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Historische Grenze zwischen Bayern und Italien am Samerjoch in Südtirol

Auf eine Zeitreise in das Jahr 1810 begab sich der Vorsitzende des Bezirks Bayern-Nord, Reiner Maier, am 27. Juni 2022 in Südtirol bei einer Wanderung mit dem VDV-Kollegen Johann Lun aus Meran. In der ungefähr 25 km westlich von Bozen entfernten Ortschaft Proveis begann der Aufstieg zum 2.187 m ü. NN gelegenen Samerjoch am Südkamm des Ultentals. Nach 765 Höhenmetern waren die beiden, im Jahr 1810 gesetzten Grenzsteine erreicht. Diese stehen nebeneinander, auf ihrer Nordseite ist ein B eingemeißelt und auf der Südseite ein I. Das B steht für das Königreich Bayern, das I für das Napoleonische Königreich Italien.

Nach der Schlacht von Austerlitz am 2. Dezember 1805, in der Napoleon und seine Verbündeten Österreicher und Russen geschlagen hatte, folgte am 26. Dezember 1805 der Friede von Preßburg. Österreich musste die Grafschaft Tirol an das mit Napoleon verbündete Bayern abtreten. Die Südgrenze von Bayern lag damals an der Nordspitze des Gardasees. Im Jahr 1809 erhoben sich die Tiroler unter Andreas Hofer gegen Bayern und Franzosen. Die Schlacht von Wagram verlor Österreich, darauf folgte am 14. Oktober 1809 der Friedensvertrag von Schönbrunn. Die neue Grenze zwischen den Königreichen Bayern und Italien wurde im August 1810 gezogen und die beiden Grenzsteine am Samerjoch aufgestellt. Mit dem Pariser Frieden vom Mai 1814 kam Tirol wieder zurück nach Österreich.

Vom Samerjoch führte der Weg über den Samersee und die Stierbergalm zurück nach Proveis, das nach insgesamt 11 km und sechseinhalb Stunden Wanderung erreicht wurde.

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