benötigt, um 1,5 Millionen Bilder entstehen zu lassen. Der Betrachter dieser Erdkugel erlebt dadurch den Tag- und Nachtwechsel, das Spiel der Jahreszeiten mit Wolken, Wasserdampf und den Luftströmungen und auch die wolkenfreie Erde. Dies alles wird von 12 Projektoren auf die Erdkugel geworfen. Der Blick auf die Erdkugel zeigte uns, welche Informationen aus Fernerkundungsdaten, aus Radarsatelliten der SRTM-Mission (Shuttle Radar Topography Mission) und von Wettersatelliten gewonnen werden können. Durch diese Betrachtung auf unsere gesamte Erde erhält man einen Blick für die globalen Zusammenhänge. Auf der Internetseite des Gasometer Oberhausen (Link: http://www.gasometer.de/de/ausstellungen/aktuelle-ausstellung/34-mehrsprachig/mehrsprachig-ausstellungen/264-wunder-der-natur) ist in einem interessanten Film von der DLR die Produktion der Erdskulptur für die Ausstellung "Wunder der Natur" einzusehen.
Nach der interessanten Führung bestand für jeden von uns noch genügend Zeit, Eindrücke der Ausstellung oder des Gasometer selber zu erlangen. Sei es die Bilder nochmals genauer anzuschauen, oder aber durch Fahrt in dem gläsernen Panoramaaufzug einen Blick aus „ca. 36.000 km“ auf die Erde zu werfen. Auch das Wetter spielte mit, sodass der Ausstieg auf die Dachplattform einen grandiosen Blick auf das westliche Ruhrgebiet freigab.
Zum Abschluss dieser fantastischen VDV-Veranstaltung, an der wiederum Kollegen aus den Bezirken Düsseldorf, Bergisch Land und Hessen teilnahmen, traf man sich im CentrO in einem griechischen Lokal, um diesen Tag voller Emotionen ausklingen zu lassen.