Die Arbeitsgemeinschaft Technisch-Wissenschaftlicher Vereine(ATWV) in Dortmund setzt sich zusammen aus insgesamt 22 Berufsverbänden. Die einzelnen Berufsverbände begegnen sich regelmäßig mit Veranstaltungen und Exkursionen. Die Förderung des interdisziplinären Austauschs steht da im Vordergrund. Diesmal war der VDV-Bezirk Dortmund an der Reihe mit einer Veranstaltung im Vermessungs- und Katasteramt Dortmund und einer Exkursion zur Aerowest GmbH.
Exkursion Die Begegnung mit dem ATWV wurde dann bei der Aerowest GmbH als Exkursion sechs Tage später fortgesetzt. Die Aerowest hat ihren Sitz direkt am Flughafen Dortmund. Parallel zur Landebahn konnte aus dem Vortragsraum die startenden und landenden Flugzeuge beobachtet werden. Aufgrund der Anzahl der Teilnehmer platzte dieser aus allen Nähten. Der Geschäftsführer Hans Joachim Benfer, Geodät und begeisterter Pilot, stellte sein Unternehmen vor, das er mit seinem Bruder Ralf Benfer leitet. Basis für die Bildflüge ist der Flughafen Dortmund, von dem jedes Gebiet in Deutschland und im benachbarten Ausland erreicht werden kann.
Geflogen wird mit einer zweimotorigen Cessna 404 Titan. Natürlich gab es eine Geschichte zu dem Flugzeug, das vom amerikanischen Zoll beschlagnahmt wurde und mit Zusatztanks ausgestattet ist. Den vorherigen Einsatz kann man sich dann denken. Aber dank der guten Ausstattung können nun am Tag 400 – 800 km² ohne Stopp beflogen werden. Als Kamera kommt der IGI UrbanMapper zum Einsatz, an deren Entwicklung Aerowest aktiv beteiligt war. Der IGI UrbanMapper besteht auf insgesamt 8 PhaseOne IXU1000 Kameras, die mit hoher Überlappung mehrere Perspektiven gleichzeitig erfassen. Das Kamerasystem wird fest installiert in einer kreiselstabilisierten Plattform und mit einem modernen GNSS/IMU System betrieben. Dies ermöglicht die exakte Bestimmung jeder Aufnahmeposition und -ausrichtung.
Mit den erfassten Daten können viele Produkte abgeleitet werden. Da wären beispielhaft Schrägluftbilder, Orthophotos, True Orthophotos, 3D-Point clouds, 3D-Stadtmodelle. Als Endprodukt natürlich bei der bunt gemischten Gruppe am interessantesten die Virtualcitymap. Nach dem Vortrag wurde in Gruppen die Räumlichkeiten vorgestellt, und es konnte jeder per 3D Brille ein wenig in die Arbeit der Aerowest reinschnuppern. Im Berechnungsraum beeindruckte die Rechenleistung mit über10 parallel arbeitenden Rechnern - die dann an einem Stadtmodell mehrere Wochen rechnen müssen. Daten werden hier natürlich nur Festplattenweise ausgetauscht.
Der für zwei Stunden angesetzte Besuch endete nach fast 4 Stunden. Lange Diskussionen und zufriedene Gesichter zeigten sich dankbar für den Einblick in die heutigen Möglichkeiten der Photogrammetrie.
Einen herzlichen Dank an Ulf Meyer-Dietrich und die Brüder Benfer, die für die gute Vorstellung und die klasse Darstellung unseres Berufsstandes gesorgt haben.