Am 3. Juni besuchten eine Kollegin und zehn Kollegen auf Einladung des VDV-Bezirks Paderborn das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Geplant bereits in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das Schiffshebewerk Rothensee 1938 fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Kriegsbedingt wurden die weiteren Arbeiten jedoch eingestellt, sodass die Schifffahrt auf dem Mittellandkanal einen 12 km langen Umweg über die Elbe fahren musste, bis sie schließlich über die Schleuse Niegripp in den Elbe-Havel-Kanal geschleust wurde und den Weg weiter Richtung Berlin nehmen konnte. Hierbei waren besonders problematisch die schwankenden Wasserstände der Elbe – bei langen Niedrigwasserständen musste oft ein Teil der Ladung umgeladen werden, um mit geringerem Tiefgang die Fahrt fortsetzen zu können.
Nach Vollendung der Deutschen Einheit wurde recht bald das Wasserstraßenkreuz neu geplant um dann bis 2003 fertiggestellt zu werden. Nun kann ganzjährig die Binnenschifffahrt mit planbarem Tiefgang die Ost-West-Spange zwischen den großen Flüssen befahren. Die Gruppe konnte unter der fachkundigen Leitung des Ltd. Baudirektors Koop von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion den Steuerstand der Sparschleuse Rothensee, die Revierzentrale in Rothensee und die Trogbrücke des Mittellandkanals über die Elbe intensiv besichtigen.
Insbesondere der Rundgang entlang der Revisionsgänge unterhalb der Kanalbrücke war sehr beeindruckend – schließlich ist dieses Bauwerk mit 918m Länge die längste Kanalbrücke Europas! Viele technische Details, schmackhaft gemacht mit einer Menge Anekdoten aus dem Erfahrungsschatz unseres Reiseführers, sowie faszinierende Einblicke in die Konstruktion und Architektur des Wasserstraßenkreuzes werden den Teilnehmern in Erinnerung bleiben!
Nach diesen modernen Eindrücken bildete eine Führung in die Unter- und Innenwelt des alten Schiffshebewerks einen weiteren Höhepunkt des Tages. Dieser „Aufzug für Schiffe“ versieht nach wie vor zuverlässig seinen Dienst – mittlerweile jedoch meist für Freizeitschiffer und Touristenboote. Die großen Frachtschiffe nehmen die Sparschleuse nebenan...
Den Abschluss dieser Exkursion bei unerwartet gutem Wetter bildete eine Rast in einem Biergarten im Schatten des Schiffshebewerks vor toller Kulisse. Für den insgesamt sehr gelungenen Ausflug an einen Verkehrsknotenpunkt der besonderen Art, wo Moderne auf Historie trifft, bedankt sich der VDV Paderborn ganz herzlich bei den beiden Reiseleitern vor Ort, Herrn Koop und Herrn Bremer!