Positionspapier der Interessengemeinschaft IGG
Die amtliche Einmessung von Gebäuden ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Element zur Darstellung der Liegenschaften. Der geschaffene Datenbestand zeichnet sich durch eine hohe Genauigkeit, Homogenität und Zuverlässigkeit aus. Auf das Liegenschaftskataster stützen sich u.a. die verbindliche Bauleitplanung, die Baulastenverzeichnisse sowie die Grundstückswertermittlung. An der Aktualität der Daten wird intensiv mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet. Derzeit gibt es verschiedene Initiativen zur Umstrukturierung der Gebäudevermessung.
Für die zukünftige Entwicklung eines 3D-Katasters ist eine zuverlässige und genaue Gebäudevermessung unerlässlich. Die Qualitätskriterien dafür sind Genauigkeit, Aktualität, geometrische Korrektheit und Vollständigkeit. Auch für die Darstellung von Teil- und Wohneigentum wird auf einen qualitativ hochwertigen Datenbestand Bezug genommen. Diese Anwendungen wären nicht möglich, wenn die Qualität der Gebäudevermessung abgesenkt werden würde.
Bei den Gebäudevermessungen wird das Verursacherprinzip angewendet, sodass der Allgemeinheit keine Kosten entstehen. Wir halten dieses Prinzip für richtig.
Wir fordern die uneingeschränkte Beibehaltung der bestehenden Qualitätsstandards für die Gebäudevermessung bei gleichzeitiger Technologieoffenheit.
Gez.
Clemens Kiepke, Präsident BDVI e.V.
Rudolf Staiger, Präsident DVW e.V.
Wilfried Grunau, Präsident VDV e.V.
Über die IGG
Die „Interessengemeinschaft Geodäsie“ (IGG) ist eine Allianz der geodätischen Verbände BDVI (Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure), DVW (Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement) und VDV (Verband Deutscher Vermessungsingenieure) mit dem Ziel, gemeinschaftlich gegenüber Gesellschaft und Politik aufzutreten. Damit soll die hohe gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung geodätischer Expertise von Vermessung über Geoinformation und Wertermittlung bis Landmanagement in den öffentlichen Fokus gerückt werden. In gemeinsamer Verantwortung soll das Berufsfeld der Geodäsie als Ingenieurdisziplin zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Fragen zukunftsfähig entwickelt werden.